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darunter 1343 Katholiken, in 12 Gemeinden und Zerfällt in die 3 Kreise [* 1] Obertasna (6 Gemeinden, 2412 E.), Remüs (3; 1491) und Untertasna (3; 2429). Hauptort ist Schuls (s. d.). Iü uatüra. (lat.), in Natur, wirklich, z. B. Ge- treide iu nHwra. liefern, soviel wie: wirkliches Ge- treide, nicht dem Werte nach in Geld, liefern. Iunendüne, s. Dünen. ^S. 745). Znnenfeuerung, s. Feuerungsanlagen [* 2] (Bd. 6, Innenpolmafchine, im Gegensatz zu Außen- polmaschine ein Konstruktionstypus der Ringanker- Dynamomaschine, bei dem die das Feld erzeugen- den Magnete innerhalb des Ringes angeordnet sind. Als I. sind die von Siemens gebauten zu je zwei von einer lOOOpferdigen Corliß-Compound- maschine von van den Kerchove & Co. in Gent [* 3] an- getriebenen großen Dynamomaschinen der Berliner [* 4] Elektricitätswerke (für 2600 Ampere bei 140 Volt) konstruiert, deren Beschreibung und Abbildung die Elektrotechnische Zeitschrift 1890, S. 53, giebt.
Iunenfchmarotzer, s. Schmarotzertum. Innenwachen, Wachen, welche in einer mit Truppen belegten Ortschaft (s. Ortsunterkunft) oder in einem Biwak zur Aufrechthaltung der innern Ordnung dienen (s. Außenwachen). Bei der In- fanterie heißen sie Fahnenwachen, bei der Ka- vallerie Standartenwachen, bei der Artillerie Parkwachen. Alle I. verhalten sich wie Garnison- wachen (s. Wache). Innere Arbeit, diejenige Energie, die bei der mit Ausdehnung [* 5] verbundenen Erwärmung eines Körpers arü Vermehrung der Geschwindigkeit der Körpermoleküle sowie auf die den anziehenden Mole- kularkräften entgegen gerichtete Vergrößerung ihres gegenseitigen mittlern Abstandes verwendet wird.
Dieser letztere Teil der I. A. wird auch als Disgre- gationsarbeit (s. d.) bezeichnet. Clausius versteht unter I. A. allein diese Disgregationsarbeit. Im Gegensatz zu I. A. nennt man äußere Arbeit die bei der Ausdehnung auf Überwindung des äußern Drucks verbrauchte Energie der Körpermoleküle. Innere Horde, s. Vukejewsche Horde. Innere Linie. Man unterscheidet in der Stra- tegie ein Operieren auf der äußern und auf der innern Linie. Im erstem Falle sind die Teile der Armee getrennt und bewegen sich in dem Umfange eines Kreifes (der äußern Linie) mit dem Bestreben, den Mittelpunkt desselben, die feindliche Armee zu erreichen (Verbündete 1813, Preußen [* 6] 1866). Bei dem Operieren auf der I. L. steht man im Mittelpunkt des Kreifes und sucht durch Ausnutzung der kurzem innern Verbindungslinien den geteilten Gegner durch rasch hintereinander nach verschiede- nen Richtungen geführte Schläge zu vernichten (Napoleon 1813 zwischen Dresden [* 7] und Leipzig, [* 8] Österreicher 1866 zwischen Iosephstadt und Gitschin).
Innere Mission, im Unterschied von der äußern oder Heiden- und Iudenmission die Gesamtheit aller auf Beseitigung geistiger und leib- licher Not innerhalb der christl. Gemeinschaft, be- sonders der evang. Kirche, hervortretenden Thätig- keiten. Solange die christl. Kirche besteht, hat es solche Bestrebungen rettender, helfender, tröstender und bewahrender Nächstenliebe gegeben. (Vgl. Uhl- hom, Die christl. Liebesthätigkeit d^r alten Kirche, Die christl. Liebesthätiakeit im Mittelalter und Die christl. Liebesthätigkeit seit der Reformation, Stuttg. 1882,1884 u. 1889.) Der Name I. M. für die zu- sammenfassende Organisation ist dm ch I. H. Wichern (s. d.) aufgekommen, der auf dem Kirchentage zu Wittenberg [* 9] 1848 Veranlassung zur Bildung eines " Centralausschusses für I. M.» gab, ausgehend von der Überzeugung, daß der letzte Grund aller Not im Mangel an lebendigem Glauben beruhe, daß darum alle leibliche Hilfe in Krankheit und Ar- mut mit Erweckung und Stärkung des Glaubens Hand [* 10] in Hand gehen müsse und daß für solche Volks- kreise, auf die das geistliche Amt oder die Kirche nicht mehr einwirken können, durch freie Vereins- thätigkeit und Mitwirkung der Laien Rat geschafft werden müsse. (Vgl. Wichern, Die I. M. der deut- schen evang. Kirche. Denkschrift, 3. Aufl., Hamb. 1889.) Der Centralausschuß für I. M., dessen Seele Wichern war, sollte den Mittelpunkt für alle zugehörigen Bestrebungen bilden, anregend, för- dernd und orientierend wirken, aber keineswegs die freie Bewegung der einzelnen Vereine hindern.
Sein Organ wurden die «Fliegenden Blätter aus dem Rauhen Haufe» (Hamburg, [* 11] seit 1848),
die fort- gesetzt über das gesamte Gebiet der I. M. eingehend berichten. Der lange Zeit mit dem Kirchentag ver- bundene «Kongreß für I. M.» machte sich später selbständig und seine im Druck erschienenen «Ver- handlungen» geben einen lehrreichen Einblick in die Entwicklung der anfangs meist mit Mißtrauen auf- genommenen, dagegen von den Anhängern als eine Art Reformation gepriesenen Vereinsthätigkeit. In neuester Zeit haben sich nicht nur zahlreiche Vereine für besondere Aufgaben der I. M. gebildet, sondern auch Landes-, Provinzial- und Zweigverbände mit Agenten, Vereinsgeistlichen,Reisepredigern.
Gegen- stand der I. M. sind solche Einzelne, die untev dem Druck der Not und Sünde einer außerordentlichen Hilfe bedürfen, und solche Schichten der Gesellschaft, die in religiöser und sittlicher Hinsicht gefährdet sind. Bisher hat die I. M. folgende Hauptaufgaben in Angriff genommen: Errichtung von Krippen, Kleinkinderschulen, Kinderheilstätten für ärmere Kin- der, Rettungshäufer für verwahrloste Knaben und Mädchen, Anstalten für Idioten und Epileptische, Lehrlings-, Gesellen- und Iünglingsvereine, Heil- stätten und Asyle für Trunksüchtige und Prostituierte, Verpflegungs stationen für arme Wanderer, Arbeiter- kolonien; femer gehört dahin die Einrichtung von Kindergottesdiensten und Sonntagsschulen, von Herbergen zur Heimat, Mäßigkeits- und Sittlich- keitsvereinen, Volkskaffeehäufern, fowie die Für- forge für geistige Pflege an Auswanderern, Schif- fern, Seeleuten, Eisenbahnarbeitern, auch das Streben nach strengerer Sonntagsheiligung und die Heranbildung von freiwilligen Krankenpflegern im Kriege.
Die Diakonen- und Diakonissenanstalten (s. d.) bilden die Arbeiter für die Armen-, Kranken-, Gefangenen- und Kinderpstege aus. In großen Städten und in den Fabrikbezirken arbeiten die Stadtmifsionen (s. d.). Der Presse [* 12] wendet die I. M. besondere Aufmerksamkeit zu durch Herstellung und Verbreitung von Predigten, Sonntagsblättern, Ar- beiterzeitungen, Traktaten u. s. w. Die Wohnungs- not, Hausbettelei, Gefährdung junger Mädchen, die Frauen- und Kinderarbeit und anderes hat sie gleich- falls in den Kreis [* 13] ihrer Thätigkeit gezogen. -
Vgl. Martius, Die I. M. (Gütersloh 1882);
Monats- schrift für I. M., hg. von Th. Schäfer (ebd.), sowie dessen Sammlung von Monographien u. d. T. Die I. M. (6 Bde., Hamb. und Stuttg. 1878-83) und Leitfaden der I. M. (2. Aufl., Hamb. 1888);
Zimmer, Handbibliothek der praktischen Theologie (Gotha [* 14] ¶