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Voners Fabelsammlung «Edelstein», ein Druck von Albr. Psister (Vamb. 1461). Der Kunstwert dieser Illustrationen ist natürlich sehr verschieden, ie nach dem Geschick des Formschneiders, dem Geschmack des Publikums, auf welches das Buch berechnet war, und der Kunststufe des betreffenden Landes. Das Sammeln von I. bildet eine besondere Seite der Bücherliebhaberei und ist keineswegs auf Bi- bliotheken allein beschränkt. Dieser Umstand und die wirkliche Bedeutung der I. haben den Preis solcher, die für die Geschichte der Buchdruckerkunst oder bloß durch ihre Seltenheit irgend eine be- sondere Bedeutung haben, sehr in die Höhe ge- trieben; natürlich sind sie auch um so gesuchter, je älter sie sind.
Von wenigen Mark steigen die Preise zu 80-90000 M., welche für Exemplare der 42zeiligen Gutenbergbibel in letzter Zeit gezahlt worden sind, ja bis 99000 M. für ein Exemplar des I.idrai'x). Angaben über die antiquarischen Preise der (124?) lat. Bibeln des 15. Jahrh, giebt Copinger, Iuciin3.du1g. didlica. (Lond. 1892). ÜberI.im allgemeinen vgl. außerHain(s.S.61i9.) und dem Register dazu von K. Bürger (Lpz. 1891): Maittaire, ^inialsg t^poFlNpkici (Nmsterd., 5 Bde., der 1. Bd. in 2. Aufl., 1722-41) mit 2 Supplement- bänden von M. Denis (Wien [* 1] 1789);
Panzer, ^n- nai63 t^dFi-apliici bis 1500 (5 Bde., Nürnb. 1793 - 97) und 1501-36 (6 Bde., ebd. 1798-1803);
Dibdin, Lidliotkeca ^pkuceriHna. (5 Bde., Lond. 1814-23 und 2 Supplementbände, 1822);
Weigel und Zestermann, Die Anfänge der Buchdrucker- kunst in Bild und Schrift (Lpz. 1866);
Butsch, Die Bücherornamentik der Renaissance (2 Bde., ebd. 1878); Bürger, Deutsche [* 2] und italienische I. in ge- treuen Nachbildungen (ebd. 1892 fg.).
Die I. in deutscher Sprache [* 3] beschreibt Panzer, Annalen der ältern deutschen Litteratur (3 Bde., Nürnb. 1788- 1805); Muther, Die deutsche Vücherillustration der Gothik und Frührenaissance (2 Bde., Lpz. 1883 -84); die niederländischen Campbell, ^nnai68 äs lg. t7p0FlHp1Ü6 Q66i-lHlläai86 HU 15° Litzcie (mit 4 Supplementbänden, Haag [* 4] 1874-90) und Hol- trop, N0IMM6Iit3 t^pOßrap^iHUKZ 668 ?9^8-I5H8 3.U 15° 816016 (2 Bde., ebd. 1857-68); die französischen O. Thierry-Poux, Brenners m0nuiu6ut3 äs 1'im- priinßris en Granes au 15° 8ieci6 (Par. 1890). Inkurabel (neulat.), unheilbar.
Inland, s. Ausland. Inlandeis, das das Innere polarer Länder- massen, besonders Grönlands, bedeckende ewige Eis, [* 5] das sich von den Gletschern besonders durch das Fehlen von Oberflächenmoränen unterscheidet. Die oft bis ins Meer vorgeschobenen Zungen der im Innern kompakten Masse sind die polaren Gletscher (s. d.), denen die Eisberge (s. d.) ihre Entstehung verdanken, über die frühere größere Ausdehnung [* 6] des I. über die Erde s. Eiszeit. [* 7] Inlaut eines Wortes nennt man seine mittlern Laute, z. B. das m von «Amt», «Name» steht im I. (S. Anlaut und Auslaut.) Inlet (niederdeutsch), das Leinen- oder Baum- wollzeug, das zur Aufnahme der Vettfedern dient. In looo (lat.), am Orte, an der Stelle; in loco pHi-6Qtiuin, an Stelle der Eltern. ^Stelle einrücken. In loonin succedieren (lat.), in die erledigte In lN2.FN13 st voiMsso 8Ä.t sst (lat.), < In großen Dingen genügt auch (schon) gewollt zu haben", Citat aus Propertius (II, 10, s). In lna.zorsin vvi Sloriain, besser ^ä m^o- rsiu vki Floi-iaiQ (s. d.). Inman-Linie, Dampfschiffahrtslinie in Liver- pool, deren Schiffe [* 8] 1892 von einer in Philadelphia [* 9] und Neuyork [* 10] ansässigen Gesellschaft aufgekauft, seit 1893 als «^M6lie2.ii I^in6» Mischen Neuyork und Southampton als Konkurrenzlinie der engl. und deutschen Gesellschaften verkehren. In in2.nn (lat.),
in der Hand. [* 11] In inHrssins (lat.),
am Rande. In lnsäia.8 i-ss (lat.),
«mitten in die Dinge hinein», Citat aus Horaz' «^rs ^oetica» (148), wo Horaz von Homer rühmt, daß er nicht ^d ovo (s. d.) beginne, sondern den Zuhörer sofort in ineäias r63 (d. i. gleich in die Sache selbst) hineinführe.. In lnsÄio (lat.), in der Mitte. In lnvlnoria.ni (lat.), zum Andenken. In lnora. (lat.), im Rückstände. Inn (engl.), Gasthaus, Wirtshaus, dann auch soviel wie Amtsgebäude. (S. Inu8 ok Oourt.) Inn (lat. 06nu8), der bedeutendste Nebenfluß, welchen die obere Donau aus den Alpen [* 12] aufnimmt, entspringt unter dem Namen Sela in Graubünden am Südostabhange des Septimer im obern Engadin (s. d.) aus dem Vergsee des Piz Lunghino, in 2480 m Höhe, durchströmt in diesem seinem obern Längen- thale den Silser-, Silvaplaner-, Campfer- und ^t. Moritzer See und wendet sich, nachdem er den Ge- birgspaß von Finstermünz (977 m) durchbrochen hat, als wildtobender Bergstrom nach Tirol, [* 13] wo er das Ober- und Unterinnthal, eins der größten und an Naturschönheiten reichsten Alpenthäler, durchfließt. Er wendet sich, 22 km unterhalb Finstcr- münz, plötzlich gegen NW. und durcheilt den engen Querspalt, der hier das Ostende [* 14] der Silvretta- Alpen bildet.
Bei Landeck (813 ui) tritt er in sein breites, gegen NO. gerichtetes unteres Längenthal und stießt über Innsbruck [* 15] (570 m), Hall, [* 16] Schwaz (541 m), Nattenberg bis Kufstein (487 m). Unter- halb diefer Festung [* 17] tritt der Strom, in nördl. Rich- tung nach Bayern [* 18] übergehend, in sein unteres Quer- thal, welches bis Rosenheim reicht und weder be- engt noch tief eingefurcht ist. Bei Nosenheim (447 m) gewinnt der I., mit dem großen Rosenheimer Moos- bruch an seinen Ufern, die wellenförmige Hochstäche, die er schnellen Laufs in einem breiten, inselreichen Bett, [* 19] größtenteils zwischen erdigen, zuweilen auch felsigen Thalufern durchflieht.
Bei Passau [* 20] (278 m), wo er nach einem Laufe von 510 Km mündet, ist er bedeutend breiter als die Donau selbst. Im Oberlauf nimmt er nur kleinere Gebirgsbäche auf, bei Landeck die aus der vereinigten Rosanna und Trisanna entstandene Sanna und zwischen Imst und Kusstein münden von rechts die Wässer des Pitz-, Ötz-, Wipp- (die Sill) und Zillerthals; im Unterlauf erhält er die Alz aus dem Chiemfee und die Salzach. Seine Schiffbarkeit beginnt bei Hall und wird von Rosenheim abwärts bedeutender, jedoch ist sein Gefalle so rasch, daß es der Dampf- schisfahrt vielfach hinderlich ist. - Nach ihm ist das Innviertel benannt, das Gebiet zwischen Donau, I. und Salzach, welches durch den Teschener Frieden 1779 von Bayern an Österreich [* 21] kam, im Frieden zu Wien 1809 von diesem an Bayern und 1816 wieder an Österreich abgetreten wurde. Früher bildete das Innviertel oder derInnkreis einen der vier Kreise [* 22] Oberösterreichs. Inn, Bezirk im schweiz. Kanton Graubünden, [* 23] im Unterengadin, hat 1010,7 ¶