Bergstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 2] Amtshauptmannschaft
Annaberg,
[* 3] in einer Seitenpartie des
Zschopauthals gelegen, 603 m ü. M., hat 2
Kirchen, ansehnliche Posamentierwaren-,
Zwirn-,
Strumpfwaren- und Farbenfabrikation,
eine Maschinenbauanstalt,
Bergbau
[* 4] auf
Zinn,
Arsenik und
Eisen,
[* 5] ansehnlichen Torfstich und (1885) 4947 evang. Einwohner.
1) Johann, Maler, geb. 1807 zu Augsburg,
[* 11] studierte seit 1826 an der MünchenerAkademie unter Klem. Zimmermann, bereiste
dann Belgien
[* 12] und Frankreich und wurde 1833 als Professor an die polytechnische Schule zu Augsburg berufen,
wo er bis zur Aufhebung der Anstalt (1865) thätig war. hat Historien-, namentlich aber historische Genrebilder gemalt. Den
meisten Beifall fanden seine humoristischen Szenen, wie: die Barbierstube, die Friseurstube, das Innere einer Menagerie, der
Taufschmaus, das Antichambre, das Ende eines Maskenballs und das Concilium medicum im Vorgemach eines Sterbenden
(beide in der NeuenPinakothek zu München),
[* 13] die Hasardspieler, die Konzertprobe, WallensteinsLager,
[* 14] die Verlobung, der Festschmaus,
Sonntagsnachmittag in einem deutschen Reichsstädtchen u. a. Er starb in Augsburg.
2) Flodoard, Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu Berlin,
[* 15] studierte von 1829 an daselbst
Theologie, wandte sich jedoch später der Musik zu und erwarb sich, nachdem er unter Marx' Leitung gründliche Kompositionsstudien
gemacht, als Kompositionslehrer einen geachteten Namen. Eine Reihe von Jahren (bis 1866) war er auch als solcher am Sternschen
Konservatorium thätig. Geyer starb in Berlin. Als Komponist trat er mit Werken für Kammermusik,
Kirchenstücken etc. hervor; von seiner »MusikalischenKompositionslehre« erschien nur der erste Band
[* 16] (Berl. 1862).