Tons von der Weite seiner Schwingungen abhänge, aber der
Klang,
d.
i. das eigentümliche Unterscheidende gleich hoher
Töne verschiedener
musikalischer
Instrumente, blieb unerklärt, bis G. S.
Ohm (1843) aussprach und
Helmholtz («Die
Lehre
[* 2] von den Tonempfindungen», 4. Aufl.,
Braunschw. 1877) nachwies, daß die Klangfarbe eines
Tons davon herrühre, daß jeder
Klang aus mehrern
Tönen zusammengesetzt
sei, deren Schwingungszahlen wie die
Zahlen in der natürlichen Reihe (1, 2, 3, 4 u. s. w.) wachsen, wobei auch einige
Töne
der Reihe fehlen können; der erste dieser
Töne ist in der Regel weitaus der stärkste, er ist der Grundton, nach dem man
sich beimStimmen richtet. Je nach der Anzahl und verschiedenen
Stärke
[* 3] der jenen Grundton begleitenden
Partial- oder harmonischen
Obertöne
[* 4] wechselt die Klangfarbe; die Partialtöne des
Klangs werden mittels eigens gestimmter
Hörrohre
oder Resonatoren aufgesucht. Der Phasenunterschied der
Teiltöne gegeneinander hat nach
Helmholtz keinen Einfluß auf die Klangfarbe, während
König («Quelques expériences d' acoustique», 1882)
glaubt, einen solchen Einfluß nachweisen zu können.
[* 1]
Chladnische Klangfiguren, symmetrische
[* 1]
Figuren, die sich auf einer mit Sand bestreuten
Glas-, Metall- oder auch
Holzplatte bilden, wenn man ihren Rand mit einem Violinbogen streicht. Wenn man eine solche horizontale Platte an irgend
einem Punkte mit einer Schraubenzwinge (s. nachstehende
[* 1]
Fig.
1) festklemmt und an einer andern
Stelle streicht, so teilt sie sich in gleichzeitig abwechselnd
auf- und abwärts schwingende
Teile, die durch ruhende Linien, die Knotenlinien, voneinander getrennt sind. An letztern sammelt sich der von den schwingenden
Teilen abgeworfene aufgestreute Sand an und bildet symmetrische
[* 1]
Figuren, von denen einige auf
quadratischen Platten in
[* 1]
Fig. 2 dargestellt sind.
Die Platten werden an den mit b bezeichneten
Stellen gestrichen, während man die mit a beschriebenen Punkte mit dem Fingernagel
berührt. Hierbei kommen die
Stellenb in die stärkste Schwingung,
[* 5] die Punkte a aber bleiben vermöge der Berührung in Ruhe,
wodurch sich die Knotenlinien bilden. Die Klangfiguren von Kreisplatten bilden konzentrische
Ringe
[* 1]
(Fig. 3 a), wenn
sie vom Mittelpunkte aus in Schwingungen versetzt werden, z. B. durch Anklopfen im Centrum
mit einem Hämmerchen oder durch
Streichen, wenn das Centrum durchbohrt ist. Werden Kreisscheiben dagegen im Mittelpunkte
eingespannt, so geben sie radiale
[* 1]
Figuren und zwar vier
Strahlen, wenn der gestrichene Punkt des Randes
vom berührten um 45°, sechs
Strahlen aber (wie in
[* 1]
Fig. 3 b), wenn der
gestrichene Punkt b um 30° vom berührten Punkt a
absteht.
Für den tiefsten
Ton teilen sich die Scheiben in die wenigsten
Abschnitte, weshalb zu dem tiefsten
Tone stets
die einfachste
[* 1]
Figur gehört. Je höher der
Ton wird, desto kleiner und zahlreicher erscheinen die
Abschnitte der Scheiben
und infolgedessen die Klangfiguren desto zusammengesetzter. Zu jedem
Tone, den eine Scheibe giebt, gehört eine besondere Klangfigur,
welche der für diesen
Ton nötigen Schwingungsart der Platte entspricht. Bei an
Größe der Elasticität
verschiedenen Scheiben entspricht aber ein und dieselbe
Einteilungs- und Schwingungsart, also auch dieselbe Klangfigur, sehr
verschiedenen
Tönen. Der Entdecker der Klangfiguren war (1787) der
AkustikerChladni (s. d.), und Strehlke hat dieselben nach Kirchhoffs
Theorie auf besondere
Kurven zurückzuführen gesucht (1825 - 33); eine
Theorie derselben hat, auf
Grund einesGedankens
der GebrüderWeber (1825), Wheatstone (1833) versucht, die dann auch später (1862) von König durch Versuche bestätigt
worden ist.
Georg, ungar. Revolutionsgeneral, geb. zu
Temesvár, besuchte die Militärschule zu Karánsebes und
trat 1838 in die österr.
Armee ein. Er stellte sich 1848 der revolutionären ungar. Regierung
zur
Verfügung, die ihn Ende November zum Generalstabschef des
GeneralsKiß ernannte. Der Anfang 1849 für die ungar. Hauptarmee
angenommene, von großem Erfolg begleitete Operationsplan war K.s Werk. Nach der
Niederlage, die Meßáros 4. Jan. bei Kaschau
erlitt, erhielt Klapka dessen Kommando; er behauptete den Theißübergang und sicherte dadurch
Debreczin.
[* 7] An der dreitägigen
Schlacht von
Kápolna (26. bis 28. Febr.) nahm Klapka bedeutenden Anteil. Im Aprilfeldzuge führte er
das 1.
Armeekorps und zeichnete sich namentlich in der
Schlacht bei Isaßegh (6. April) aus, wo er das
Schicksal des
Tages entschied
und auf dem Schlachtfelde von Kossuth zumGeneral ernannt wurde. Auch bei Nagysárló (19. April), das er mit
Damjanics erstürmte, that er sich hervor, und in
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
der Schlacht von Komorn (26. April) befehligte er den linken Flügel. Sodann führte er provisorisch das Kriegsministerium, bis
Görgey im Mai zu seinem Nachfolger ernannt wurde, worauf Klapka Kommandant der Festung
[* 9] Komorn wurde. In den Waaggefechten vom 16. und 21. Juni wie
in den vor Komorn gelieferten großen Schlachten
[* 10] vom 2. und 11. Juli war Klapka nächst Görgey der Held des Tages.
Nachdem dieser mit der Hauptarmee in die Theißgegend abgezogen war, blieb Klapka mit 18000 Mann in Komorn zurück, vernichtete
durch die Gefechte vom 30. Juli bis 5. Aug. einen Teil des Belagerungskorps und warf den Rest hinter die Waag
und Neutra zurück. Infolge der Waffenstreckung Görgeys bei Világos (13. Aug.) sah er sich zum Rückzug in die Festung genötigt
und mußte 27. Sept. kapitulieren. Klapka verließ sein Vaterland und hielt sich bald in Frankreich, bald in der Schweiz
[* 11] und in Italien
[* 12] auf. 1866 trat er in preuß. Militärdienst mit dem Range eines Generalmajors
und organisierte bei Neisse
[* 13] eine ungar. Legion, mit der er kurz vor Abschluß des Friedens von Nikolsburg von Oberschlesien her
die Grenze überschritt, jedoch kein Gefecht mehr lieferte. Später wurde er amnestiert und in den ungar. Reichstag gewählt,
wo er zur Partei Deáks gehörte. Er starb zu Budapest.
[* 14] Klapka veröffentlichte «Memoiren» (Lpz.
1850),
«Der Nationalkrieg in Ungarn
[* 15] und Siebenbürgen» (2 Bde., ebd. 1851),