Chladni
,
Ernst Florens Friedr., Physiker, geb. zu
Wittenberg,
[* 2] studierte zu Wittenberg und
Leipzig
[* 3] die
Rechte, widmete sich jedoch später ganz den physik.
Studien, namentlich der
Theorie des
Klanges. Mathematik und Physik, auf die
Tonkunst angewendet, setzten ihn in den
Stand, für
Theorie und Ausübung der letztern neue
Bahnen einzuschlagen. Er ward der Erfinder des Euphons (1790) und des Clavicylinders
(1800).
Teils um diese Erfindungen bekannt zu machen, teils um seine Entdeckungen in der
Akustik, namentlich
in Hinsicht der
Klangfiguren
[* 4] (s. d.), mehr zu erweitern, bereiste er besonders seit 1802 zehn
Jahre lang
Deutschland,
[* 5]
Holland,
Frankreich,
Italien,
[* 6]
Rußland und
Dänemark.
[* 7] Seine Vorlesungen über
Akustik fanden überall allgemeinen
Beifall. Chladni
starb zu
Breslau.
[* 8] Seine akustischen Hauptschriften sind: «Entdeckungen über die
Theorie des
Klanges» (Lpz. 1787),
«Akustik» (ebd. 1802; 2. Aufl. 1830),
von welcher Schrift er selbst eine franz. Ausgabe: «Traité d' acoustique» (Par. 1809) besorgte;
«Neue Beiträge zur Akustik» (Lpz. 1817),
«Beiträge zur praktischen Akustik und zur Lehre [* 9] vom Instrumentbau» (ebd. 1822).
Auch über die sog. Boliden oder feurigen Meteore stellte er genaue Untersuchungen an. So suchte er in seinen Abhandlungen: «Über den Ursprung der von Pallas gefundenen und anderer ihr ähnlicher Eisenmassen» (Riga [* 10] 1794) und «Über Feuermeteore» (Wien [* 11] 1820) darzuthun, daß die Stein- oder Eisenmassen, die auf die Erde herabgefallen, etwas derselben Fremdartiges seien. -
Vgl.
Bernhardt, Dr. Ernst Chladni
, der
Akustiker (Wittenb. 1856);