Sind die dem Sauerstoff benachbarten Wasserstoffatome substituiert, so bezeichnet man die Körper als α-Derivate, im andern
Fall als β-Derivate. Das Furfuran ist zuerst durch
Destillation
[* 2] des Baryumsalzes der
Brenzschleimsäure (s. d.) mit Natronkalk unter
Abspaltung von
Kohlensäure erhalten worden, woraus folgt, daß die
Brenzschleimsäure die
Carbonsäure des Furfuran ist. Außerdem
entstehen Furfuran und seine nächsten
Homologen,
Methyl und Dimethylfurfuran, bei der
Destillation von Zucker
[* 3] mit Kalk und finden sich im Fichtenholzöl und im
Vorlauf des
Holzteers. Eine allgemeine
Synthese für Furfuranderivate bildet
die Wasserabspaltung aus γ-Diketonen (s. Diketone); so entsteht aus
Acetonylaceton das α-Dimethylfurfuran nach folgender
Gleichung:
^[img]
Umgekehrt kann man Furfuranderivate durch Erhitzen mit verdünnten Säuren wieder in γ-Diketone überführen.
Das Furfuran ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigentümlichem, an
Chloroform erinnerndem
Geruch, die in Wasser
wenig löslich ist und schon bei 32° siedet. Durch Natrium wird es nicht verändert, mit Salzsäure zersetzt es sich heftig,
ein mit Salzsäure befeuchteter Fichtenspan wird von den
Dämpfen grün gefärbt. Das Furfuran und seine
Derivate
stehen in naher
Beziehung zum
Pyrrol und
Thiophen (s. d.) und erinnern in ihren Eigenschaften auch vielfach an das
Benzol.
oder Furol, C5H4O2 oder C4H3O(CHO), der
Aldehyd des
Furfurans (s. d.), wobei die Aldehydgruppe
CHO die
α-Stellung einnimmt. Es entsteht beim Erhitzen der meisten
Kohlenhydrate und Zuckerarten mit mäßig
konzentrierter Schwefelsäure,
[* 4] besonders reichlich aus den Zuckerarten mit 5
Kohlenstoffatomen, wie
Arabinose (s. d.). Man
stellt es am besten durch
Destillation von Kleie mit Schwefelsäure dar. Das Furfurol ist ein farbloses Öl von angenehm aromatischem
Geruch, siedet bei 162°, ist in 12
Teilen Wasser löslich und bräunt sich an der Luft. Durch
Oxydation
liefert es
Brenzschleimsäure und zeigt alle Eigenschaften eines
Aldehyds; insbesondere zeigt es ganz die gleichen Kondensationsreaktionen
wie der
Benzaldehyd (s.
Bittermandelöl). Zur Erkennung des Furfurol dient die Rotfärbung, die es in ganz verdünnten Lösungen
von essigsaurem
Anilin hervorbringt.
(die), auch Fuorcla,
Furgge, nächst dem Stilfserjoch der höchste fahrbare Alpenpaß, an der Grenze der Kantone Uri
und
Wallis,
in der
Wasserscheide zwischen Reuß
[* 6] und Rhone. Die Poststraße, 1863-65 von der Eidgenossenschaft und dem Kanton Uri
[* 7] erbaut, zweigt
bei Hospenthal (1484 m) südwestlich von der Gotthardstraße ab und steigt der Realper Reuß entlang
durch das einförmige Urserenthal über Realp (1542 m) zum Fuße des
Bergs, überwindet mit großen
Kehren die steilen Hange
der Fuchsegg und zieht sich hoch über der Reuß zur Paßhöhe (2436 m, 22 km von
Andermatt) hinauf, die, nördlich
von den
Gipfeln der Glarneralpen, dem
Galenstock (3597 m) und dem der prächtigen Aussicht wegen oft bestiegenen
Furkahorn (3028 m), südlich von den
Vorposten der Gotthardgruppe (Muttenhorn 3103 m, Blauberg 2771 m) überragt, eine umfassende
Aussicht auf die
Berner- und Penninischen
Alpen
[* 8] gewährt und ein großes Gasthaus trägt. Von der Höhe senkt sich die
Straße
zu den Galenhütten (2407 m) und zieht sich dann in großen Windungen, dem linken Ufer des Rhônegletschers
(s. d.) folgend, zu dem Hotel Gletsch (1761 m) hinab, wo sich die Furkastraße
und der Weg über die
Grimsel an die Hauptstraße des Wallis
anschließen. Die Furka ist eine der begangensten
Bergstraßen der
Alpen.
Über die Befestigung s.
Sankt Gotthard.
[* 9]
(spr. för-; das mittellat. furlongus, furlongia,
forlonga), größeres brit. Längenmaß von 1/8 der gesetzmäßigen brit.
Meile
(StatuteMile,
BritishMile) = 40 Ruten
(Poles), 220
Yards oder 660 Fuß = 201,1644 m.
Nach der
Flinders-Insel brachte
man 1835 die letzten 310 Eingeborenen
Tasmaniens, die überraschend schnell wegstarben, sodaß 1848 nur noch 45 nach der
Heimat
zurückgeführt werden konnten.
(spr. förniwäll),FrederickJames, engl.
Philolog und Litterarhistoriker, geb. in Egham in
Surrey,
studierte die
Rechte in
London,
[* 17] dann in
Cambridge, wo er 1849
Master of
Arts wurde. Seit 1854 als Sekretär
[* 18] der Philologischen Gesellschaft in
London thätig, begründete er 1864 die Early English
TextSociety, 1868 die
ChaucerSociety
und die
BalladSociety, 1873 die New Shakspere
Society, 1881 die, wieder eingegangene,
BrowningSociety, 1882 die Wiclif
Society
und 1885 die Shelley
Society. Im
Auftrage dieser Gesellschaften veröffentlichte Furnivall eine bedeutende Anzahl
alter engl.
Bücher und seltener Manuskripte.
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