Eschenburg
,
Johann
Joachim, Litterarhistoriker, geb. zu
Hamburg,
[* 2] studierte in
Leipzig
[* 3] und
Göttingen,
[* 4] ward 1777
Professor
der schönen Litteratur am Carolinum zu
Braunschweig,
[* 5] erhielt 1786 den
Titel eines braunschweigischen
Hofrats und 1793 die
Anwartschaft
auf ein Kanonikat beim St. Cyriaksstift, zu dessen
Genuß er einige Jahre später gelangte. Seit 1787 führte
er das
Direktorium des braunschweigischen Intelligenzwesens und leitete auch die damit verbundene Herausgabe der öffentlichen
Anzeigen und des
Braunschweiger »Magazins«; 1814 ward er Mitdirektor des Carolinums.
Er starb Eschenburg
suchte auf die bemerkenswertesten
Erscheinungen der englischen Litteratur durch
sein
»Britisches Museum« (Leipz. 1777-80, 6 Bde.)
und durch seine
»Annalen der britischen Litteratur« (das. 1780-1781) aufmerksam zu machen.
Nachdem er »Altenglische und altschottische Balladen« aus Percys Sammlung übersetzt (Berl. 1777),
ging
er an die Vollendung
und
Revision der von
Wieland begonnenen ersten deutschen
Übertragung der Shakespeareschen
Dramen. In zwei
Ausgaben:
»Shakespeares theatralische Werke« (Zür. 1775-86, 13 Bde.)
und
»Shakespeares
Schauspiele« (das. 1798-1806), erwarb
er den bleibenden
Ruhm, die erste vollständige
Übertragung des großen
Dramatikers gegeben zu haben, wenn auch seine
Arbeit bald von der Schlegelschen überflügelt wurde. Als
Ästhetiker suchte
Eschenburg
durch seinen
»Entwurf einer
Theorie und Litteratur der schönen
Redekünste« (Berl. 1783; 5. Aufl. von
M. Pinder, das. 1836),
dem sich eine »Beispielsammlung« aus den besten Schriftstellern in alten und neuen Sprachen (das. 1788-95, 8 Bde.) anschloß, ferner durch sein »Lehrbuch der Wissenschaftskunde« (das. 1792, 3. Aufl. 1809) und »Handbuch der klassischen Litteratur, Altertumskunde und Mythologie« (das. 1783; 8. Aufl. von Lütke, das. 1837) zu wirken. Auch gab er »Denkmäler altdeutscher Dichtkunst« (Brem. 1799) und mehrere Dichter heraus, wie Zachariä (Braunschw. 1781), Lessing (Berl. 1793), Ebert (Hamb. 1795), Hagedorn (das. 1800, 5 Tle.).