Ferabad
(Ferahabad), Stadt in der pers. Provinz Masenderan, am Kaspischen Meer, mit 1000 Einw. und den gewaltigen Ruinen eines Lieblingsschlosses des Schahs Abbas, der hier 1628 starb.
Ferabad - Ferdinand (d
(Ferahabad), Stadt in der pers. Provinz Masenderan, am Kaspischen Meer, mit 1000 Einw. und den gewaltigen Ruinen eines Lieblingsschlosses des Schahs Abbas, der hier 1628 starb.
à cheval (franz., spr. fähr a schwall), Hufeisen; [* 2]
en fer à cheval, hufeisenförmig.
(lat.), Fruchtbarkeit. ^[= (Foecunditas), im physiologischen Sinn die Quantität des Zeugens in der organischen Natur. ...]
Kleid, s. Feredsche. ^[= (arab.), langes Oberkleid der türkischen Frauen und Mädchen, das nur auf der Gasse ...]
Scharwache - Schattens
* 3
Schatten.(Parentalien), das jährliche Totenfest bei den Römern, welches 21. Febr. gefeiert zu werden pflegte. Zunächst hatten Kinder, Anverwandte und Erben die Pflicht, an diesem Tag die Schatten [* 3] der Verstorbenen zu versöhnen; Ärmere legten wenigstens Blumen und Früchte oder mit Salz [* 4] vermischtes Opferschrot auf das Grab. Die Tempel [* 5] blieben verschlossen, und auf keinem Altar [* 6] wurde ein Feuer angezündet. Nach Ovid hatte Äneas das Fest seinem Vater zu Ehren gestiftet. An die Feralien, als das Fest der Versöhnung mit den Toten, schlossen sich, als Fest der Versöhnung der Lebenden, am nächsten Tag die Karistien (Caristia) an.
aut feri! (lat.), ertrage oder schlage! oder, wie Goethe es in seinem »Kophtischen Lied« ausdrückt: »Du mußt... Amboß oder Hammer [* 7] sein!«
das äußere Umhüllungstuch der Mohammedaner.
(span. Fernando, Hernando, althochd. Herinand, der »Heerkühne«),
Name zahlreicher Fürsten und fürstlicher Personen.
Übersicht nach den Ländern | |
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Deutsche Kaiser | 1-3. |
Anhalt | 4. |
Aragonien, s. Spanien | 28, 29. |
Bayern | 5. |
Braunschweig | 6, 7. |
Hessen | 8. |
Kastilien, s. Spanien | 24, 26, 27. |
Köln | 9. |
Neapel und Sizilien | 10-14. |
Österreich | 15-18. |
Portugal | 19-21. |
Preußen | 22. |
Sachsen-Koburg | 23. |
Sizilien, s. Neapel und Sizilien | 13, 14. |
Spanien | 24-32. |
Toscana | 33-36. |
Württemberg | 37. |
Oesterreich ob der Enn
* 8
Österreich.1) Ferdinand I., Sohn Philipps des Schönen von Österreich [* 8] und Johannas, der Tochter Ferdinands des Katholischen, jüngerer Bruder Kaiser Karls V., geb. zu Alcala de Henares in Neukastilien, ward nach dem Tod seines Vaters (1506) in Spanien [* 9] erzogen. Sein mütterlicher Großvater, Ferdinand der Katholische von Spanien, hatte die Absicht gehabt, ihm die Nachfolge in Spanien zu verschaffen, überhaupt die große spanisch-habsburgische Erbschaft zwischen den Brüdern Karl und Ferdinand zu teilen.
Böhmen, Mähren und Öst
* 17
Böhmen.Der Ehrgeiz Karls durchkreuzte aber diesen Plan. Als dieser 1517 nach Spanien kam, schickte er in die Niederlande. [* 10] Dort und in Deutschland [* 11] verbrachte derselbe die nächsten Jahre. Er erhielt im Teilungsvertrag zu Worms [* 12] die österreichischen Lande (das Erzherzogtum Österreich, Steiermark, [* 13] Kärnten, Krain [* 14] und Tirol) [* 15] und im Auftrag seines Bruders Karl die Leitung der deutschen Angelegenheiten während dessen Abwesenheit. 1521 vermählte er sich mit Anna, der Tochter des Königs Wladislaw von Ungarn [* 16] und Böhmen, [* 17] und erlangte nach dem Tod seines Schwagers, des Königs Ludwig II., in der Schlacht bei Mohács 1526 durch Wahl der Stände die Krone dieser Länder nebst Mähren, Schlesien [* 18] und der Lausitz. In Ungarn erhob sich gegen ihn Johann Zápolya als Gegenkönig, und dessen Verbündeter, Sultan Soliman, bedrängte 1529 Wien, [* 19] wurde aber zum Rückzug genötigt. Im Vertrag zu Großwardein [* 20] 1538 erhielt hierauf Johann Zápolya den Titel eines Königs von Ungarn nebst einem Teil von Ungarn auf Lebenszeit.
Württemberg und Hohenz
* 21
Württemberg.Nach seinem Tod 1540 erhob seine Witwe Isabella, unterstützt von der Pforte, für ihren unmündigen Sohn Johann Siegmund Ansprüche auf das ganze väterliche Erbe, und Ferdinand konnte bis zum Friedensschluß mit den Türken 1562 nicht zum ungestörten Besitz Ungarns gelangen. In Böhmen erhoben sich gegen Ferdinand die zahlreichen Anhänger der Reformation; doch wurden diese nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) unterdrückt, worauf Ferdinand blutige Rache nahm. 1530 wurde er mit dem Herzogtum Württemberg [* 21] belehnt, das der Schwäbische Bund 1519 dem Herzog Ulrich entrissen und an Österreich verkauft hatte.
Als dann 1534 Ulrich sein Land wiedereroberte, kam zwischen ihm und Ferdinand der Vertrag von Kadan zu stande, wonach Ferdinand Württemberg als Reichslehen behielt, Ulrich es als österreichisches, also als Afterlehen, erhielt. Die Teilnahme Ulrichs am Schmalkaldischen Kriege gab Ferdinand Gelegenheit, dieses Afterlehen wieder zurückzuziehen. Der darüber entstehende Streit wurde erst 1552 unter Herzog Christoph zu dessen gunsten beigelegt. Ferdinand hatte zu Aachen [* 22] die deutsche Königskrone erhalten und leitete seitdem als Stellvertreter seines Bruders die meisten Reichstage. Er schloß 1552 den Passauer Vertrag und 1555 den Augsburger Religionsfrieden ab. Nach Karls V. Abdankung 1558 wurde er römischer Kaiser.
Obwohl Papst Paul IV. dagegen protestierte, behauptete er seine Krone. Ferdinand war persönlich ein eifriger Katholik, jedoch hatte er früh schon die Unmöglichkeit erkannt, den Protestantismus zu unterdrücken, und aus politischen Rücksichten sich für eine faktische Duldung der Protestanten erklärt. Als Stellvertreter Karls V. wie als Kaiser verfolgte er daher eine Politik der Kompromisse, Ausgleiche und gegenseitiger Duldung. Auch auf eine Einschränkung des päpstlichen Absolutismus und auf einige Reformen in der katholischen Kirche richtete sich sein Bemühen. Nachdem er 1562 die Wahl seines Sohns Maximilian II. zum römischen König zu stande gebracht und seine Länder unter seine drei Söhne geteilt, starb er Seine Gemahlin (gest. 1547) gebar ihm 15 Kinder, von denen 3 Söhne und 9 Töchter den Vater überlebten.
Vgl. Bucholtz, Geschichte der Regierung Ferdinands I. (Wien 1831-1838, 9 Bde.);
Oberleitner, Österreichs Finanzen und Heerwesen unter Ferdinand I. (das. 1859).
Bayern
* 23
Bayern.2) Ferdinand II., Enkel des vorigen, Sohn des Erzherzogs Karl von Kärnten und Steiermark und Marias von Bayern, [* 23] war zu Graz [* 24] geboren. Nach dem Tod seines Vaters (1590) übergab seine streng katholische Mutter die Erziehung des Knaben den Jesuiten in Ingolstadt, [* 25] die ihm einen unversöhnlichen Haß gegen den Protestantismus einflößten, so daß er zu Loreto vor dem Altar der Mutter Gottes freiwillig das feierliche Gelübde ablegte, den Katholizismus um jeden Preis wieder zur allein herrschenden Religion in seinen Staaten zu machen.
Ferdinand (deutsche Ka
* 27
Seite 6.134.Nachdem er in seinen Erblanden, Steiermark, Kärnten und Krain, den Protestantismus ausgerottet hatte, versuchte er Gleiches auch in Österreich und Böhmen, da er noch bei Lebzeiten des kinderlosen Kaisers Matthias 1617 zum König von Böhmen und 1618 von Ungarn ernannt worden war, und veranlaßte hierdurch den Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs. Nach Matthias' Tod wurde Ferdinand zu Frankfurt [* 26] zum Kaiser gewählt. Inzwischen hatten ihn die Böhmen als Feind der Gewissensfreiheit seiner Königskrone für verlustig erklärt und dieselbe dem reformierten Kurfürsten von der Pfalz, Friedrich V., übertragen, welcher aber in der Schlacht am Weißen Berg gegen den mit ¶
Ferdinand verbündeten Herzog Maximilian von Bayern, den Führer der katholischen Liga, unterlag. Infolge dieses Siegs begann eine furchtbare katholische Gegenreformation in allen Ländern Ferdinands, mit Ausnahme Ungarns und eines Teils von Schlesien. Dem Herzog Maximilian gab Ferdinand zum Lohn für die ihm geleistete Hilfe die Kurfürstenwürde nebst der Oberpfalz, nachdem er Friedrich einseitig und im Widerspruch mit den Bestimmungen der Reichsverfassung seiner Würde und seiner Lande verlustig erklärt hatte. Um diese Acht zu vollstrecken, ließ er spanische und ligistische Truppen in die Rheinpfalz einrücken und in den besetzten Gebieten den Protestantismus gewaltsam unterdrücken und verpflanzte hierdurch den Religionskrieg nach Deutschland.
Dänemark
* 29
Dänemark.Die rücksichtslose Durchführung des geistlichen Vorbehalts und die Wiederherstellung der katholischen Stifter durch Tilly rief den niedersächsisch-dänischen Krieg hervor, für den ein eignes kaiserliches Heer unter Wallenstein aufstellte. Die Herzöge von Mecklenburg, [* 28] welche dem König Christian IV. von Dänemark [* 29] gegen Tilly und Wallenstein Hilfe geleistet hatten, entsetzte er ihrer Länder und belehnte damit Wallenstein. Zwar scheiterte sein Plan, sich der Seeherrschaft auf der Ostsee zu bemächtigen, an dem heldenmütigen Widerstand, den Stralsund [* 30] der Belagerung durch Wallenstein entgegenstellte.
Dennoch hatte er ganz Deutschland seiner Macht unterworfen, und er erließ nicht nur, um den Protestantismus gänzlich zu vernichten, das Restitutionsedikt (s. d.), sondern suchte auch durch Verleihung zahlreicher Bistümer an österreichische Erzherzöge und durch Beschränkung der fürstlichen Unabhängigkeit durch die Wallensteinschen Heere eine absolute Militärmonarchie in Deutschland zu begründen. Da erhoben sich aber seine bisherigen Verbündeten, die Fürsten der Liga, gegen ihn und zwangen ihn 1630 in Regensburg [* 31] zur Entlassung Wallensteins und zur Verminderung der kaiserlichen Truppen.
Nordkap - Nördlingen
* 33
Nördlingen.Die gleichzeitige Landung Gustav Adolfs in Pommern [* 32] entriß Ferdinand mit einemmal alle errungenen Erfolge und zwang ihn, um seine Erblande zu schützen, zu einem demütigenden Vertrag mit Wallenstein. Zwar entledigte er sich desselben gewaltsam 1634, und sein Heer erstritt den wichtigen Sieg von Nördlingen; [* 33] indes suchte er nun durch Zugeständnisse an die evangelischen Fürsten dem Krieg ein Ende zu machen und schloß zu diesem Zweck 1635 den Prager Frieden. Nachdem er noch die Wahl seines Sohns zum König erreicht, starb er in Wien. Ferdinand war von kleiner, gedrungener Gestalt, heiter und freundlich gegen seine Umgebung; seine Gutmütigkeit artete oft in Schwäche, namentlich gegenüber gewissenlosen Beamten, aus, durch seine maßlose Freigebigkeit zerrüttete er trotz seiner einfachen Lebensweise seine Finanzen; er war fleißig und gewissenhaft in der Erfüllung seiner Regentenpflichten, aber unselbständig in seinen Meinungen und ganz abhängig von seinen Räten und Beichtvätern. Der Kirche und ihren Dienern war er mit Fanatismus ergeben und der Sieg der katholischen Religion über die Ketzer sein höchstes Ziel.
Vgl. Khevenhüller, Annalen Ferdinands II. (2. Aufl. 1716, 12 Bde.);
Hurter, Geschichte Ferdinands II. (Schaffh. 1850-64, 11 Bde.).
Schweden und Norwegen
* 34
Schweden.3) Ferdinand III., Sohn und Nachfolger des vorigen, geb. zu Graz, erhielt, 1625 zum König von Ungarn, 1627 zum König von Böhmen gekrönt, nach Wallensteins Ermordung (1634) das Oberkommando über die kaiserlichen Heere unter dem Beirat der Generale Gallas und Piccolomini, eroberte Donauwörth und Regensburg, siegte im September 1634 bei Nördlingen und vertrieb die Schweden [* 34] aus Süddeutschland. 1636 wurde er noch bei Lebzeiten seinem Vaters zu dessen Nachfolger erwählt, und 1637 folgte er demselben, ohne Widerstand zu finden.
Seitdem arbeitete er ununterbrochen auf Friedensunterhandlungen hin, die 1644 eröffnet wurden, aber erst 1648 zum Abschluß kamen. Die entschiedene Weigerung Ferdinands, die Religionsfreiheit in seinen Erblanden zuzulassen und die geflohenen Rebellen wieder aufzunehmen, trug wesentlich zur Verzögerung des Friedens bei. Nachdem Ferdinand auf dem Reichstag zu Regensburg (1653) die römische Königswahl seines Sohns Ferdinand IV., welcher indes 1654 vor dem Vater starb, bewirkt und ein Bündnis mit den Polen gegen Schweden abgeschlossen, starb er Ferdinand war eine große, stattliche Persönlichkeit, ebenfalls fromm, aber weniger fanatisch als sein Vater und gut deutsch gesinnt, dabei ein Förderer der Künste und Wissenschaften, sehr musikalisch und selbst Komponist.
Präeminenz - Prag
* 35
Prag.Von seinen Tonsätzen ließ Wolfgang Ebner eine Arie mit 36 Variationen in Prag [* 35] 1648 drucken; einen vierstimmigen Gesang mit beziffertem Baß, »Melothesia Caesarea«, gab Kircher im 1. Teil seiner »Masurgie«, und einen einfachen vierstimmigen Chorgesang über den Psalm Miserere findet man im 28. Jahrgang der Leipziger »Allgemeinen musikalischen Zeitung« (1826).
Vgl. Koch, Geschichte des Deutschen Reichs unter der Regierung Ferdinands III. (Wien 1865-66, 2 Bde.).
4) Ferdinand Friedrich, Fürst von Anhalt-Köthen, ältester Sohn des Fürsten Friedrich Erdmann von Anhalt-Pleß und der Gräfin Luise Ferdinande von Stolberg-Wernigerode, geb. zu Pleß, trat 1786 in preußische Kriegsdienste, in denen er bis zum Generalmajor aufrückte und sich in den Feldzügen am Rhein von 1792 bis 1794 auszeichnete. Nach dem Tod seines Vaters (1797) lebte er zu Pleß und auf Reisen, trat aber 1806 wieder in die Armee. Nach der Schlacht bei Jena [* 36] schlug er sich an der Spitze seines Regiments bei Zehdenick durch die feindlichen Linien, mußte sich aber sodann nach Böhmen zurückziehen, um sich von den Österreichern entwaffnen zu lassen.
Brandenburg
* 37
Brandenburg.Bald darauf nahm er seinen Abschied und lebte nach einer Reise nach Holland und Frankreich zu Pleß. Während des Befreiungskriegs von 1813 war er Befehlshaber des schlesischen Landsturms. Seine erste Ehe mit Luise, Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, ward 1803 nach kurzer Dauer durch den Tod gelöst. 1816 vermählte er sich mit der Gräfin Julie von Brandenburg, [* 37] der Tochter Friedrich Wilhelms II. und der Gräfin von Dönhoff, und 1818 gelangte er nach dem Tod seines Vetters, des unmündigen Herzogs Ludwig von Anhalt-Köthen, zum Besitz dieses Herzogtums, worauf er seinem Bruder Heinrich die Standesherrschaft Pleß überließ.
Die mit Preußen [* 38] wegen des neuen Grenzzoll- und Verbrauchssteuersystems obwaltenden Streitigkeiten brachte er 1821 vor die Bundesversammlung, und dieselben wurden endlich 1828 durch eine Übereinkunft zwischen Preußen, Köthen [* 39] und Dessau [* 40] geschlichtet. Auf einer Reise nach Paris [* 41] trat Ferdinand daselbst (1825) mit seiner Gemahlin zur katholischen Kirche über und suchte seitdem auch der evangelischen Kirche seines Landes einen hierarchischen Charakter zu geben, was vielfache Unzufriedenheit erweckte. Ferdinand starb kinderlos. Ihm folgte sein Bruder Heinrich.
5) Ferdinand Maria, Kurfürst von Bayern, Sohn Maximilians I., geb. folgte seinem Vater 1651 erst unter Vormundschaft seiner Mutter, ¶