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Mundstück von Glas [* 1] (k) in eine bestimmte Richtung geleitet werden (Apparate von Sigle, Lewin u. a.). Bei der Anwendung dieser Apparate sitzt der Kranke in angemessener Entfernung vor dem Nebelstrom und zieht mittels tiefer Atemzüge die zu inhalierenden Arzneistoffe ein; eine solche Sitzung dauert in der Regel 12-15 Minuten.
Weiterhin bedient man sich zur I. auch vielfach der von Curschmann angegebenen Inhalation
smaske. Dieselbe
besteht aus einer Kapsel, welche mit einem Schwamm ausgefüllt ist und vermittelst einer Art
Maske aus Hartgummi vor Mund
und
Nase
[* 2] gebunden wird; auf den Schwamm wird das zu inhalierende
Arzneimittel aufgeträufelt und so längere oder kürzere
Zeit eingeatmet. Ein ähnlicher
Apparat ist der
Naseninhalator von Feldbausch, zwei kleine Kapseln
[* 3] zur
Aufnahme des einzuatmenden Medikaments, welche in die Nasenöffnung geklemmt werden.
Die günstigste Wirkung entfalten die I. bei allen katarrhalischen und entzündlichen Affektionen der Kehlkopf- und Luftröhrenschleimhaut bis in deren feinste Verzweigungen hinein, namentlich beim akuten Katarrh, bei welchem sich I. mit einfachem Wasserdampf, Milch, Lindenblütentee und Ölemulsion nützlich erweisen, während chronische Katarrhe Einatmungen von Kochsalz, Salmiak, Alaun, [* 5] kohlensauren Alkalien und Höllensteinlösungen erfordern; bei Lungenblutungen versetzt man die einzuatmende Flüssigkeit mit Eisenchlorid, Tannin und andern blutstillenden Stoffen, bei starkem Reiz- und Stickhusten, bei Keuchhusten und Asthma mit Opium, Belladonna, Bittermandelwasser und ähnlichen narkotischen Heilmitteln: bei Krupp und Diphtheritis leisten Einatmungen von Kalkwasser, Carbolsäure und Milchsäure oft treffliche Dienste. [* 6]
Weniger bewährt dagegen haben sich die I. gewisser Gasarten, welchen man eine Zeit lang besondere Heilkräfte zuschrieb;
so haben weder die Kohlensäuregasinhalationen
, welche reizmildernd auf die
Nerven
[* 7] der
Atmungsorgane wirken
sollten, noch die gegen den Keuchhusten viel empfohlenen Einatmungen von
Leuchtgas,
[* 8] noch die gegen die
Lungenschwindsucht angepriesenen
Stickstoffinhalationen
die erwarteten guten Erfolge gezeigt. Auch die von Lender in
Berlin
[* 9] gegen
Blutkrankheiten aller Art,
Gicht und Rheumatismus empfohlenen Ozoninhalationen
haben durchaus nicht den gehegten Erwartungen entsprochen.
Dagegen äußern die Einatmungen von Komprimierter Luft (s. d.), die man neuerdings vermittelst der «Pneumatischen Apparate» von Hauke, Waldenburg, [* 10] Fränkel u. a. vornehmen läßt, anerkannt auf asthmatische Leiden [* 11] einen wohlthätigen Einfluß. Neuerdings hat Weigert gegen die Lungenschwindsucht die I. heißer Luft von 200° C. in der Erwartung empfohlen, daß die Tuberkelbacillen, welche bei 42° C. absterben, durch so hohe Temperaturen in der Lunge [* 12] vernichtet würden; doch hat sich diese Erwartung nicht erfüllt. -
Vgl. Roß, Athmopathy and hydropathy (Lond. 1848; 2. Aufl. 1860);
Sales-Girons, Thérapeutique respiratoire (Par. 1858);
Siegle, Die Behandlung der Hals- und Lungenleiden mit I. (3. Aufl., Stuttg. 1869);
Waldenburg, Die lokale Behandlung der Krankheiten der Atmungsorgane (2. Aufl., Berl. 1872);
Örtel, Respiratorische Therapie (Lpz. 1882).