Spalatin
,
Georg, Beförderer der Kirchenreformation, geb. hieß nach
seinem Familiennamen
Burckhardt, nach seinem Geburtsorte
Spalt im
Bistum
Eichstätt
[* 2] Spalatinus.
1497-1502 humanistisch zu
Nürnberg
[* 3] und
Erfurt
[* 4] gebildet, war er dann
Lehrer im
Kloster Georgenthal bei Gotha
[* 5] und seit Empfang der Priesterweihe (1507) auch Pfarrer
in dem Dorfe Hohenkirchen. Er kam 1508 an den kursächs.
Hof,
[* 6] zunächst als Erzieher des Kurprinzen
Johann
Friedrich, dann auch der
Herzöge
Otto und Ernst von
Braunschweig-Lüneburq.
Friedrich der Weise erhob ihn 1514 zum Hofkaplan, Bibliothekar und geheimen Sekretär, [* 7] Johann der Beständige 1525 zum evang. Oberpfarrer und Superintendenten von Altenburg. [* 8] Friedrich den Weisen begleitete S. fast auf alle Reichstage, unter Johann dem Beständigen nahm er an den Reichstagen von Speyer [* 9] und Augsburg, [* 10] unter Johann Friedrich am Fürstentage zu Schmalkalden [* 11] (1537) teil und war seit 1527 bei der Kirchenvisitation der sächs. Lande thätig. Er starb in Altenburg. Seine wichtigsten Schriften sind seine Biographien von Friedrich dem Weisen (kritisch hg. von Neudecker und Preller, Jena [* 12] 1851) und Johann dem Beständigen, «Christl. Religionshändel» oder «Religionssachen», von Cyprian irrig «Annales reformationis» (Lpz. 1718) genannt, und seine Briefe. Handschriftliches ist noch in Gotha und Weimar. [* 13] -
Vgl. die biogr. Schriften von Schlegel (Jena 1693) und Jul. Wagner (Altenb. 1830) sowie Seelheim, Georg S. als sächs. Historiograph (Halle [* 14] 1876).