forlaufend
154
quille im Westen), von denen drei auf 16 km
Ent- fernung sichtbar sind. Allein weder die Wider- standsfähigkeit und
Ausdehnung
[* 3] der Verteidigungs- anlagen, noch die Wasfertiefe der
Reede genügen den heutigen Anforderungen. Es ist daher ein Um- bau und
eine Erweiterung des Kriegshafens im
Gange, für welche die
Summe von 49 Mill.
Frs. ausgeworfen ist. Die
Ausführung foll 1894 beendet sein. - Cherbuliez
war ursprünglich ein festes Schloß; 1066 wird ein
Graf Gerbert von Cherbuliez
im
Heere Wilhelms
des Eroberers beiHastings genannt.
König Philipp
August von
Frankreich erteilte dem «Hafenort» Cherbuliez
das
Recht des
Handels nach
Irland; 1295 eroberten ihn
die Engländer; 1298 wurde der bereits zur Stadt eutwickelte Ort von den
Franzosen wieder eingenommen, im Juli 1346 von den
Engländern geplündert. Im 14. und 15. Jahrh, war es ein gewöhnlicherLandungsort der Engländer und wurde mehrmals von
diesen und den
Franzosen belagert. Cherbuliez
kapitulierte an den
Herzog von
Gloucester und nach
40tägiger
Be- lagerung an die
Franzosen, denen es fortan ver- blieb. Von
Karl VII. stärker befestigt, erhielt die Stadt von
Ludwig XI.,
Franz II. und
Heinrich IV. verschiedene Privilegien. Im Aug. 1758 landete die engl. Flotte unter Howe und
zerstörte sämtliche Festungswerke; schiffte sich hier der
Exkönig
Karl X. nach England ein.
-
Vgl. Viaud und Fleury, Hi8toir6 äs 1a vi1i6 6t äu port ä6 0. (2 Bde., Rochefort 1845);
1^8 p0rt8 maritime ä6 la ^ranc6, Bd. 3 (Par. 1878).
Cherbuliez
(spr.schärrbüllleh), einflußreiche Fa- milie zu Genf,
[* 4] deren
Glieder
[* 5] sich durch wissenschaft-
liche und
litterar. Thätigkeit auch im
Auslande einen ehrenvollen Ruf begründet haben.
Abraham Cherbuliez
, der seine
Buchhandlung zu Genf
zur bedeutendsten
der Stadt erhob, hatte drei
Söhne. Der älteste,
Andre' Cherbuliez
, geb. 1795, war erst Haus- lehrer in
Italien
[* 6] und
Paris,
[* 7] dann Prediger,
seit 1832
Lehrer am College zu Genf,
feit 1840
Pro- fessor des
Hebräischen, später der lat. Litteratur an der
Hochschule zu Genf,
wo er starb. Von seinen Schriften haben «1)6 lidi-o .lod»
(Genf
1820),
«N88a.i 8ur 1a. 8atir6 1atiii6» (ebd. 1829) und ttl^g. vilie äs 8in^rii6
6t 8on orat6ui' ^i-i8tid6" (ebd. 1865) wissenschaftlichen Wert. Sein Vruder
Antoine Glisse Cherbuliez
, geb. zu
Genf,
Schriftsteller, wurde 1833 Professor der
Rechte und der Nationalökonomie an der
Genfer Hoch- schule, nahm thätigen Anteil
an der Regierung der Stadt und machte sich als Leiter einflußreicher Zeit- schriften und durch jurist., polit. und nationalökono-
mische Werke bekannt. Zu letztern gehören «I^'ntili- taii'6» (3Bde.,Genf1828-30),
worin er die Ansichten Benthams und Dumouts verteidigt und modifiziert, «Ri 6t MUVI-6t6» (Par. 1841),
«^1l60I'i6 668 ^a,ra.iiti68 00U8tiwti0iiii6N68» (2 Bde.,
ebd. 1838) und «D6 1a, ä6ui0 6n 8ui»86" (2 Bde.,
Genf
1843). Infolge der Revolution von 1846 mit feinen polit. Freunden von den öffentlichen Angelegenhei-
ten des Kantons ausgeschlossen, wandte er sich nach
Paris, wo er gegen die
Socialisten, befonders gegen Proudhon, schrieb. 1853 heimgekehrt,
lehrte er an der
Akademie zu Lausanne,
[* 8] später als Professor der polit. Dkonomie am Polytechnikum in Zürich,
[* 9] wo er starb.
(5. kämpfte als freiheit- liebender Republikaner mit gleichem Hasse gegen
Socialismus und Bonapartismus.
Die Ergebnisse seiner staats und volkswirtschaftlichen
Studien
hat er in «?i'6oi8 ä6 1a, 8ci6nc6 6C0uomi (2 Bde.,
Par. 1862) zusammengefaßt. Der dritte
Bruder, Ioel Cherbuliez
, geb. 1806, Publi- zist, übernahm das väterliche Geschäft
und beteiligte sich vor 1846 thätig an der Regierung des Kantons. 1848-53 war er einer der Hauptredacteure
der »Lid1iot1i6HU6 uuiv6r86ii6". In einer Art von
Roman: «1^6 i6U(i6inaiii äu ä^ii^r ^our dun eoii- äa,niu6» (Par.
1829),
versuchte er eine
Parodie und Kritik von Victor
Hugos
Buch gegen die
Todes- strafe. Er leitete zwei konservative
Blätter
und schrieb über
Genfer Zustände
Artikel in die «Il6vu6 ä68 v6ux N0Qä68u, die
Anlaß einer lebhaften
Po- lemik wurden. Er starb in Genf.
Wertvoll ist seine Schrift » (^6U6V6,868 iii8tjtutioii8, 868 inwur8)
8011 ä6V6iopZ)6IN6Iit ilit6ii6ctu6i 6t morai" (Genf
und Par. 1867). Adrienne Cherbuliez
, die
jüngste Schwester, geb. 1804, übertrug in Verbindung mit Ioel Cherbuliez
eine
Auswahl von
Zschokkes Erzählungen (12 Bde., Par. 1830 -32)
sowie mehreres von H. von
Kleist (3 Bde., ebd. 1832) ins
Französische. Die älteste Schwester, Madame
Tourte-Cher- buliez,
geb. 1793, gest. 1863, verfaßte ansprechende Erzählungen, von denen
«^im6tt6
Holländische
[* 10] und Deutsche
[* 11] (Hamb. 1843) überging, sowie
Romane, deren bekanntester »1^6 ^ournai
ä'^ni6ii6" ist.
Victor (5., Schriftsteller, Sohn von
Andre» Cherbuliez
, geb. zu Genf,
studierte dafelbst, in
Paris,
Bonn
[* 12] und
Berlin
[* 13] und widmete
sich zuerst dem Lehrfache. Durch die humoristisch-archäol.
Skizze «^V prop08 ä'un c,1i6va1) eau86ri68 at1i6ni6iiii68» (1860;
in 2. Aufl. 1864 als «IIn e1i6va1
ä6 ?1iiäia8»; gute
Ausgabe mit Erläuterungen und
Biographie Cherbuliez'
von H. Fritsche, Verl. 1880; deutsch
Jena
[* 14] 1861), die
Frucht
einer
Reise in
Griechenland
[* 15] und im
Orient, wurde Cherbuliez
als Schriftsteller vorteilhaft be- kannt, und nachdem er 1864 in die Redaktion
der «I56VU6 (168 D6UX Nonä68» eingetreten war, erwarb
er sich durch eine ausgiebige Thätigkeit als Kunst- kritiker, Publizist und Verfasser von
Romanen bald einen angesehenen
Namen. Seine polit. und litterar.
Aufsätze in der «Il6vii6 6681)6ux ^Ioii(i68» unter- zeichnete er mit
dem
Pseudonym G. Valbert. Diese
Studien sind zusammengefaßt in den
Büchern: «I^^1i6inaAQ6 po1itiqu6» (1870),
«I^'N8pa^ii6 po 1iti^u6» (1874),
«H01NIN68 6t e1i0868 ä'^1i6maZii6» (1877),
«ll0ININ68 6t 0I10868 äu t6INP8 PI-686Nt» (1883),
«^roii^ 6^9.11361-8» (1889) und «I^rt
6t 1a, natui-6» (1892). Seine
Romane (auch meist in der «1^6vu6 ä68 v6ux N0iiä68» veröffentlicht)
erin- nern zuerst an die frühere
Manier von
George Sand; bei geistvoller Behandlung von Problemen de^ Familien- und
gesellschaftlichen Lebens und feiner psychol.
Analyse macht sich aber immer mehr bei Cherbuliez
eine Vorliebe für seltsame Charaktere,
ein Haschen nach Originalität in der
Darstellung bemerkbar. Von
Romanen sind hervorzuheben: «1^6 eomw 1 (1863; deutsch
Jena
1864), »?aui6 N6I-6" (1864, in
Briefen),
«1^6 i-oman ä'nii6 1ionii6t6 t6iiiili6» (1866; deutsch u. d. T. «Isabella», Verl. 1867),
«1^6 Araiiä äo»6" (1867),
«I^'a.v6iitur6 ä6 I^äi8ia,8 Lol8ki» (1869; deutsch Wien [* 16] 1871),
«8amu6i Vi-odi 6l ^» (1877; mit geringem Erfolg auch für die Bühne bearbeitet),
«I.'iä66 ä6 ^6an ^6t6i-c)1» (1878),
«01i- V161- Nau^aitt» (1885),
«I.a V^t6, i-mnau P8V0I10I0' ^i^u6» (1887),
«l^a vu^-ation du ('lnN6 Artikel, die man unter G vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
65.106 | Spanien | Cherbuliez | L'Esapgne politique 1868-73 | (ebd. 1874) |
15.88 | Spanien | Cherbuliez | L'Espagne politique 1868-73 | (Par. 1874) |
3.997 | Cherbuliez | Rambert | Écrivains nationaux suisses, Bd. 1 | (Genf 1874) |
3.997 | Cherbuliez | Von den Schwestern der Genannten machte sich die ältere | Mad. Tourte-C. | (geb. 1793, gest. 1863) |
3.996 | Cherbuliez | "Essai sur la satire latine" | (das. 1829) | |
3.997 | Cherbuliez | "Le comte Kostia" | (1863; deutsch, Jena 1864) | |
3.997 | Cherbuliez | "L'Allemagne politique" | (1870; deutsch, Bern 1871) | |
3.997 | Cherbuliez | "Le lendemain du dernier jour d'un condamné" | (das. 1829) | |
3.996 | Cherbuliez | "Précis de la science économique" | (das. 1862) | |
3.997 | Cherbuliez | "Hommes et choses du temps présent" | (1883) | |
3.997 | Cherbuliez | "L'aventure de Ladislas Bolski" | (1869; deutsch, Wien 1871) | |
3.997 | Cherbuliez | "Le roman d'une honnète femme" | (1866; deutsch, Berl. 1867) | |
3.997 | Cherbuliez | "Le flance de Mile. Saint-Maur" | (1876; deutsch, Berl. 1881) | |
3.996 | Cherbuliez | In dem geistvollen Buch | "De la démocratie en Suisse" | (Par. 1843, 2 Bde.) |
3.996 | Cherbuliez | "De libro Job" | (Genf 1829) | |
3.997 | Cherbuliez | "Hommes et choses d'Allemagne" | (1877) | |
3.997 | Cherbuliez | "La revanche de Joseph Noirel" | (1872) | |
3.997 | Cherbuliez | "L'idée de Jean Tèterol" | (1878) | |
3.997 | Cherbuliez | "Samuel Brohl et Comp." | (1877) | |
3.996 | Cherbuliez | "L'utilitaire" | (Genf 1828-30, 2 Bde.) | |
3.996 | Cherbuliez | "Simples notions de l'ordre sociale à l'usage de tout le monde" | (Par. 1848) | |
3.996 | Cherbuliez | "Dissertation sur les causes naturelles du droit positif" | (Genf 1826) | |
3.997 | Cherbuliez | "Un cheval de Phidias. Causeries athéniennes" | (2. Aufl. 1864; deutsch, Jena 1861) | |
3.996 | Cherbuliez | "Le potage à la tortue, ou entretiens populaires sur les questions sociales" | (das. 1849) | |
3.997 | Cherbuliez | "L'Espagne politique" | (1874) | |
3.997 | Cherbuliez | "Olivier Maugant" | (1885) | |
3.997 | Cherbuliez | "La ferme du Choquard" | (1883) | |
3.997 | Cherbuliez | "Noirs et rouges" | (1881) | |
3.997 | Cherbuliez | "Paule Méré" | (1865) | |
3.997 | Cherbuliez | "Amours fragiles" | (1880) |
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