Breßlau
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Harry, Historiker, geb. zu Dannenberg in Hannover, [* 2] studierte zu Göttingen [* 3] und Berlin [* 4] Geschichte, war 1870-72 Lehrer an der Realschule der israel. Gemeinde zu Frankfurt [* 5] a. M., 1812-77 an der Andreas-Realschule in Berlin, habilitierte sich zugleich 1872 an der Universität zu Berlin, wurde 1877 zum außerord. Professor ernannt, 1888 in die Centraldirektion der «Monumenta Germaniae historica» gewählt und 1890 als ord. Professor an die Universität zu Straßburg [* 6] berufen.
Abgesehen von zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätzen veröffentlichte er: «Die Kanzlei Kaiser Konrads II.» (Berl. 1869),
«Diplomata centum» (ebd. 1872),
«Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Kaiser Heinrich II.», Bd. 3 (Lpz. 1874),
«Aktenstücke zur Geschichte von Joseph August du Cros'» (Berl. 1876),
«Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Konrad II.» (2 Bde., Lpz. 1879-84),
«Zur Judenfrage, Sendschreiben an Heinrich von Treitschke» (2. Aufl., Berl. 1880),
«Urkunden der salischen Kaiser» (in den «Kaiserurkunden in Abbildungen», hg. von H. von Sybel und Sickel, Lief. 2, ebd. 1681),
«Die Kassettenbriefe der Königin Maria Stuart» (im «Historischen Taschenbuch», Lpz. 1882),
«Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland [* 7] und Italien» [* 8] (Bd. 1, ebd. 1889) und gemeinsam mit Isaacsohn «Der Sturz zweier preuß. Minister, Danckelmann und Fürst» (Berl. 1879). In Übersetzung und mit Anmerkungen gab er heraus Pufendorfs Schrift «Über die Verfassung des Deutschen Reichs» (ebd. 1870). Seit 1888 giebt er das «Neue Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde» heraus.