Domenicus H.s (geb. 1720, gest. 1787), der sich als Mitarbeiter an der
«Allgemeinen Welthistorie im
Auszuge» (27 Bde.,
Halle
[* 2] 1767-90) rühmlich bekannt gemacht hat, studierte in
Helmstedt die
Rechte
und wurde 1782 Professor des deutschen
Staatsrechts in
Erlangen,
[* 3] wohnte dem
Kongreß in Rastatt
[* 4] bei und wurde nach Errichtung
des Königreichs Westfalen
[* 5] zum Mitglied der Reichsstände und der Gesetzkommission ernannt. Er starb zu
Helmstedt. Nächst seiner
«Pragmatischen Geschichte der neuesten kaiserl.
Wahlkapitulation (Lpz. 1792; nebst
Anhang, 1793) und
dem »Handbuch des deutschen
Staatsrechts» (2. Aufl., 3 Bde.,
Berl. 1797) begründete er seinen Ruf besonders durch das «Deutsche
[* 6] Staatsarchiv» (16 Bde., Braunschw.,
Tüb. und Helmst. 1796-1808).
KarlLudwig Häberlin, des vorigen Sohn, geb. zu
Erlangen studierte in
Helmstedt die
Rechte, wurde 1814 Kreisamtmann in Hassenfelde
bei
Blankenburg, 1824 aber infolge einer Kriminaluntersuchung abgesetzt und mit Gefängnis bestraft, Nach seiner
Begnadigung
(1828) lebte er in
Potsdam,
[* 7] wo er starb. Häberlin hat unter den
Namen Häberlin Melindor, C. Riedtmann,
Mandien,
Niemand, meist aber unter dem
Namen Häberlin E. R.
Belani zahlreiche histor., ethnogr. und biogr.
Romane veröffentlicht.
czech. Habry (lat.
Mons
[* 8] fagi), Stadt in der österr.
Bezirkshauptmannschaft
Časlau in
Böhmen,
[* 9] rechts der kleinen
Sazawa an der
Wien-Prager Reichsstraße, Sitz eines Bezirksgerichts (212,92 qkm, 33 Gemeinden, 51 Ortschaften, 16157 meist
czech. kath. E.), hat (1890) 1728 czech.
eine Familie der
Tagraubvögel, welche sich von den Edelfalken durch kürzere und abgerundetere Flügel unterscheidet,
die kaum bis zur Hälfte des
Schwanzes reichen und an denen die dritte und vierte Schwingfeder unter sich
fast gleich lang, aber weit länger als die zweite sind, welche wieder über
die erste bedeutend vorragt. Die zu dieser Familie
gehörigen
Vögel
[* 12] haben hohe
Beine und stark gekrümmten, aber zugleich zusammengedrückten Schnabel. Sie
bewohnen vorzüglich große
Wälder, zeigen in ihrem Fluge mehr ein pfeilschnelles
Schießen
[* 13] in niedrigern
Regionen und ergreifen
die
Beute im Fliegen
[* 14] und im Sitzen.
Besonders heißt Habicht
(Astur) eine Gattung, bei welcher der
Zahn des Oberkieferrandes der
Spitze genähert, die Nasenlöcher oval,
die Flügel die Hälfte des
Schwanzes wenig überragend und die Läufe dick, verhältnismäßig kurz und
breit geschildet sind. Zu ihr gehört der Hühnerhabicht
(Astur palumbarius Gessner; s.
Tafel:
Falken,
[* 1]
Fig. 5), welcher fast
ganz Europa
[* 15] bewohnt, auch in
Asien
[* 16] und
Afrika angetroffen worden ist und als ein listiger und verwegener
Räuber, welcher dem
Hofgeflügel und Federwild bis zum Auerwild vielen Schaden zufügt, sehr verfolgt wird.
Das Männchen mißt etwa 60 cm in der Länge, ist an
Kopf,
Hals, Mantel und
Schwanz oberseits dunkel aschfarben, teils ins Bläuliche,
teils ins
Braune ziehend,
an der
Kehle weiß und braun gestrichelt und hat einen breitgebänderten
Schwanz, hochgelbe Füße
und glänzend schwarze Krallen. Der Hühnerhabicht horstet auf hohen
Bäumen und legt im April vier grünlichweiße
Eier.
[* 17] In England hat man wieder angefangen, ihn zur Jagd abzurichten. Der
Finkenhabicht wird jetzt als
Sperber (s. d.) als besondere
Gattung von dem Habicht unterschieden.
Ludw., Romanschriftsteller, geb. zu
Sprottau,
[* 18] trat zuerst in das
Bureau eines
Rechtsanwalts, widmete sich aber später dem
Sprachunterricht und schließlich schriftstellerischer Thätigkeit. 1857 siedelte
Habicht nach
Dresden,
[* 19] später nach
Berlin
[* 20] über; seit 1881 lebt er in
Italien,
[* 21] abwechselnd in Sorrent und
Bordighera. Von seinen
Romanen
und Novellen sind zu nennen: «Der Stadtschreiber von
Liegnitz»
[* 22] (3 Bde., Bresl.
1865; 2. Aufl. 1881),
(SyrniumuralensePall.),
Uraleule, ein 65-68 cm langer, über 1 m klafternder Raubvogel aus der Familie
der Eulen
[* 24] (s. d.), mit weißgrauem, oben dunklerm, weiß geflecktem, unten hellerm,
dunkel längsgeflecktem Gefieder.
Die Flügel- und Schwanzfedern sind bräunlich und haben hellere
Binden.
Die Habichtseule bewohnt
Mittelasien,Sibirien und Osteuropa;
(Dioctria), Gattung der
Raubfliegen (s. d.), von schlanker
Statur und ziemlicher
Größe, finden sich
im Gras, unter Hecken u. s. w. und sind besonders thätige
Räuber. Von den etwa 30 deutschen
Arten ist eine der häufigsten
die ölandische Habichtsfliege (Dioctria oelandicaL.), glänzendschwarz mit gelbem
Gesicht,
[* 26] rostfarbenen
Beinen und
rauchbraunen Flügeln. Gegen 15
mm lang. Eine andere Art (Dioctria linearis Fab., s.
Abbildung auf
Textfigur zum
Artikel Fliegen, Bd. 6,
[* 1]
Fig. 10)
wird 10-11
mm lang, ist schwarzglänzend, auf dem Hinterleib mit gelbroten Flecken und
Binden.
ein zum hess. Berglande gehöriger Bergrücken im W.
und
SW. von
Cassel längs der Fulda,
[* 29] besteht aus einer
Kette durch schmale
Thäler voneinander getrennter
Berge, deren Kuppen
der Winterkasten oder Karlsberg (523 m), das
Hohe Gras (595 m) u. s. w. genannt werden.
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