Kette
,
Drahem - Draht

* 3
Draht. eine zur
Aufnahme von Zugkräften geeignete Aneinanderreihung gegenseitig beweglicher, ringartiger Körper
(Glieder).
[* 2] Je nach dem Verwendungszweck werden unterschieden: Lastketten
zum Heben und Förder- oder Transportketten
zur
Bewegung von
Fördergefäßen,
Anker- und Befestigungsketten
zur
Verankerung von Schiffen
u. dgl.,
Treibketten zur Übertragung von
Bewegungen,
Meßketten
zu Längenbestimmungen, Zier- oder Schmuckketten
u.a.m. Zur Kennzeichnung der
Mannigfaltigkeit
der Kette
sei bemerkt, daß die als Schmuckketten dienenden, aus
Draht
[* 3] hergestellten sog. Venetianerkettchen auf 10
mm Länge
etwa 12–40
Glieder besitzen, während die von der engl.
Admiralität vorgeschriebenen schwersten schmiedeeisernen
Ankerketten
bis 66
mm
Dicke des Kette
neisens, 260
mm innere Gliedlänge, 92,44 kg Gewicht des laufenden Meters und 172430
kg Bruchbelastung aufweisen.
[* 1] Figur: 4 [* 1] Figur: 5 [* 1] Figur: 6
Die in der
Technik verwendeten Kette
sind aus
Eisen,
[* 4]
Stahl,
Bronze
[* 5] oder
Messing; zu Zierketten
finden auch Edelmetalle
(Silber,
Gold)
[* 6] Anwendung. Unedle Metalle werden häufig vernickelt, versilbert oder vergoldet. Die Herstellung der Kette
nglieder
erfolgt teils durch
Biegen von Rundstäben (Rundeisen,
Stahl und
Draht), teils durch Ausstanzen der
Glieder oder einzelner Gliedteile
(Laschen) aus Flachstäben oder
Blechen, teils durch Ausbohren und
Fräsen aus
Stäben von Kreuzeisen, teils durch Gießen
[* 7] in
Sand- oder Metallformen.
Die einzelnen
Glieder werden ineinander gehängt (Ringketten
) oder durch Nietbolzen vereinigt (Laschenketten
).
Die
Glieder gegossener Kette
(z.B. bronzener
Ankerketten) werden durch geeignete Konstruktion und Handhabung der Gußform ineinander
gefügt. Für die Übertragung mäßig großer Kräfte bestimmte Kette
(z. B. Wanduhrketten,
leicht trennbare
Treibketten) besitzen offene
Glieder; die
Glieder von Kette zur Übertragung großer Kräfte (z. B. Last- und
Ankerketten) werden durch Schweißung, Lötung oder Vernietung geschlossen. Die gestanzten nahtlosen
Kettenglieder widerstehen den Zugkräften durch die Festigkeit
[* 8] des Materials. Die
Zugfestigkeit der Kette mit offenen, geschweißten
und gestanzten Gliedern steht etwa in dem Verhältnis 1:3:5, während sich die Bruchdehnungen etwa wie 4:1:2 verhalten.
Die besondern Kettenformen sind namentlich folgende: die Wanduhrkette, Singelkette und Vaucansonsche Bandkette [* 1] (Fig. 1 u. 2) mit aus Draht gebogenen, die Ewartsche Treibkette [* 1] (Fig. 3) mit aus schmiedbarem Guß hergestellten offenen Gliedern;
die weite (deutsche) Ringkette [* 1] (Fig. 4), die enge (engl.) Ringkette [* 1] (Fig. 5), die Stegkette oder das Kettentau [* 1] (Fig. 6) mit aus Rundeisen gebogenen, ovalen und durch Schweißung geschlossenen Gliedern, die bei den Stegketten in der
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