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die Grande Chaux de Naye (1985 m) und die Dent de Hautaudon (1874 m), Querung des Col de Jaman (1283 m), Kamm der Verraux (1868 m), Gipfel der Cape au Moine (1946 m), Lauf der Veveyse de Feygire bis zu ihrer Vereinigung mit der Veveyse de Châtel und Lauf dieser letztern bis zum Grenzstein Nr. 50 (808 m). - Dritter Abschnitt durch den Jorat und das Einzugsgebiet der Broye. Beide Endpunkte liegen nahezu im selben Meridian, während die Grenzlinie dazwischen vielfach gekrümmt und verwickelt ist.
Sie nimmt folgenden Verlauf: Grenzstein 50 (808 m) an der Veveyse de Châtel, Wasserscheide zwischen Veveyse und Broye, Mont de Cheseaux (Signal in 985 m), Waldrand des Bois du They, Uebergang über die Eisenbahnlinie Lausanne-Oron, Lauf des Corbéron bis zur Mündung in die Biordaz, Lauf dieser letztern bis zur Kote 654 m, gerade Linie ostwärts bis zur Broye, der Broye entlang aufwärts bis zur Kote 689 m, über Aecker und Felder, wiederum Lauf der Broye von Kote 738 m bis Kote 811 m. gebrochene Linie quer durch das Thal der Mionnaz (761 m) bis zum Flon von Oron, diesen Flusslauf 500 m weit abwärts, bis zur Longine, Lauf der Longine auf eine Strecke von 500 m Länge, gerade Linie bis zur Broye, Lauf der Broye bis zum Grenzstein 181 an der Mündung des Parimbot, Lauf des Parimbot auf eine Strecke von 2 km, 5 km lange Gerade nordwärts bis zur Broye, über diese hinüber nach den Höhen östl. des Broyethales und ob den Dörfern Brenles, Lovatens, Prévonloup, Dompierre, Villars-Bramard, Bossens, Villarzel und Trey, durch die Waldungen von Les Isemens und Les Tailles, Lauf des Motélon, Ausbiegung nach Osten, Lauf der Arbogne, Uebergang über die alte Broye beim Grenzstein 595 (449 m), Uebergang über die Broye, dieser entlang abwärts auf eine Strecke von 500 m, Ausbuchtung um die Gemeinde Missy, gerade Linie SO.-NW. zum Ruisseau à Robin und zum Grenzstein 671 am Neuenburgersee.
2) Die kleine Enklave von Tours gehört zur Freiburger Gemeinde Montagny les Monts und wird ganz von der Gemeinde Corcelles sur Payerne umschlossen. Ihre Grenze ist durch acht Marksteine festgelegt.
3) Die Enklave Vuissens hat die Gestalt eines unregelmässigen Vielecks mit einer Länge von 4 km auf eine mittlere Breite von etwa 1,5 km. Sie wird durch 78 Marksteine begrenzt, die die Freiburger Gemeinde Vuissens (Bezirk Broye) von sieben Waadtländer Gemeinden der Bezirke Payerne, Moudon und Yverdon scheiden.
4) Die Enklave Surpierre umfasst die sechs Freiburger Gemeinden Villeneuve, Chapelle, Praratoud, Prévondavaux, Cheiry und Surpierre und wird durch 209 Grenzsteine von den Waadtländer Bezirken Payerne, Moudon und Yverdon geschieden. Im O. folgt die Grenze der Broye und überschreitet sie bei der Häusergruppe Les Treize Cantons sogar um ein weniges; dann zieht sie bis Prévondavaux westwärts, nachher bis Punkt 651 m ob Sassel nordostwärts und endlich südostwärts zurück zur Broye. Grösste Länge (von Prévondavaux bis Punkt 651 m) 8 km und mittlere Breite 3 km. Die Ostgrenze längs der Broye ist etwa 4 km lang.
5) Die Enklave Noyeret ist ein durch vier Steine begrenztes winziges Viereck, das zur Freiburger Gemeinde Menières gehört und von der Waadtländer Gemeinde Granges umschlossen wird.
6) Die Enklave Estavayer bildet ein unregelmässiges Vieleck und wird von 360 Steinen umgrenzt. Verlauf der Grenzlinie: Ufer des Neuenburgersees südl. von Chevroux, südostwärts zum Grenzstein 65 (447 m) an der Petite Glâne, Lauf der Petite Glâne auf 2 km Länge, gebrochene Linie bis Grenzstein 134 (454 m) an der Broye, Lauf der Broye auf 3 km Länge, dann westwärts und endlich nordwestwärts zum Grenzstein 360 zwischen Cheyres und Yvonand am Neuenburgersee. Die Entfernung zwischen den Steinen 1 und 360 längs dem Ufer des Neuenburgersees beträgt 13 km. Grösste Breite (vom See zur Broye) 9 km.
7) Die Waadtländer Exklave Cudrefin-Avenches wird vom Körper des Kantons durch einen Streifen Freiburger Boden von 1-4 km Breite getrennt, der den Neuenburgersee bei Portalban erreicht. Ihre Gestalt ist diejenige eines unregelmässigen Trapezes, dessen Grundlinie vom Seeufer dargestellt wird. Vom Markstein 1 am Neuenburgersee bis zum Stein 134 an der Berner Exklave Clavaleyres nimmt die Grenze folgenden Verlauf: südostwärts zur Broye, dieser auf eine Strecke von 1,4 km entlang, hinüber zur alten Broye, dieser auf eine Strecke von 1 km entlang, Polygonzug um die Gemeinden Avenches und Oleyres bis zur Berner Grenze bei Clavaleyres. Die 1 km lange Grenze zwischen Bern und der Waadt ist an dieser Stelle durch Uebereinkunft vom festgelegt.
8) Die Grenzlinie der Exklave Cudrefin-Avenches von Clavaleyres zurück zum Neuenburgersee ist durch 9 Steine fixiert und nimmt folgenden Verlauf: von Clavaleyres zum Murtensee zwischen Faoug und Greng, über den See hinüber, gerade Linie vom Seeufer zur Broye, Lanf der Broye auf eine Länge von 1,4 km bis zur Mündung in den Neuenburgersee bei La Sauge.
f) Grenze gegen Neuenburg. Durch den nach der Schlacht bei Murten abgeschlossenen und am unterschriebenen Vertrag von Freiburg kam die Vogtei Grandson an Bern und Freiburg. Deren Grenze gegen das Fürstentum Neuenburg ist dreimal begangen und durch die Protokolle vom und festgelegt worden. Sie zieht sich vom Stein 119 am Neuenburgersee zwischen Vaumarcus und Concise nordwärts über die erste Jurakette zum Solliat (1455 m) über dem Creux du Van, biegt dann südwestwärts ab und folgt dem N.-Hang der Kette des Chasseron etwas unter der Wasserscheide, quert bei Le Bas de Noirvaux (982 m) die Noiraigue, den Quelllauf des Buttes, und schliesst beim Punkt 1089 m auf dem Sennberg Le Gros Vuitiaux und unweit Les Grangettes an den Markstein 182 zwischen Frankreich und Neuenburg an. Wenige Meter davon entfernt steht der Stein Nummer 1 der waadtländisch-neuenburgischen Grenze.
g) Der Verlauf der Grenze gegen Frankreich ist durch das Uebereinkommen vom zwischen dem Königreich Frankreich und dem Kanton Waadt festgelegt. Durch diese Konvention wurden die Bestimmungen des Pariser Vertrages vom vollzogen, die den Bestand der Grenzen vom wiederhergestellt hatten. Frühere Grenzbereinigungen zwischen der Regierung von Bern und dem Königreich Frankreich datieren u. a. vom 6. und 27. September und vom vom und vom Die stets vorbehaltene Frage des Dappenthales fand ihre endgiltige Erledigung durch den Staatsvertrag vom zu dessen ¶
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Vollzug am in Lausanne eine französisch-waadtländische Grenzbereinigungs-Kommission zusammentrat, die Frankreich den Mont des Tuffes und die Faucille-Strasse, der Schweiz dagegen einen der Strasse La Cure-Bois d'Amont parallel ziehenden Landstreifen am Gehänge des Noirmont zusprach. Das bezügliche Protokoll ward am in Lausanne unterzeichnet und am 29. Dezember des selben Jahres vom schweizerischen Bundesrat genehmigt. Vom letzten Neuenburger Stein bis zur Genfer Grenze zählt man 310 Marksteine. Die Grenze zieht über folgende Punkte: Westende der Aiguilles de Baulmes, hinter dem Suchet, über die Jougnenaz nahe deren Quelle und wiederum oberhalb der Häusergruppe Le Creux, Gehänge des Mont d'Or, Kamm des Mont Risoux, über die Orbe bei Bois d'Amont, Häusergruppe La Cure, Dappenthal östl. der französischen Strasse, Lauf der Versoix und Anschluss an die Genfer Grenze.
[Prof. Dr. Paul Maillefer.]
3. Orographie.
Der Kanton Waadt erstreckt sich über Jura, Mittelland und Alpen und stösst zudem an die tiefe Furche Rhone-Lemansee, die das alpine Querthal der untern Rhone fortsetzt und das Mittelland schief durchschneidet, um dann ausserhalb der Grenzen unsres Landes quer durch den Jura weiter zu ziehen. Nirgends anderswo in der Schweiz ist der Gegensatz zwischen den drei grossen natürlichen Gebieten schärfer ausgesprochen. Der Grund dafür liegt in drei Ursachen: in der beträchtlichen Höhe der Juraketten;
in der zum Teil südwestwärts gerichteten Abdachung des Waadtländer Mittellandes mit seinen wenig tiefen Thalfurchen, deren aus den Alpen und vom Mittelland selbst kommenden Wasserläufe gegen die Sammeladern längs dem Jurafuss hin konvergieren;
in der Nähe der Furche des Genfersees endlich, die das Profil der Alpenkette und des im W. von der Wellenlinie der Jurakämme beherrschten Mittellandes machtvoll hervortreten lässt.
a) Jura.
Der Waadtländer Jura umfasst die östl. Ketten des jurassischen Faltenbündels und schliesst sich dem Neuenburger Jura an, von dem sich aber bloss die die Mulde von Les Granges de Sainte Croix umschliessenden zwei Ketten des Chasseron (1611 m) und der Vraconne (1092 m) auf Waadtländer Boden fortsetzen. Von der Chasseronkette löst sich südwärts der hohe Kamm der Aiguilles de Baulmes (1563 m) ab, deren Gegenstück vom Mont Suchet (1591 m), der Fortsetzung der das Dorf Bullet tragenden Vorkette des Chasseron, gebildet wird.
Diese Kette endigt über dem Lauf der Jougnenaz, südl. von welcher der Mont d'Or einem neuen Faltensystem anzugehören scheint. Man kann den nördl. des Engthales der Jougnenaz gelegenen Abschnitt unter der Bezeichnung des nördlichen Waadtländer Jura zusammenfassen. Er zeigt eine ganz eigenartige Beschaffenheit, wie man sie in den übrigen Gebieten des Juragebirges kaum wieder findet. Die Kämme erscheinen regellos angeordnet, indem sie bald voneinander divergieren, bald wieder gegeneinander konvergieren und zugleich niedriger werden.
Derart erweitert sich die schmale ebene Bergschulter von Bullet zum Becken von Sainte Croix, in dem der Rhonegletscher derart beträchtliche Moränen abgelagert hat, dass der anstehende Fels fast nirgends mehr zutage tritt. Dieses nämliche Becken setzt sich nachher über Le Culliairy und Les Gittes als enge Rinne fort, um weiterhin vollständig zu verflachen. Die Kette des Chasseron senkt sich beträchtlich ab, um den Mont des Cerfs (1273 m) westl. über Sainte Croix zu bilden.
Hier befindet sich der Col des Étroits (1153 m), der das Dorf Sainte Croix mit den Thälchen von Noirvaux und von L'Auberson in Verbindung setzt, während sich das Thal von Sainte Croix selbst durch die Schlucht von Covatannaz gegen das Mittelland hin entwässert. Der anfänglich schmale Kamm des Mont des Cerfs verflacht seinerseits wieder und geht, auf französischem Boden, in das über 4 km breite Plateau von Les Fourgs über. Zwischen die Kämme des Mont des Cerfs und der Vraconne schiebt sich das Becken von Les Granges de Sainte Croix ein, eine 4 km lange und 2 km breite, ellipsenförmige Mulde, deren mit Feldern und Wiesen bestandene wellige Oberfläche zu den düstern Tannenwaldungen an den beidseitigen Steilhängen einen auffallenden Gegensatz bildet.
Diese Mulde engt sich nordostwärts zum tief eingeschnittenen Längsthal von Noirvaux ein, wo die Ketten der Vraconne und des Chasseron beinahe miteinander verschmelzen. Die letztere umfasst das ganze Gebiet zwischen Noirvaux-Val de Travers einerseits und dem Rand des Mittellandes andrerseits auf eine Breite von mehr als 6 km. Dazu gehört auch die Bergschulter von Bullet, an der die Doppelkette der Aiguilles de Baulmes und des Mont Suchet, sowie der Mont Aubert ansetzen, der bei La Lance am Ufer des Neuenburgersees mit einer Verwerfung endigt. Das ganze Gebiet vom obern Rand des Creux du Van an zeigt eine unruhige, gewellte Oberfläche mit kleinen Kämmen und dazwischen liegenden Eintiefungen. Als solche mögen genannt sein die breite Grande Combe ob Mauborget und die von der Erosion tief in den Gebirgskörper eingeschnittenen Depressionen der Combe de la Vaux und Combe de la Deneyriaz. Schöne Sennberge und ausgedehnte Tannenwaldungen bedecken Rücken und Flanken der Chasseronkette.
Der mittlere Waadtländer Jura umfasst den Gebirgsabschnitt zwischen dem Engthal der Jougnenaz und dem Col de Saint Cergue, an welch letzterm ebenfalls ein Unterbruch im Zusammenhang der Ketten festzustellen ist. Hier fällt vor allem die Bogenform des Kammes der Dent de Vaulion (1487 m) auf, der das vom Jurafuss durch ein flaches Gewölbe getrennte Hochthälchen von Vaulion (939 m) im N. und NW. umrahmt. Von dem genau N.-S. ziehenden Rücken Dent de Vaulion-Les Ordons zweigen die kleinen Kämme ab, die sich zwischen dem Col du Molendruz (1179 m) und dem Col de Saint Cergue mit grosser Regelmässigkeit aneinanderlegen und zusammen die zwischen Mittelland und Jouxthal aufragende mächtige Kette des Mont Tendre (1683 m) bilden.
Jenseits des genannten Thales erstreckt sich der ebenfalls breite und zu oberst gewellte, aber etwas niedrigere Rücken des Mont Risoux (1421 m), dessen Kammlinie die Landesgrenze der Schweiz gegen Frankreich folgt. Die schweizerische Bergflanke zwischen der Grenze und dem Jouxthal ist bloss 2-3 km breit und von der Tätigkeit des fliessenden Wassers vielfach zerfressen und angerissen. Sie trägt prachtvolle Tannenwaldungen, die das feinste Holz im ganzen Jura liefern und für ihre Eigentümer (Staat und Gemeinden) eine Quelle reicher Einnahmen darstellen. Die weit breitere französische Flanke des Mont Risoux misst bis zum Thal von Mouthe-Les Longevilles 5-6 km und erscheint von eigentlichen Erosionsquerthälern zerschnitten. Das Jouxthal ¶