
Vuissens
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
735 m. Gem. und Pfarrdorf in einer vom Waadtländer Bezirk
Moudon umschlossenen
Freiburger Exklave,
auf einer das Broyethal beherrschenden Anhöhe 9 km nö. der Station
Bercher der Linie
Lausanne-Bercher. Postablage, Telephon;
Postwagen Estavayer-Prahins. 41
Häuser, 247 kathol. Ew. Löste sich kirchlich von
Démoret ab, als diese Pfarrei zur Reformation
überging. Acker- und Obstbau, Viehzucht. Grosse Waldungen und Holzschlag.
Säge,
Mühle. Tätige, intelligente und wohlhabende
Bevölkerung. Aussicht auf die
Alpen. Altes
Schloss mit zwei durch einen
Hof getrennten Flügeln und einem viereckigen
Bergfried. Heute werden die Gemächer dieser Burg von der Gemeinde an arme Familien vermietet. Die milites von Vuissens
erscheinen
urkundlich im 12. Jahrhundert als Wohltäter des
Klosters
Hauterive. Die
Herrschaft gehörte verschiedenen Geschlechtern. Einer
der
Herren errichtete im 14. Jahrhundert in der Burg selbst eine
Kapelle. Eine andre
Kapelle stand im
Flecken.
Landesherr war bis 1578 der Herzog von Savoyen, worauf die
Herrschaft von Freiburg
angekauft und zu einer Landvogtei umgestaltet wurde.
Zur Zeit der Mediationsakte kam die Burg mit ihrem Landbesitz als Eigentum an die Gemeinde Vuissens
, während die prachtvollen
Waldungen vom Staat Freiburg
mit Beschlag belegt wurden. Vom 18. Jahrhundert bis 1850 bestand in Vuissens
ein
Heilbad. Urkundliche Namensformen: im 12. Jahrhundert Guicens; im 13. Jahrhundert Vicens, d. h. bei den Nachkommen des Wisso,
eines der ersten germanischen Ansiedler.