![vergrössern: Bezirk Oron. ^[Karte: 4° 30’ O; 46° 35’ N; 1:150000]. vergrössern: Bezirk Oron. ^[Karte: 4° 30’ O; 46° 35’ N; 1:150000].](/meyers/teile/43/43_0691-1.jpg)
Oron.
Bezirk des Kantons Waadt in dessen östlichem Abschnitt. 7520 ha Fläche und 6652 Ew., also 88 Ew. auf einen km2. Grenzt im N. an den Bezirk Moudon und den Kanton Freiburg, im O. ebenfalls an Freiburg, im S. an Freiburg und den Bezirk Lavaux, im W. an den Bezirk Échallens und mit seinem sw. Zipfel auch noch an den Bezirk Lausanne. Ist einer der kleinsten Bezirke des Kantons und liegt ganz im Bergland des Jorat, dessen zentralsten und höchsten Teil er umfasst. Gegen die Mitte zu wird er merklich niedriger, behält aber - von den Tobeln der Broye und ihrer Nebenadern durchzogen - auch hier noch durchaus bergigen Charakter bei, worauf sich das Land im O. wieder rasch hebt und auf Freiburger Gebiet gleiche Höhen erreicht wie der zentrale Jorat sie hat.
Der höchste Punkt mit 982 m liegt im SW., der tiefste mit 535 m
in N. an der Broye
unterhalb
Châtillon. ^[Berichtigung: bei
Bressonnaz.]
Der Bezirk gehört fast ganz zum Einzugsgebiet der Broye,
die abwechselnd auf
Freiburger und auf Waadtländer
Boden fliesst. Ihre bedeutendsten Zuflüsse sind hier von links: die
Biordaz mit dem Corbeyron, die beide die Hänge des
Mont Pèlerin
entwässern, der aus der Umgebung von
Savigny kommende
Grenet, der bei
Essertes entspringende
Parimbot oder Parembot,
die die Mitte des Bezirkes entwässernde
Bressonnaz mit dem
Flon oder
Carouge und die weiter nördl. auf Boden der Gemeinde
Peney entspringende
Mérine; von rechts die bei
Palézieux vorbeigehende
Mionnaz und der
Oron la Ville durchfliessende
Flon, die
beide aus den benachbarten
Freiburger Hochplateaux herabkommen.
Die in den
Neuenburgersee mündende
Mentue entspringt sw.
Corcelles am W.-Rand des Bezirkes. Zerfällt in den
den w. Abschnitt umfassenden Kreis
Mézières und den Kreis Oron
im O., der gegen den Kanton Freiburg
vorspringt. Zusammen 23 Gemeinden:
Kreis Oron
mit
Oron la Ville,
Bussigny,
Châtillens,
Chesalles,
Écoteaux,
Essertes,
Ferlens,
Maracon,
Oron le Châtel,
Palézieux,
La Rogivue,
Servion,
Les Tavernes,
Les Thioleyres und
Vuibroye;
Kreis Mézières mit Mézières, Carouge, Corcelles le Jorat, Les Cullayes, Montpreveyres, Peney le Jorat, Ropraz und Vulliens.
Oron la Ville - Oron l

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Seite 43.692.Haupt- und mit Palézieux zugleich grösster Ort des Kreises ist Oron la Ville. Da im Verhältnis zur ¶
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Fläche des Kreises die Zahl der Gemeinden eine grosse ist, sind diese letztern meist nur klein und von schwacher Einwohnerzahl. Städte und grosse Dörfer hat der Kreis keine. Zahlreiche zerstreut gelegene Einzelsiedelungen. 1900: 6652 Ew., wovon 6305 Reformierte, 345 Katholiken und 2 Juden;
6447 Ew. sprechen französisch, 116 deutsch und 89 italienisch. 1198 Häuser, und 1379 Haushaltungen. 1850: 6635 Ew.;
1880: 6825;
1888: 6583;
1900: 6652 Ew. Die Bevölkerungsziffer ist sich also während der letzten 50 Jahre nahezu gleich geblieben.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft. Wein gedeiht der hohen Lage und des kühlen Klimas wegen nicht. Im W. ist ein guter Teil des Bodens mit Wald bestanden. Schöne Molkereien und Käsereien in Châtillens und Palézieux. Die produktive Bodenfläche verteilt sich auf
ha | |
---|---|
Gärten etwa | 60 |
Wiesen und Baumgärten | 2154 |
Felder | 3460 |
Wald | 1585 |
Weiden | 67 |
Die Viehstatistik ergibt folgende Ziffern:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 3873 | 4168 | 4192 |
Pferde | 488 | 466 | 591 |
Schweine | 2469 | 3119 | 3011 |
Schafe | 827 | 719 | 415 |
Ziegen | 886 | 815 | 705 |
Bienenstöcke | 1020 | 1085 | 961 |
Von industriellen Betrieben sind zu nennen Backsteinfabriken in Corcelles le Jorat, Zementröhren- und Zementtrögefabriken in Oron la Ville und Montpreveyres, eine Tragkorbfabrik in der Gemeinde Maracon, Heugabeln- und Rechenfabrik in Chesalles, Möbelfabrik in Châtillens; Gerberei, Sägen und Mühle in Oron la Ville. Verschiedene andere Fabriken in den Gemeinden Palézieux, Les Tavernes und Ropraz. Molassebrüche in Châtillens, Servion und Les Tavernes. Die Schieferkohlenflöze (Lignit) bei Châtillens und Oron le Châtel werden jetzt nicht mehr abgebaut.
Die wichtigsten der den Bezirk durchziehenden Strassen sind die von Lausanne über Moudon und Payerne nach Bern und von Vevey nach Carouge führenden Routen, deren Bau schon aus der Zeit der Berner Oberhoheit stammt und die vor der Einführung der Eisenbahnen von grosser Bedeutung waren. Ferner die Strassen Lausanne-Oron la Ville-Romont-Freiburg, Oron la Ville-Palézieux-Attalens-Vevey, Chalet à Gobet-Saint Cierges, Montpreveyres-Hermenches-Moudon, Échallens-Peney-Mézières-Oron la Ville, Palézieux-Forel-Chexbres-Cully, Station Palézieux-Semsales.
Postwagen von der Station Oron
nach Mézières und von Échallens
nach Mézières. Den O.-Abschnitt des Bezirkes durchziehen die Linien
Lausanne-Bern mit den Stationen Palézieux und Oron
und Palézieux-Lyss mit den Stationen Palézieux Village und Châtillens-Oron;
elektrische Schmalspurbahn Palézieux Gare-Châtel Saint Denis. Im Zentrum die schmalspurige elektrische
Joratbahn Lausanne-Moudon mit den Stationen Les Cullayes, Montpreveyres, Corcelles, Mézières und Carouge.
Der von der Broye
in zwei nahezu gleiche Teile getrennte Kreis Oron
im O. des Bezirkes zählt 3701 Ew. und umfasst die Gemeinden
Oron la Ville, Bussigny, Châtillens, Chesalles, Écoteaux, Essertes, Ferlens, Maracon, Oron le Châtel, Palézieux,
La Rogivue, Servion,
Les Tavernes, Les Thioleyres und Vuibroye. Vergl. Pasche, Ch. La contrée d'Oron;
essai histor. Laus. 1895.