Noiraigue
(Kt. Neuenburg, Bez. Val de Travers). 735 m. Gem. und Pfarrdorf, im Val de Travers am linken Ufer der Areuse, in einem felsigen Zirkus vor dem obern Eingang zur Schlucht der Areuse (Gorges de l'Areuse) und am Fuss der Felswände der Clusette. 15 km wsw. Neuenburg. Station der Linie Neuenburg-Pontarlier. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit ¶
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Le Furcil, Rosières, Vers chez Joly, Les Oeillons, La Petite Joux und einem Teil von Combe Varin: 88 Häuser, 954 Ew. (wovon 249 Katholiken);
Dorf: 64 Häuser, 738 Ew. 3 grosse Zementfabriken (vergl. den Art. Furcil), 2 Uhrenschalenfabriken;
Mühlen, eine Säge. Fabrikation von Uhrwerken;
Stahlwalzwerk. Forellenfang.
Früher brachten Spitzenklöppelei, Nägel-, Sägen- und Werkzeugfabrikation,
sowie die Fuhrhalterei vielen Verdienst. Eine erste Kapelle wurde 1629 erbaut; die Kirche ist vielfach umgebaut worden, so
zuletzt noch 1894. Schönes Primarschulhaus. 1850: 246 Ew.; es hat sich also die Zahl der Bewohner in einem halben Jahrhundert
vervierfacht. Das Dorf nahm besonders seit der Eröffnung der Bahnlinie Neuenburg-Pontarlier einen grossen
Aufschwung. 1719 zerstörte eine Feuersbrunst den ganzen Ort mit Ausnahme von drei Wohnhäusern und der Pfarrkirche. Das an
der alten Strasse über die Clusette stehende feste Schloss bestand bis ins 15. Jahrhundert hinein. Von Noiraigue
aus kann
der Creux du Van besucht werden (Aufstieg 1¾ Stunden). Das Dorf wird 918 zum erstenmal erwähnt. Vergl.
Quartier la Tente, Ed. Le Canton de Neuchâtel. I: le Val de Travers. Neuch. 1893.