Tetralogie
(grch.), bei den Griechen eine zusammenhängende Folge von vier
Dramen, drei
Tragödien, die ihrerseits als
Trilogie zusammengefaßt wurden, und einem
Satyrspiel (s. d.). Der sachliche Zusammenhang der behandelten
Stoffe oder die Einheitlichkeit der allen zu
Grunde liegenden Idee verband die vier
Stücke zu einem größeren Ganzen, doch
scheint es schon während der klassischen Zeit eine Menge von Tetralogie
ohne nähern stofflichen oder ideellen Zusammenhang
gegeben zu haben.
Der Schöpfer oder wenigstens der bedeutendste
Meister dieser trilogischen und tetralogischen
Kompositionen
ist
Äschylus (s. d.), von dem allein auch eine vollständige
Trilogie erhalten ist, die sog. «Orestie»;
das dazugehörige
Satyrspiel
«Proteus» ist verloren. Tetralogie
nennt man bisweilen auch eine
Verbindung von je vier Werken anderer
Litteraturgattungen zu einer Gruppe, wie z. B. ein gewisser Thrasyllus (Zeitgenosse des
Augustus und
Tiberius)
die Dialoge des
Plato nach Tetralogie
geordnet und
Antiphon (s. d.) Reden in der Form von Tetralogie
verfaßt hat.