Schweinfurter
Grün, schönste grüne
Kupferfarbe, eine
Verbindung von essigsaurem
Kupferoxyd mit arsenigsaurem
Kupferoxyd
(C2H3O2)2Cu + 3(CuAs2O4) ^[(C2H3O2)2Cu+3(CuAs2O4)], wird dargestellt, indem man eine
Lösung von
Grünspan oder neutralem essigsauren
Kupferoxyd mit einer
Lösung von arseniger
Säure fällt; doch kann man statt
des essigsauren
Kupferoxyds auch eine Mischung von schwefelsaurem
Kupferoxyd und essigsaurem
Natron oder
essigsaurem
Kalk anwenden. Das S. fällt stets um so grobkörniger, kristallinischer und dunkler aus, je langsamer es sich
bildete; beim Zerreiben aber nimmt es stets die
Farbe des schnell erzeugten, weniger kristallinischen
Präparats an. Das S.
ist prachtvoll grün
, unlöslich in
Wasser, wird bei längerm
Kochen mit
Wasser zersetzt, ist an
Licht
[* 2] und
Luft unveränderlich, zersetzt sich aber mit
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Schwefelwasserstoff und Ätzkalk, auf Tapeten in feuchten Lokalitäten unter Aushauchung einer flüchtigen Arsenverbindung, wahrscheinlich Arsenwasserstoff. Es ist sehr giftig, und seine Anwendung ist daher beschränkt, namentlich darf es auch nicht angewandt werden, wo es direkt mit der Haut [* 4] in Berührung kommt oder staubförmig eingeatmet werden kann. In Öl deckt es nicht besonders, trocknet aber gut. Man benutzt es als Öl- und Wasserfarbe. Im Handel wird es gewöhnlich mit Gips, [* 5] Schwerspat, schwefelsaurem Bleioxyd oder Chromgelb nüanciert und führt dann zahlreiche Namen, wie: Mineral-, Patent-, Kaiser-, Königs-, Kasseler, Wiener, Pariser, Neuwieder, Kirchberger, Papagei-, Mitisgrün etc.