In denJahren 1837-40 begann Bischof Untersuchungen über die in den Steinkohlenbergwerken sich
entwickelnden brennbaren
Gase
[* 12] und über die
Sicherheitslampen. Die Preisschrift »Des moyens de soustraire l'exploitation
des mines de houille aux dangers d'explosion«
(Brüssel
[* 13] 1840) steht hiermit im Zusammenhang. Auch eine technische
Thätigkeit entwickelte er, indem er auf die mächtigen Kohlensäureexhalationen in der Umgebung des
LaacherSees 1829 die
Bleiweißfabrik bei Burgbrohl begründete, in der
Steinkohlenformation bei
Saarbrücken
[* 14] ein ausgezeichnetes
Material für feuerfeste
Gefäße entdeckte und mehrere Jahre der Verbesserung metallurgischer
Prozesse widmete.
Das Hauptwerk
Bischofs ist aber sein »Lehrbuch der chemischen und physikalischen
Geologie«
[* 15]
(Bonn 1847-54, 2 Bde.; 2. Aufl.
1863-66, 3 Bde.;
Supplement 1871), worin zum erstenmal mit
Konsequenz auf die chemischen und mechanischen
Wirkungen bei
Bildung
der
Gesteine
[* 16] hingewiesen wird, und welches in der
Folge den neuesten Umschwung in der
Entwickelung der
Geologie herbeiführte.
Seine 1842 und 1843 inBonn gehaltenen öffentlichen Vorlesungen erschienen 1843 gedruckt. Ebenso gab
er
»PopuläreBriefe an eine gebildete
Dame über die gesamten Gebiete der
Naturwissenschaften« (Pforzh. u.
Bonn 1848-49, 2 Bde.)
heraus. Seine letzte
Schrift war: »Die Gestalt der
Erde und der Meeresfläche und die
Erosion
[* 17] des Meeresbodens«
(Bonn 1867).
Mit
Schweigger besorgte Bischof die Redaktion des
»Journals für
Chemie und
Physik« vom 21.
Band
[* 18] an.
2)Karl,
Berg- und Hüttenmann, geb. aus der
Saline zu
Dürrenberg, studierte 1829 und 1830 in
Berlin
[* 19]
Chemie,
Physik und
Geologie, arbeitete dann auf den
Hüttenwerken des
Grafen von
Einsiedel zu
Lauchhammer und ging 1839 nochmals
auf die
Berliner
[* 20]
Universität. Mit besonderer Vorliebe technischen
Arbeiten zugewandt, hatte er schon 1829 einen kleinen
Dampfwagen
hergestellt, welcher auf gewöhnlichen Wegen lief und wohl der
erste seiner Art war, der sich auf deutschem
Boden bewegte. 1839 erfand
Bischof die Gasentwickelungsöfen, welche in weiterer
Ausbildung bestimmt waren, eine vollständige Umgestaltung
der
Feuerungsanlagen
[* 21] in vielen Industriezweigen herbeizuführen, und namentlich auf
Hüttenwerken allgemeine Anwendung gefunden
haben. Durch diese und mehrere metallurgische
Arbeiten bekannt geworden, ward er 1843 als
Hüttenmeister nach
Mägdesprung berufen
und später zum Bergrat ernannt. 1864 trat er in
Ruhestand. Er schrieb: »Die indirekte
Nutzung roher
Brennmaterialien« (2.
Aufl., Quedlinb. 1856);
1)
LudwigFriedrichChristian, Philolog und musikalischer
Kritiker, geb. zu
Dessau, wirkte bis 1849 als
Lehrer an verschiedenen Gymnasien (zuletzt als
Direktor des
Gymnasiums in
Wesel)
[* 23] und widmete sich dann der
Musik. Nach kurzem Aufenthalt in
Bonn, begab er sich nach
Köln,
[* 24] wo er 1850 die
»Rheinische Musikzeitung«, drei Jahre später
aber die »Niederrheinische Musikzeitung« begründete, welch letztere er
bis zu seinem
Tod mit ungewöhnlichem
Geschick und Erfolg redigierte. Durch dieses
Blatt
[* 25] sowiedurch seine gleichzeitige
Thätigkeit als Musikreferent der
»KölnischenZeitung« hat Bischoff einen nicht zu unterschätzenden Einfluß
auf die
Hebung der rheinischen Musikverhältnisse ausgeübt.