mit
Hilfe von Stellschrauben und einer
Libelle genau horizontal eingestellt werden.
In demKreis
[* 2] liegt ein zweiter, um eine vertikale
Achse drehbarer
Kreis (Alhidadenkreis), welcher mit seinem
Rand genau an den
Horizontalkreis anschließt und an den
Enden eines
Durchmessers zwei Nonien zur Zählung der
Grade trägt.
Senkrecht darauf steht ein fester
Träger
[* 3] für ein
Fernrohr
[* 4] mit
Fadenkreuz, welches um eine mit dem
Horizontalkreis parallele
Achse drehbar ist, und dessen Visierlinie von der
Alhidadenachse geschnitten wird und auf der Drehachse des
Fernrohrs senkrecht steht.
Fest verbunden mit der Drehachse des
Fernrohrs steht der
Vertikalkreis, welcher alle
Bewegungen des
Fernrohrs mitmacht. Zur
Messung derselben dienen zwei feststehende Nonien, welche an dem Ende eines mit dem
Horizontalkreis parallelen
Durchmessers
liegen. Nebenbestandteile sind die
Klemm- und Mikrometerschrauben für die grobe und feine Drehung des
Vertikal- und Alhidadenkreises
und die
Lupen zum Ablesen. Von diesem einfachen Theodolít unterscheidet sich der Repetitionstheodolit
(Multiplikations-,
Repetitionskreis)
dadurch, daß er bei einmaliger
Aufstellung und zweimaliger Ablesung ein beliebig großes Vielfache eines
gegebenen
Winkels zu messen gestattet, aus dem man durch
Division leicht den einfachen
Winkel
[* 5] finden kann.
Man vermindert in dieser
Weise den Einfluß der Beobachtungsfehler auf den gemessenen
Winkel. Statt des Hängekompasses, welcher
nur eine geringe Genauigkeit der damit aufgenommenen
Winkel gewährt, wendet man die Grubentheodolite
an, welche sich von den andern nur dadurch unterscheiden, daß sie in der
Regel mit einer
Bussole umgeben sind. Über den magnetischen
s.
Magnetometer.
[* 6]
Kleine Theodolite mit distanzmessendem
Fernrohr, mit
Bussole und
Vertikalkreis werden als
Tachymeter (Schnellmesser,
daher Tachymetrie),
Tacheometer, Tachygraphometer in der praktischen
Geometrie zum Feldmessen und
Abstecken
heutzutage vielfach gebraucht.
Vgl.
Jordan, Handbuch der Vermessungskunde (2. Aufl., Stuttg. 1878).
2) (Theodoros) König von
Abessinien, eigentlich
Kasa, geboren um 1820 im Land Quara als Sohn des dortigen
Statthalters Hailu Marjam und einer
Mutter niederer Abkunft, führte den
Titel Ledsch
(Prinz), ward in einem
Kloster erzogen,
widmete sich aber dem Kriegerstand, suchte sich an der
Spitze einer Räuberbande im
Kampf gegen Moslims und
HeidenRuhm und Macht
zu erwerben, erhielt 1847 vom König von
Gondar,
RasAli, die Herrschaft über ein großes Gebiet, stürzte darauf
RasAli durch
den
Sieg bei Aischal (1853) und ließ sich, nachdem er auch den König Ubieh
von
Tigré seiner Herrschaft beraubt hatte, von
dem
Abuna Selama in derKirche von Deresgeh Marjam unter dem
Namen Theodor zum König der
Könige
(Negus Negesti)
von
Äthiopien salben und krönen. Er eroberte darauf auch noch das
Land der Wollo
Galla und
Schoa, mußte aber unaufhörlich
gegen
Aufstände in diesen
Ländern kämpfen, welche seine
Kraft
[* 15] aufrieben und die
Durchführung seiner Reformabsichten vereitelten.
Dazu kamen Streitigkeiten mit der mächtigen
Geistlichkeit und mit
England, das Theodor durch Nichtachtung beleidigte. Obwohl Theodor eigentlich
danach strebte, die europäische
Zivilisation in seinem Land einzuführen, wurde sein
Zorn durch Anmaßung und Taktlosigkeiten
der europäischen
Konsuln und
Missionäre so gereizt, daß er 1864 alle
Europäer ins Gefängnis warf. Im
unaufhörlichen
Kampf mit
Rebellen und der Ungunst des
Auslandes waren seine
Willkür und Grausamkeiten gewachsen.
Als er 1866 den englischen
Gesandten Rossam, der eine Verständigung versuchte, gefangen nahm und seine
Auslieferung verweigerte,
landeten die
Engländer Ende 1867 bei
Massaua
[* 16] und drangen, von den
Rebellen unterstützt, bis zur Bergfeste
Magdala vor,
wo Theodor sie erwartete. Nach einer
Niederlage seines
Heers bot er
Frieden an, als aber die
Engländer forderten, er solle sich als
Gefangener stellen, erschoß er sich selbst Sein Sohn Alemajehu wurde nach
England gebracht, starb hier aber
bald.
Vgl.
Acton, The Abyssinian expedition and the life and reign of king Theodor (Lond.
1868).
2) Theodor Laskaris II., Enkel des vorigen, Sohn des
KaisersJohann Vatatzes, folgte demselben 1254 auf dem
Thron,
[* 17] kämpfte glücklich gegen
die
Bulgaren und den abtrünnigen
Despoten von
Epirus, starb aber schon 1258.
1) Gemahlin des oströmischen
Kaisers Justinian I., Tochter eines Zirkusbeamten, Acacius
von
Cypern,
[* 18] war früher Schauspielerin, Tänzerin und
Hetäre, dann die Geliebte und endlich die Gemahlin des
Justinianus. Als
derselbe 527 den byzantinischen
Thron bestieg, erhielt auch sie die
Krönung vom
Patriarchen und die
Würde als Mitherrscherin.
Sie übte eine bedeutende
Gewalt über den
Kaiser und gab vielfache
Beweise von
Klugheit und
Mut, aber auch
von
Hochmut, Herrschsucht und rachsüchtiger Grausamkeit.
Bei dem 532 in
Konstantinopel
[* 19] ausgebrochenen
Nika-Aufstand rettete sie ihren Gemahl, welcher den
Mut verloren hatte und fliehen
wollte, durch unerschrockenes Auftreten.
Ihre vertraute Freundin war die sittenlose Gemahlin
Belisars,
Antonina, weswegen sie
Belisar begünstigte. Durch äußere
Frömmigkeit und kirchliche
Rechtgläubigkeit, durch Spenden und
Stiftungen
an
Kirchen, Klöster und
Spitäler suchte sie ihren frühern Lebenswandel zu sühnen. Sie starb, 40 Jahre alt, 548 an einer
schrecklichen
Krankheit.
Prokopios hat in der »Geheimgeschichte« (»Anecdota«)
ein abschreckendes
Bild ihrer Sittenlosigkeit gegeben, welches die neuere
Kritik aber als ein sehr übertriebenes erkannt
hat.
2) Gemahlin des oströmischen
KaisersTheophilos, nach dessen
Tod 842 Regentin für ihren unmündigen Sohn
Michael III.
Schon
bei Lebzeiten ihres
¶
mehr
bilderfeindlichen Gemahls heimlich dem Bilderdienst zugewandt, stellte sie nach ihrer Thronbesteigung denselben wieder her,
entsetzte den widerstrebenden PatriarchenJohannes und erhob Methodios an seine Stelle. Sie wurde 856 auf Veranstalten ihres
Bruders Bardas von ihrem Sohn in ein Kloster geschickt, später aber aus demselben wieder entlassen und überlebte noch den
TodMichaels (867).
3) Tochter des oströmischen KaisersKonstantin VIII., wurde 1042 nach dem SturzMichaels V. mit ihrer SchwesterZoe auf den Kaiserthron
erhoben, führte dann nach dem Tode der letztern und des dritten Gemahls derselben, Konstantin VII. Monomachos, 1054 bis 1056 allein
die Regierung. Mit ihr erlosch die von Basilius I. begründete makedonische Dynastie.
4) Römerin, Gemahlin des Konsuls Theophylactus, schön, klug und ehrgeizig, aber sittenlos, Mutter der Marozia und der jüngern
Theodora, stand mit diesen an der Spitze der patrizischen Partei und beherrschte mehrere Jahre Rom und
[* 21] den päpstlichen Stuhl,
auf den sie 914 Johann X., ihren frühern Geliebten, erhob.