Crawfurd
(spr. krahförd),
John, engl.
Orientalist und Ethnolog, geb. auf der schottischen
Insel
Islay, studierte
Medizin und erhielt 1803 eine
Stelle als
Arzt in
Ostindien.
[* 2] Nachdem er 1811 an der Expedition, welche die
Eroberung der
Insel
Java ausführte, teilgenommen, erhielt er infolge seiner während eines Aufenthalts auf der
Insel
Pinang erworbenen
Kenntnis des
Malaiischen einen Gesandtschaftsposten am
Hof
[* 3] eines der eingebornen
Fürsten der
Insel, den er besonders zur Sammlung
von Materialien zu einem großen Werk über den asiatischen Archipel benutzte, das unter dem
Titel: »History
of the
Indian archipelago« (Lond. 1820, 3 Bde.)
erschien und als eine bedeutende wissenschaftliche Leistung Crawfurds
Namen verewigen wird. Im J. 1817 nach
England zurückgekehrt,
begab sich Crawfurd
1821 von neuem nach
Indien, wo ihn der
Marquis von
Hastings mit einer
Mission an die
Höfe von
Siam und Kochinchina betraute. 1823-26 fungierte er als
Gouverneur von
Singapur,
[* 4] war dann nach dem
Friedensschluß eine Zeitlang
englischer
Resident am
Hofe von
Birma, kehrte aber bereits 1827 für immer nach
England zurück. Hier veröffentlichte er zunächst
sein
»Journal of an embassy to the courts of
Siam and
Cochinchina« (1821),
später das »Journal of an embassy to the courts of Ara« (1827) und zahlreiche populäre Artikel für Zeitschriften, setzte aber auch seine Sprachstudien eifrig fort, als deren Früchte zwei bedeutende Werke: »Grammar and dictionary of the Malay language« (Lond. 1852) und »Descriptive dictionary of the Indian islands and adjacent countries« (das. 1856), erschienen. Er starb in London. [* 5]