Demnächst sind am
geschätztesten die schweizerischen, italienischen, serbischen, russischen und norwegischen
Felle, minder gut die türkischen,
afrikanischen, ostindischen und südamerikanischen.
das
Haar
[* 14] der gemeinen
Ziege, der
Kaschmir- und Angoraziege, die
Vigognewolle und das Pakohaar. Die
Kaschmirwolle,
das feine, wollige Flaumhaar der
Kaschmirziege, ist weiß, grau oder bräunlich, wird den
Tieren ausgerupft und nach
sorgfältigem
Sortieren und
Waschen mit Reisstärke auf
Shawls verarbeitet. Das weiße
Haar wird gefärbt, das farbige naturell
verarbeitet. Nur in ihrer
Heimat produziert die
Kaschmirziege dies feine
Haar (etwa 2 kg im Jahr); wird die
Ziege in andre Gegenden
verpflanzt, so artet es leicht aus.
Der Hauptmarkt ist Kilghet. Nach
Europa
[* 15] kommt es fast nie anders als verarbeitet. Das persische Ziegenhaar von der
gemeinen levantischen
Ziege ist rötlichweiß. Sehr nahe steht demselben die graue oder braune Wickelwolle von unbekannter
Abstammung, vielleicht aber nur eine geringere
Sorte des persischen Ziegenhaars. Über die Angoraziege, welche das
Kämelhaar
(Mohair) liefert, s.
Ziege, S. 895; über
Vigognewolle und Pakohaar s.
Lama. Das
Haar unsrer Hausziege dient
zu
Pinseln,
Bürsten,
Hüten, wird auch versponnen und das
Garn zu gröbern
Teppichen
(Tirol) verarbeitet.
(Nachtschwalbe,
Schwalk,
CaprimulgusL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Segler und der
Familie der Ziegenmelker (Caprimulgidae),
Vögel
[* 28] mit gestrecktem Leib, sehr kurzem
Hals, großem, breitem
Kopf, sehr kurzem, breitem, schwachem, an der
Spitze vor den Nasenlöchern herabgebogenem, am
Grund von starken
Borsten umgebenem
Schnabel, langen, schmalen und spitzigen
Flügeln, fast gerade abgeschnittenem
Schwanz, kleinen, niedrigen, schwächlichen
Füßen, am
Grund mit kurzer
Bindehaut versehenen
Zehen und großfederigem, sehr lockerm, überaus weichem
Gefieder, einsam lebende
Nacht- oder Dämmerungsvögel, welche Nachtschmetterlinge
und andre in der
Dämmerung fliegende
Insekten
[* 29] verfolgen und in
Erd- und Felslöchern nisten. Der
Name ist
aus der ganz ungegründeten Volksmeinung entsprungen, daß diese
Vogel den
Ziegen und
Kühen die
Euter aussaugten. Der gemeine
Ziegenmelker
(Nachtschatten,
Brillennase,
CaprimulguseuropaeusL.), 26
cm lang, 55
cm breit, oberseits bräunlichgrau, sehr fein
hell und dunkel punktiert und mit sehr schmalen, schwarzen Schaftstrichen und braunen Bandflecken gezeichnet, auf dem
Scheitel
mit einem, auf den
Schultern¶
Ziegenpeter - Ziegler
* 30 Seite 16.897.
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mit zwei dunkeln Längsstreifen, auf den Flügeldeckfedern mit rostgelber Querbinde, in der schwarzen, braun punktierten
Zügel- und Ohrgegend mit gelblichweißen Längsstreifen, an Kinn, Kehle und Halsseiten rostfahl mit schwärzlichen Querlinien,
welche auf der übrigen Unterseite breiter werden, auf der Brust schwarzbraun, grau bespritzt. Die Schwingen sind schwarzbraun,
rostgelb gefleckt, die Schwanzfedern bräunlichgrau, schwarz und weiß gefleckt, Auge
[* 31] und Fuß ist braun,
der Schnabel schwarz.
Der Ziegenmelker findet sich im größten Teil von Europa und Nordwestasien, weilt bei uns von Ende April bis September und geht im Winter
bis Südafrika.
[* 32] Er bewohnt Nadelwälder, sitzt am Tag meist schlafend auf dem Boden, einem Stein oder Ast,
wo man ihn seines düster gefärbten Gefieders wegen schwer bemerkt. In der Dämmerung streift er raschen, gleitenden Flugs
umher, ruht dann eine Weile und wiederholt seine Jagdzüge mehrere Male. Das Weibchen legt zwei rötlichweiße, grau und braun
gefleckte Eier
[* 33] (s. Tafel »Eier I«,
[* 30]
Fig. 11) an einer sehr versteckten Stelle unter Gebüsch, auf einen bemoosten
Baumstrunk etc. und, wie es scheint, brüten beide Geschlechter. In Südeuropa erlegt man ihn für die Küche. Über die Familie
der Ziegenmelker s. Segler.