Aribert
(Heribert), Erzbischof von Mailand, [* 2] stammte aus einem angesehenen lombardischen Rittergeschlecht und war Geistlicher in Mailand, als er zum Erzbischof erwählt wurde. Er war ein eifriger Anhänger der deutschen Kaiser, sowohl Heinrichs II. als Konrads II., den er selbst einlud, nach Italien [* 3] zu eilen, da ein Teil der Großen das Königreich Italien einem französischen Prinzen zuwenden wollte, und 1026 in Mailand zum König krönte. Konrad belohnte ihn dafür mit der Verleihung ansehnlicher Rechte und der Gleichstellung Mailands mit Ravenna in kirchlichem Rang.
Nicht zufrieden damit, strebte Aribert
nach größerer weltlicher und geistlicher Macht und wollte nicht nur, gestützt
auf seine streitbaren Großvasallen
(Capitani) und die ihm anhangenden städtischen
Bevölkerungen, dem
Stift ein unabhängiges weltliches Gebiet gleich dem
Kirchenstaat erwerben, sondern ihm auch in Oberitalien
[* 4] eine der päpstlichen
ähnliche kirchliche
Oberhoheit verschaffen. Seine Herrschsucht bewirkte 1035 einen
Aufstand der kleinen Lehnsritter
(Valvassoren),
der zwar in
Mailand selbst unterdrückt wurde, dem sich aber bald
Lodi und die unfreien
Bürger in andern
Städten anschlossen.
Die
Valvassoren besiegten die
Capitani in einer
Schlacht und verlangten von
Konrad II.
Anerkennung ihrer
Rechte. Dieser hielt zur
Entscheidung des Streits 1037 einen
Reichstag in
Pavia, auf dem Aribert
, auf seine
Verdienste um die Herrschaft der
Deutschen trotzend,
sich so herrisch und eigensinnig benahm, daß
Konrad ihn verhaften ließ. Doch entkam Aribert
nach
Mailand,
wo ihm das
Volk begeistert zujauchzte und ihn, obwohl er vom
Kaiser geächtet und abgesetzt wurde, im bewaffneten
Widerstand
gegen denselben eifrigst unterstützte. Im siegreichen Verteidigungskampf gegen die
Deutschen erstarkte die freie
Bürgerschaft
Mailands, der Aribert
als
Abzeichen den
Carroccio
(Fahnenwagen) verlieh. Doch entstand nun ein erbitterter
Krieg
zwischen dieser und den
Valvassoren, während dessen Aribert
aus
Mailand floh und starb.