Berzsényi
(spr. berschenji),
Daniel, einer der vorzüglichsten ungar. Dichter, geb. zu
Hétye im
Eisenburger
Komitat, besuchte die
Schule zu
Ödenburg,
[* 2] zeigte hier aber keine besondere
Neigung
zum
Studium und ward daher zum Landwirt bestimmt. Seit 1802 zu Nikla lebend, erwarb er sich durch Privatstudium ein bedeutendes,
namentlich philosophisches,
Wissen und pflegte die
Dichtkunst mit solchem
Eifer und Erfolg, daß ihn 1830 die ungarische
Akademie
zu ihrem Mitglied ernannte. Er starb in Nikla, wo ihm 1869 ein Denkmal errichtet wurde. Berzsényi
gehört
mit zu den Begründern der nationalen
Lyrik der
Ungarn.
[* 3]
Seine ersten dichterischen
Produktionen (»Versei«, in 3
Büchern) erschienen 1813, von Helmeczy ohne des Dichters Vorwissen
herausgegeben (2. vermehrte, von Berzsényi
selbst besorgte Ausg. 1816),
und wurden von der
Nation mit enthusiastischem
Beifall aufgenommen. Sie berührten zum Teil auch die politischen Verhältnisse des
Landes in bedeutsamer
Weise; namentlich
fand die »Klageode über den
Verfall
Ungarns« bei der malkontenten und zum nationalen
Chauvinismus aufgestachelten
Jugend lebhaften
Widerhall. Neuere
Ausgabe der
Dichtungen Berzsényis
besorgten Döbrentei (zuletzt
Pest 1862) und
Toldy (das. 1864, 2 Bde.).