Triwand(e
)ram
,
Tiruwanantapuram
, s.
Trawankur.
Triwand(e)
ram
4 Wörter, 47 Zeichen
Triwand(e)
ram,
Tiruwanantapuram
, s.
Trawankur.
(Travankur, engl. Travancore, verderbt aus Tiruwānkōdu, verkürzt aus Tirūwidānkōdu), ein zur Präsidentschaft Madras [* 3] des Indo-Britischen Reichs gehöriger Vasallenstaat, der, die westl. Hälfte der Südspitze der vorderind. Halbinsel bildend (s. Karte: Ostindien [* 4] I. Vorderindien), nördlich von dem Vasallenstaat Kotschi, östlich von den Distrikten Madura und Tirunelweli der Präsidentschaft Madras, südlich und westlich vom Meere begrenzt wird. Trawankur ist längs der Küste meist flach, mit Lagunen und kleinen Haffen besetzt, besitzt dagegen in seinem Innern im N. das bis zu 2500 m hohe Anaimalai-Gebirge mit dem Anaimudi (2693 m, dem höchsten Berge südlich vom Himalaja), im S. das 1220-2440 m hohe Cardamumgebirge.
Das Land selbst, von zahlreichen Flüssen bewässert, ist fruchtbar und gut bebaut. Die Bevölkerung betrug 1891 auf 17 363 qkm 2 557 736 E., meist Hindu. Trawankur ist einer der am besten verwalteten Vasallenstaaten. Ein beträchtlicher Teil der Einkünfte wird auf das Unterrichtswesen verwandt. In der Hauptstadt befindet sich eine höhere Lehranstalt (College), mit 1700 Studenten für die Universität zu Madras. Außerdem befinden sich in Trawankur noch 24 Distriktschulen, mit engl. Unterrichtssprache, ferner 664 Schulen der Eingeborenen, alle zusammen mit über 40000 Schülern; außerdem bestehen zahlreiche prot. und kath. Missionsschulen mit 16000 Zöglingen. Hauptartikel der Ausfuhr sind Kokos- und Arekanüsse, Pfeffer und Kaffee.
Die Hauptstadt Tiruwanantāpuram
oder Triwand(e)ram (engl. Trivandrum), 66 km gegen Nordwesten von der frühern, verfallenen
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Hauptstadt Trawankur entfernt, ist schlecht gebaut, hat einen schönen, in europ. Stil aufgeführten Palast des Radscha und an der
Südseite ein Fort, am Nordende Kasernen und die alten Kantonnements und zählt (1891) 27 887 E. Außerhalb der Stadt steht
ein 1836 erbautes Observatorium. Außerdem ist bemerkenswert die Hafenstadt Kollam (portug.-engl.
Quilon), an einer Meeresbucht, mit Tiruwanantāpuram
durch einen Kanal
[* 6] verbunden. Der Ort hat eine anglikan. Kirche, eine Festung,
[* 7] Lagerplätze der engl. Truppen und 15 375 E.