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einzelner Fälle (Parthenogenesis bei Bienen, Blatt- lausen, Wasserflöhen u. a.), stets Samen [* 2] und Eier [* 3] in materielle Verbindung treten, wenn ersterer die lektern entwicklungsfähig machen soll.
Die geschlecht- liche Zeune pflanzt weit weniger sicher als die Zeune dnrch Teilung und Knospen [* 4] die Eigenschaften des Indivi- duums fort;
nnr die Gattung und Species wird durch die geschlechtliche Zeune sicher fortgepflanzt.
Daher auch Setzlinge und Psropfreifer stets vorzuziehen sind, wo man alle Eigenschaften des Mutterstammes in dem neuen Individuum wieder erhalten will. Bei den Pflanzen sind die männlichen nnd weiblichen Geschlechtsorgane bald in denselben Blü- ten vereinigt (Zwitterblüten), bald in verschiedenen Blüten auf demselbeu Stamme (Monöcisten);
bald finden sich die verschiedenen Geschlechter auf ver- schiedenen Stämmen (Diöcisten);
das erstere ist der häusigere, das letztere der seltenere Fall. Bei den Tieren zeigen Insekten, [* 5] Spinnen, [* 6] Krustentiere und Me Wirbeltiere nur selten Spuren von natürlicher Zwitterbildung (Hermaphroditismus), während bei den übrigen Tieren nicht selten bald hermaphrodi- tische Ordnungen, bald Ordnungen mit getrennten Geschlechtern, sa in einer und derselben Ordnung Familien der einen und andern Art nebeneinander vorkommen.
Die Individuen bei getrennten Ge- schlechtern sind entweder Männchen oder Weibchen oder Geschlechtslose durch Verkümmerung der weib- lichen Organe (wie die Arbeitsbienen).
Das männ- liche Zeugungsmittel ist der Samen (s. d.), der erst zur Zeit der Geschlechtsreife (bei einigen Tieren nur in der Brunstzeit) und dann befruchtend wirkt, wenn sick in ihm die fog.
Samentierchen mit ihrer großen Beweglichkeit entwickeln.
Diese mikroskopischen Sper- matozoen sind bei verschiedenen Geschöpfen von ver- schiedener Größe und Form. Im allgemeinen lassen sich folgende Hauptformen unterscheiden: Spermato- zoen mit birnförmigem Körper und langem Schwanz- faden (bei dem Menschen und vielen Säugetieren);
mit walzenförmigem Körper und Schwanzfaden (bei mebrern Vögeln, Amphibien und Fifchen);
mit schraubenförmig gedrehtem Körper und Schwanz- faden (bei Singvögeln und Haifischen);
mit haar- förmigem Körper (bei vielen Mollusken, [* 7] Insekten und Würmern).
Das weibliche Zeuguugsmtttel, im Eierstocke gebildet, ist das Ei [* 8] (s. d.), und dieses zeigt vor seiner Befruchtung [* 9] bei allen Tieren wesentlich denselben Bau. Es stellt nämlich ein rundliches Bläschen von sehr verschiedener Größe bei ver- schiedenen Tieren dar, dessen Hülle Dotterhaut ge- nannt wird und dessen Höhle mit einer größern oder geringern Menqe einer körnerbaltigen Flüssig- leit (Dotter, Dotterkugel) angefüllt ist.
Die Eier d.'r Säugetiere, wie sie vom Eierstocke abgehen, sind einfache Zellen, bestehend aus der Zellmembran (/.ona peiluciliu) nebst dem Zelleninhalt, Dotter, einer fett- und eiweißhaltigen Substanz, darin der Zellenkern (Keimbläschen) mit dem Kernkörperchen (Keimfleck).
Bei vielen andern Wirbeltieren sind die Eier durch die Anwesenheit eines Nahrungs- dotters (Eigelb) ansehnlich vergrößert, und es kommt überdies bei den Vögeln während des Durchgangs durch die Eileiter noch das Eiweiß und die Kalkschale hinzu.
Das Ablösen der reifen Eier vom Eierstock erfolgt auch ohne Befruchtung, felbft b^i den Säugetieren und Menschen (zur Zeit der Brunft und Menstruation).
Der an das Zusammen- treffen von Samen und Ei geknüpfte Vorgang der Befruchtung hat noch bis zum heutigen Tage vieles Dunkle.
Nahm man früher an, daß behufs der Befruchtung die Samenfäden das reife Ei nur zu berühren brauchten (Kontakttheorie), so ist es eine Entdeckung der neuern Zeit, daß die Spermatozoen in das Innere des Eies eindringen, und zwar bei mehrern Tierklassen (Insekten, Krustaceen, Fischen) durch besondere feine Offnungen der Eischale hin- durch (Mikropylen).
Ein Teil des in das Ei ein- gedrungenen Samenfadens (Spermakern) verbindet sich mit einem Teile des Keimbläschens (Ookern) zu einem neuen Eikern (Furchungskern), dessen Teilung dann den Furchungs- oder Klüftungsprozeß, die Verwandlung des Dotters in eine Unzahl neuer gellen (Embryonalzellen) einleitet, aus welchen der Körper des Embryo (s. d.) sich aufbaut. Die Fähigkeit der geschlechtlichen Vermehrung beginnt, sobald die Geschlechtsorgane ihre sormelle Ausbildung erreicht haben, d. i. die Pubertät.
Beim Menschen fällt dieselbe durchschnittlich zwischen das 14. und 18. Lebensjahr;
natürlich haben Klima, [* 10] Lebensweise und manche andere Umstände Einfluß darauf, übrigens darf man nicht glauben, daß der Eintritt der Geschlechtsreife nun auch sogleich den Kulmiuationspunkt der geschlechtlichen Leistungs- fähigkeit bezeichne;
erst nach und nach entwickelt sich diese. Das Erlöschen der Zeuguugssähigkeit findet beim menschlichen Weibe in der Regel zwischen dem 45. und 50. Jahre, beim Manne um das 60. Jahr statt. Zur Zeit der Geschlechtsreife geschieht bestän- dig und ohne weitere Einwirkung von außen die Reifung und Lösung der Zeugungsprodukte.
Bei der Frau findet die Lösung der Eier zur Zeit der Menstruation, bei Tieren zur Brunftzeit statt.
Die Entwicklung der befruchteten Eier findet teils außer- halb des mütterlichen Organismus (eierlegende Tiere), bald innerhalb desselben statt (lebendig- gebärende Tiere), und zwar entwickelt sich das Junge entweder, indem es, wie bei den Säugetieren, in organische Verbindung mit dem mütterlichen Orga- nismus tritt und von demselben Stoff zugeführt er- hält, oder indem das Ei als solches geschlossen bleibt und das Junge sich auf Kosten des darin enthalte- nen Nahrungsstoffs entwickelt (Ovoparen und '^ivi- paren). -
Vgl. Hensen, Handbuch der Physiologie der Zeune (in Hermanns «Handbuch der Physiologie», Bd. 6, Lpz. 1881);
Bastian, 1'dv d^nnilnAs cf lifo (-2 Bde., Lond. 1872);
Möbius, Beiträge zur Lehre [* 11] von der Fortpflanzung der Gewächse (Jena [* 12] 1897).
Zeugungsorgane, s. Geschlechtsorgane.
Zeulenroda, Stadt im Landratsamt Greiz [* 13] des Fürstentums Reuß [* 14] ä. L., unweit des Wcioaflusfes, ! in einer bergigen und waldreichen Gegend, auf ! einem hohen Plateau, an der Nebenlinie Werdau- ! Mehltheucr der Sächf.
Staatsbahnen, [* 15] Sitz eines ! Amtsgerichts (Landgericht Greiz), hat (1895) 8942 E., darunter etwa 50 Katholiken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 16] schönes Rathaus;
Fabrikation von wolle- nen und baumwollenen ^trumpfwaren und Zeugen, Gumnustrumpfwaren, Seife, Hülfsmaschinen für Schlosser und Klempner, Metallwaren und H'ylolith, Blitzableiter- und Telegraphenbauanstalt, Färbe- reien, Leinwand- und Viehhandel.
In der Nähe werden gute Baumaterialien (Pahrencr Kalk und Kalksteine) sowie Mineralfarben gefunden. - Zeune ge- hörte nock 1399 als Dorf zur Pflege Neichenfels und erhielt 1438 Stadt- und Marktgercchtigkeit.
Seit 150') gehört der Ort der Linie Reuß-Plauen zu Greiz. Ieune, Aug., verdient um Blindencrziehung wie um Geographie und deutscbe Sprache, [* 17] geb. 12. Mai ¶