mexikanisches
(HerbaChenopodii ambrosioidis, sonst h. Botryos mexicanae), Jesuitenthee, Kartäuserthee,
Pimentkraut, sind die getrockneten Blätter und Blüten eines einjährigen Meldengewächses mit kleinen grünen, in Knäueln
stehenden Blüten, das aus Mittelamerika stammt und bei uns in Gärten, auch hier und da noch als Handelspflanze
gezogen und in Apotheken und Kräutergewölben vorrätig gehalten wird. Die Pflanze besitzt infolge eines Gehalts an ätherischem
Öl einen angenehm aromatischen Geruch und ebensolchen, etwas kampferartigen Geschmack. T. dient hauptsächlich als
Thee, auch
als Mittel gegen die Motten. Das ätherische
Öl (oleum botryos) kostet 120 Mk. pro kg. -
Zollfrei; das ätherische
Öl aus T. gem. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
L. (Gänsefuß, Schmergel, Melde), Gattung aus der Familie der Chenopodiaceen, einjährige oder ausdauernde
Kräuter, selten Halbsträucher mit abwechselnden, ganzen oder buchtig gezahnten oder gelappten bis fast fiederschnittigen
Blättern, kleinen, unscheinbaren, in Ähren, Rispen etc. gestellten Blüten, und eiförmiger oder fast
kugeliger Frucht. Etwa 50 Arten meist in gemäßigten Klimaten. Sie finden sich hauptsächlich in Europa
[* 3] und Asien
[* 4] auf fettem,
salzreichem Boden als Unkräuter; einige aber sind als Nahrungs- und Arzneipflanzen
[* 5] wichtig. Chenopodium vulvariaL. (Bocksmelde, Buhlkraut,
Schamkraut), mit rasenförmig-ovalen, weißgrau bestäubten Blättern, in Achselknäueln stehenden
Blüten und glänzend schwarzen, sehr fein punktierten Samen,
[* 6] wächst auf Schutt- und Düngerhaufen durch ganz Europa, riecht
von seinem Gehalt an Trimethylamin wie faule Heringslake, schmeckt ekelhaft und salzig und wurde früher als Heilmittel benutzt.
Chenopodium ambrosioidesL., einjähriges Kraut mit schwach flaumigem Stengel,
[* 7] ganzrandigen oder fast buchtig gezahnten,
glänzend grünen, unten mit gelben
Drüsen versehenen Blättern und zahlreichen unscheinbaren, grünlichen Blütenknäulchen,
stammt aus Mexiko,
[* 8] Westindien
[* 9] und Südamerika
[* 10] und ist in allen wärmern Ländern, stellenweise auch in Süddeutschland durch
die Kultur verwildert.
Die ganze Pflanze riecht eigentümlich aromatisch, schmeckt gewürzhaft, etwas kampferartig, gibt 0,3-1
Proz. ätherisches Öl, welches pfefferminzartig riecht, und ist reich an Salzen. Das Kraut war als Jesuitenthee,
mexikanisches Theekraut, Kartäuserthee, Mottenkraut, Pimentkraut (Herba Chenopodii ambrosioidis s. Botryos mexicanae) offizinell,
wird aber nur selten als flüchtig erregendes Mittel bei Nervenleiden, Lähmungen, Konvulsionen und Brustkrämpfen angewendet.
ChenopodiumBotrysL. (Traubenschmergel, Traubenkraut), mit aufrechtem, drüsig-weichhaarigem Stengel, länglichen, tiefbuchtigen, stumpf
gezahnten Blättern und glänzend schwarzen Samen, wächst auf Sandboden im südlichen und mittlern Europa, auch hier und da
in Deutschland
[* 11] als Sommergewächs.
Auch in andern Teilen von Amerika
[* 19] ist der Same, den die Pflanze sehr reichlich trägt, ein allgemeines und
schmackhaftes Nahrungsmittel;
[* 20] man kocht ihn wie Reis oder röstet ihn wie Kaffee und seiht die Abkochung durch. Er enthält:
Kleber 11,7 Proz., Legumin und lösliches Eiweiß 7,5 Proz., Stärkemehl 38,7 Proz., Zellstoff 8 Proz., Dextrin, Zucker
[* 21] und Extraktivstoff
9,2 Proz., Fett 4,8 Proz., Salze 4,2 Proz., Wasser 16 Proz. Die Blätter geben Gemüse. Die Pflanze wurde auch
zur Kultur in Europa vielseitig empfohlen. Einige Arten, wie Chenopodium altissimumDec., 2-2,5 m hoch, von pyramidalem Wuchs, mit schmalen,
hellgrünen Blättern, Chenopodium scopariumL. (Sommercypresse), der vorigen ähnlich, aber kleiner, und Chenopodium purpurascensJacq.,
über 1 m hoch, mit purpurviolett bestäubten Blättern, werden als Zierpflanzen kultiviert.