Tegetthoff
,
Wilh.,
Freiherr von, österr.
Admiral, geb. zu
Marburg
[* 3] in
Steiermark,
[* 4] wurde im Marinekollegium
zu
Venedig
[* 5] zum Seemann gebildet, trat 1845 als Marinekadett in den aktiven Dienst. Bei der
Blockade von
Venedig 1848 war er als Offizier beteiligt, 1852 wurde er Linienschiffslieutenant. 1854-55 kommandierte er ein österr.
Schiff
[* 6]
vor der Sulinamündung. Als Korvettenkapitän befuhr Tegetthoff
1857-58 die
Küsten des
Roten
Meers und des Golfs von
Aden in
[* 7]
Begleitung
Heuglins (s. d.). Hierauf erhielt er 1858 das Kommando der Korvette
Friedrich, mit der er im Mittelmeer und
an den marokk.
Küsten kreuzte. Als
Adjutant des Erzherzogs Ferdinand
Max begleitete er diesen 1859 nach
Brasilien.
[* 8] 1860 wurde
Tegetthoff
Fregatten- und 1861 Linienschiffskapitän. Als
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Befehlshaber des österr. Geschwaders in der Nordsee lieferte Tegetthoff
in Gemeinschaft mit einigen preuß.
Schiffen den Dänen das Seegefecht bei Helgoland,
[* 10] worauf er 12. Mai Konteradmiral wurde. Beim Ausbruch des Krieges zwischen Österreich
[* 11] und Italien
[* 12] 1866 erhielt er das Kommando der österr. Flotte im Mittelmeer. Er erschien zuerst vor Ancona
[* 13] und besiegte 20. Juli bei Lissa
[* 14] (s. d.) die ital.
Flotte, wofür er 21. Juli Viceadmiral wurde. 1867 erwirkte in Mexiko
[* 15] die Auslieferung der Leiche des Kaisers Maximilian.
Seit war Tegetthoff
Oberbefehlshaber der österr. Marine und Chef der Marinesektion des Reichskriegsministeriums, daneben
lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses. Er starb zu Wien.
[* 16] Denkmäler wurden ihm errichtet
in Pola
[* 17] (1877, Bronzestandbild von Kundmann), in seiner Vaterstadt Marburg (1883), in Wien auf dem Praterstern (1886, kolossales
Bronzestandbild von Kundmann). Ad. Beer gab heraus: Aus Wilh. von T.s Nachlaß (Wien 1882).