Max
,
Gabriel,
Maler, geb. zu
Prag,
[* 3] war anfangs
Schüler seines
Vaters, des Malers und Bildhauers
Joseph Max
(gest. besuchte dann die
Akademie in
Prag (1855-58) und in
Wien
[* 4] (1859-02) und begab sich 1864, nach einjährigem
Aufenthalt in
Prag, zu
Piloty nach
München.
[* 5] In
Prag hatte er schon 1857 sein erstes
Bild gemalt: Richard Löwenherz an der
Leiche
seines
Vaters, in
Wien aber sich meist mit Zeichnen beschäftigt, teils kopierend, teils komponierend.
Paris

* 6
Paris.Seine 1862 vollendeten 12 leicht kolorierten Zeichnungen zu Beethoven, Mendelssohn, Liszt u. a. halfen ihm, bekannt zu werden. 1863 entstanden in Prag zwei Gemälde: Judas, der den Priestern die Silberlinge vor die Füße wirft, und eine Madonna, die der Böhmische Kunstverein kaufte. In München, wo er auf dem Wege nach Paris, [* 6] von der Pilotyschule angezogen, verblieb, vollendete er 1865 Die heil. Ludmilla und malte dann 1867 das epochemachende Bild Die Märtyrerin am Kreuz [* 7] (radiert von Kühn), war damals aber noch überwiegend als Illustrator thätig (Illustrationen zu Uhland, 1865; zu Wielands «Oberon», zu Schillers und Lenaus Gedichten, 1867; zu Goethes «Faust», 1868). Margarethe vor der Mater Dolorosa erschien auch als Ölbild (1868), worauf eine ununterbrochene Reihe von Werken entstand, die trotz allen mystischen Gehalts immer mit tiefer Empfindung und insbesondere mit großer technischer Meisterschaft auftraten. 1868 erschien Die Nonne im Klostergarten (Hamburg, [* 8] Kunsthalle), 1869 Der Anatom und Der erste April (Gartenscene aus «Faust»),
Emmenthalbahn - Emmeri

* 11
Emmerich.1870 Das Adagio, Verblüht und Die Zwangsversteigerung, 1871 Das von der Nonne gepflegte Waisenkind, Das Stillleben (Mädchen am Spinett) und Schmerzvergessen (ein toter Affe), [* 9] welchem sich später Ein kranker Orang-Utan anreihte, 1871 das empfindungsvolle Licht [* 10] (die blinde Lampenverkäuferin in den Katakomben) und Mephisto in Fausts Gewand, 1873 Das Frühlingsmärchen, Margarethe als Walpurgisnachterscheinung, Julia Capulet und Venus mit Tannhäuser, 1874 Ein Gruß (Christin den Tieren in der Arena vorgeworfen, empfängt vom Zuschauerraum eine Rose) und das Veronikabild (radiert von Wörnle), 1875 Der Herbstreigen, 1876 Der Wirtin Töchterlein. 1875-77 entstand Die Erweckung von Jairi Töchterlein (radiert von Unger), 1877 Maria Magdalena, Judas Ischariot, Das Lied (von Heine) und Die Kindsmörderin (in der Kunsthalle zu Hamburg; radiert von Kühn), 1879 Der Geistesgruß (klavierspielende Dame in Trauer mit der Erscheinung einer Geisterhand), 1880 Anna Kath.
Emmerich
[* 11]
(Neue
Pinakothek in
München), 1882
Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen, Es ist vollbracht (radiert
von Wörnle), 1883 Der Vivisektor (radiert von
Holzapfel), 1881
Christus heilt ein
Kind (Nationalgalerie in
Berlin),
[* 12] 1885
Ahasverus
an der
Leiche eines
Kindes und Die
Madonna mit dem
Kinde (Städtisches Museum in
Leipzig),
[* 13] 1886
Astarte, 1888 Madonnenbild, 1889 Das
Kränzchen (Affenversammlung vor einem
Bild) und
Belladonna, 1892 Die Seherin von
Prevorst im Hochschlaf
(Rudolphinum in
Prag), 1894 Schlecht gelaunt und Pithecanthropos (Haeckel gewidmet). Max
lebt in
München. -
Vgl. Mann,
Gabriel
Max'
Kunst und seine Werke (2. Aufl., Lpz. 1890).