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Reduktion (lat., «Zurückführung»),
in der Che- mie und metallurgischen Hüttenkunde ein Prozeß, der bezweckt, einer Sauerstoff-, Chlor-, Jod-, Brom- oder Schwefelverbindung ihren Sauerstoff, Chlor, Jod, Brom oder Schwefel ganz oder teil- weife zu entziehen.
Die 3t. der Sauerstoffverbin- dungen heißt auch Desoxydation.
Zierher ge- hört z.B. die Überführung einer höhern Oxydations- stufe in eine niedrigere. So wird das Blei [* 3] aus der Bleiglätte und Mennige, Verbindungen von Blei mit Sauerstoff, dadurch reduziert, daß man diese mit Kohle glüht, die sich mit dem Sauerstoff der Bleioxyde zu Kohlenfäure verbindet und das Blei metallisch zurückläßt.
Kupfer [* 4] kann man aus einer Kupfervitriollösung reduzieren, indem man Eisen [* 5] in letztere stellt, worauf sich das Kupfer mit roter Farbe niederschlägt, indem es durch das Eisen, das sich statt dessen auflöst, aus der Flüssigkeit verdrängt wird.
Hauptagentien, die reduzierend wirken, sind z. V. die Glühhitze (Gold- und Silberoxyd werden schon durch Glühen reduziert), der galvanische Strom (unter dessen Einfluß selbst Kaliumoxyd re- duziert wird), das Licht, [* 6] besonders das blaue, vio- lette und ultraviolette (die Photographie beruht zum Teil aus der reduzierenden Wirkung des Lichts), ferner die chem. Elemente und Verbindungen, die reduzierend wirken, die sog. Reduktionsmittel, wie Wasserstoff, Kohle, Kalium, Zinnchlorür, Eisen- vitriol, schweflige und phosphorige Säure, Kohlen- oxyd u. s. w. Von einem Reduktionsprozeh spricht man auch in der Lötrobranalyse (s. d.), wie man hier auch einen Teil der Flamme [* 7] als Neduk- tions flamme (s. Lötrohr) [* 8] bezeichnet.
Bei den sämtlichen metallurgisch
ausgeführten Reduplikation
bedient man sich nur der
Kohle oder der bei der
Zersetzung der
Kohle gebildeten
Kohlenwasserstoffe als
Desoxy- dations- oder Reduktionsmittel, im chem. Labora- torium kann es dagegen vorteilhaft fein,
Wasserstoff zu verwenden, teils weil hierdurch der beabsichtigte Vorgang leichter verläuft, teils weil bei der An- !
Wendung von
Kohle sekundäre Prozesse eintreten l können. Wird
Eisenoxyd durch
Kohle reduziert, so > verbindet sich das
Eisen
im
Moment seiner
Ent- " stehlmg mit dem vorhandenen
Kohlenstoff zu
Kohlen- z stoffeisen, das in dieser Form
als
Gußeisen bezeich- net wird. Dieser sekundäre Prozeß ist in der me- tallurgischen Gewinnung des
Eisens erwünscht; will
man aber chemisch reines
Eisen herstellen, so hat man die Möglichkeit der
Bildung des Kohlcnstosf- eisens
auszuschließen und reduziert daher das
Eisen- oxyd durch
Glühen in einem
Strom von
Wasser- stoff, wobei letzterer sich mit
dem Sauerstoff zu Wasser verbindet, während das Metall abgeschieden wird. Für
Chlor-,
Brom- und Iodvcrbindungen bilden Kalium,
Natrium und
Magnesium sehr kräf- tige Reduktionsmittel. Bei Münzen,
[* 9]
Maßen, Gewichten und an- dern meßbaren
Größen bezeichnet man mit N. den
Ausdruck einer nach einem
Maße gemessenen
Größe in einem andern
Maße. So reduziert man
Mün- zen des einen
Landes auf Münzen eines andern, ein Längenmaß, ein Gewicht auf das andere. Zur Erleichterung dieser
im Verkehr so häusig vorkom- menden
Rechnungen hat man Reduktionstab el-
len für Münzen,
Maße und Gewichte,
für
Maße wohl auch Reduktionsmaßftübe, Reduktionszirkel (s. d.) u. s. w.
In der Mathematik ist Reduplikation
die Verkleinerung in einem bestimmten Verhältnisse, was dann auch bildlich übertragen
wird, so daß man z. B. von der Reduplikation
des Zinsfußes bei
Staatsanleihen, von reduzier- ten Vcrmögensverhältnissen u. s. w.
spricht. Reduktion auf den leeren Raum, eine bei genauen Wägungen vorzunehmende
Rechnung, welche den
Auftrieb
[* 10] (s. d.) berücksichtigt, den sowobl die zu wägenden Körper als
auch die Gewichtsstücke in der umgebenden
Atmosphäre erleiden. Bezeichnet man mit V das Volumen des zu wägenden
Kör- pers,
mit v dasjenige der Gewichtsstücke (beide Grö- ßen in Kubikzentimetern) und mit X das Gewicht von 1 ccm
Luft in
Grammen, fo verliert der Körper durch den
Auftrieb der Luft X-V
Gramm und die Gewichtsstücke X - v
Gramm. Wenn nun
das wahre Gewicht des Körpers mit I und dasjenige der
Ge- wichtsstücke, die ihm in der Luft das
Gleichgewicht
[* 11] halten, mit p bezeichnet wird, so gilt die
Gleichung k - X-V^p - X v.
Da aber auch V-^-und v -- ^, wobei 8 das
specifische Gewicht
des
Kör- pers und 8 dasjenige der Gewichtsstücke bedeu- tet, so ergiebt sich für ? der Wert I -- p 3 oder
wenn man den
Bruch auf wenige
Glieder
[* 12] aus- dividiert: r^P^I -- ^V Für X kann der Mittelwert 0,0012 gesetzt werden. Je nachdem
das
specifische Gewicht des zu wägen- den Körpers kleiner oder größer ist als dasjenige der Gewichtsstücke, findet sich
das wahre Gewicht des Körpers größer oder kleiner als das scheinbare. Reduktionsflamme, s.
Lötrohr. Reduktionsklage, s.
Vorbehalt. Reduktionsventil, s. Reduzierventil.
[* 13] Reduktionszirkel, ein
Zirkel, der beliebige Längen
aus einer Zeichnung oder Karte im be- stimmten Verhältnis vergrößert oder verkleinert unmittelbar abzunehmen gestattet.
Die Konstruktion des Reduplikation
beruht darauf, daß die Schenkel eines
Zirkels über den
Drehpunkt hinaus verlängert sind und
daß die Länge der beiderseitigen Schenkel das beabsichtigte Reduktionsverhältnis darstellt. Die Zirkelschenkel sind meist
rahmenförmig ausgeschnitten, so daß der
Drehpunkt beliebig verschoben und auf verschiedene Verhältnisse, die aus einer
Bezifferung auf dem Nah- men ersichtlich sind, eingestellt werden kann. Eine besondere Art der Reduplikation
, bei
der der
Drehpunkt nicht verschiebbar ist, ist der Halbierungszirkel. Reduplikation
(lat.,
»Verdoppelung»),
in der Grammatik die vollständige oder teilweise Wieder- holung von Wörtorn oder Wortsilben zum Aus- druck bestimmter Bedeutungsveränderungen.
Die vollständige Reduplikation
findet sich häufig zur Bezeichnung der Wiederholung einer Handlung,
zum
Ausdruck der Verstärkung
[* 14] bei adjektivischen Worten, zum
Ausdruck der Mehrzahl bei
Substantiven u. s. w.
in vielen
Sprachen, z. V. in der Kaffernsprache danida. (gehen), ^nidHliHinda. (herumlaufen).
In den indogerman.
Sprachen ist
die vollständige Reduplikation
ver- hältnismäßig selten, z. B. im griech.
niHriulnrö,
d. i. inar-inHi'^0 (glänzen) und inki-mai-oä (Marmor), dagegen die teilweise Reduplikation
beim
Verbum (redupli- zierende Verben) sehr häusig. So ist ursprüng- lich das
Perfektum mit solcher gebildet,
z.V. grieck.
¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Reduplikation |
---|---|---|
1 | ****** | Re|du|pli|ka|ti|on, die; -, -en [spätlat. reduplicatio, zu: reduplicare, →reduplizieren] (Sprachw.): Verdoppelung eines Wortes od. Wortteiles. |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
13.640 | Reduplikation | Pott, Doppelung | Bildungsmittel der Sprache etc. | (Detm. 1862) |
13.293 | Pott | "Doppelung | (Reduplikation, Gemination) als eins der wichtigsten Bildungsmittel der Sprache" (das. 1862) |
2 Quellen wurden gefunden.