Purāṇa,
Name einer
Klasse altind. Werke. Purana
bedeutet «alt» und nach einem alten
versus memorialis sollen die Purana
fünf Gegenstände behandeln: Kosmogonie, Wiederschöpfung, d. h.
Zerstörung und Erneuerung der Welten, Genealogie der
Götter und
Vorfahren, Manu-Zeiträume, d. h. die
Beschreibung bestimmter großer
Perioden, denen je ein Manu mit seinen
Göttern und sieben
Weisen vorsteht, und die Geschichte
der alten Dynastien. Die uns unter dem
Namen Purana
erhaltenen Werke stimmen zu dieser alten
Definition nur sehr schlecht, die
meisten gar nicht.
Sie dienen Sektenzwecken, namentlich der
Ḉiva- und Vishṇuverehrung, und an
Stelle der alten
Mythen sind
meist kirchliche Legenden getreten; theol. Belehrungen, religiöse Vorschriften, philos. Betrachtungen nehmen die
Stelle alter
histor. Überlieferung ein.
Ihre Zahl ist 18; eine ebenso große Zahl von Unter-Purāṇa (Sanskrit upapurāṇa) wird genannt.
Die wichtigsten Purana
sind das Vishṇupurāṇa (hg.
Bombay
[* 3] 1867; neueste Aufl. 1887), übersetzt von Wilson
(2. Aufl., besorgt von
Hall,
[* 4] 5 Bde., Lond. 1864‒70;
Bd. 6‒10 der «Works
of H. H. Wilson»); das Vāyupurāṇa, hg. von Rājendralāla
Mitra
[* 5] (Kalkutta
[* 6] 1880‒88) und das Mārkaṇḍēyapurāṇya,
hg. von Banerjea (ebd. 1855‒62). Eine
Übersetzung desselben hat Pargiter begonnen (Kalkutta 1888 fg.). Eine
Analyse sämtlicher
Purana
hat Wilson geliefert in der Einleitung zu seiner
Übersetzung des Vishṇupurāṇa.