Artaxata, ward aber dann durch die Weigerung seiner
Truppen, weiter zu marschieren, zur Umkehr gezwungen, wodurch Mithridates Gelegenheit
erhielt, sein
Reich wiederzuerobern.
Nun übernahm aber 66
Pompejus den ihm durch das Manilische
Gesetz übertragenen Oberbefehl.
Dieser schlug Mithridates bei Zela am
Euphrat an der
Stelle des nachher zum Andenken an diesen
Sieg erbauten
Nikopolis
aufs
Haupt und zwang ihn, sich in sein
Bosporanisches Reich zu flüchten, wo er zwar wiederum neue
Rüstungen
[* 2] machte, um auf
dem Landweg durch
Thrakien,
Makedonien und
Pannonien zu marschieren und die
Römer
[* 3] in
Italien
[* 4] selbst anzugreifen, dadurch aber
einen
Aufstand hervorrief, an dessen
Spitze sich sein eigner Sohn,
Pharnakes, stellte, worauf er, als er
sich von allen verlassen sah, sich selbst tötete (63). Die alten
Historiker haben ihn den
Großen genannt und ihm bedeutende
Gaben zugeschrieben, auch geistiger Art; es wird z. B. berichtet, daß er eine kostbare
Kunstsammlung in Talaura angelegt und die sämtlichenSprachen der von ihm unterworfenen 22
Völker zu sprechen
gewußt habe; aber in Wirklichkeit unterschied er sich in nichts von den übrigen orientalischen
Despoten.
[* 1] eine bei altorientalischen und altasiatischen
Völkerschaften übliche Stirnbinde oder mützenartige Kopfbedeckung
als
Abzeichen der Herrscherwürde, bei
Homer die über dem Leibrock
(Chiton),
[* 8] aber unter dem
Panzer getragene breite, aus
dünnem
Metall bestehende, innen gefütterte
Binde zum
Schutz des
Unterleibes; später bei den Griechen eine um den
Kopf der
Frauen
gelegte breite
Binde, die allmählich ein um das
Haar
[* 9] geschlungenes
Tuch wurde; in letzterer
Weise auch bei den Römerinnen.
In der katholischen
Kirche die den
Bischof auszeichnende Kopfbedeckung, anfänglich eine Rundkappe oder
auch ein Kopftuch, dessen Zipfel auf
Hals und
Rücken herabfielen. Diese Rundkappe wurde seit dem Anfang des 11. Jahrh. allmählich
höher und gestaltete sich zu zwei den Vorder- und Hinterkopf überragenden, mit
Stickereien verzierten, miteinander verbundenen
Dreiecken (s. Abbildung). Sie war aus gemustertem, weißem oder rotem Seidenstoff mit
einem goldgestickten untern
Rand und zwei auf die
Schultern herabhängenden
Bändern (infulae). Eine ähnliche, in der
Stickerei
einfachere Mitra, aber gewöhnlich ohne die
Infuln, tragen die
Äbte. Vgl.
Inful.
[* 1] in der Wedareligion der
Inder ein Lichtgott, einer der
Aditja
(s. d.), wurde gewöhnlich mit dem Himmelsgott
Waruna (s. d.) angerufen, mit dessen
Funktionen die seinigen verschmolzen erscheinen. Er scheint das himmlische
Licht
[* 10] in der Tageszeit zu vertreten, wie
Waruna vorzugsweise am nächtlichen
Himmel
[* 11] herrscht, und ist wie dieser ein
Wächter
der
Wahrheit, der
Treue, des
Rechts und der
Pflichten gegen die
Götter.
Genetisch hängt der wedische Mitra mit dem
persischen
Mithra (s. d.) zusammen.
Namentlich bemühte er sich um die
Einwanderung fremder
Kolonisten. Unterbrochen wurde Mitre in diesen Bestrebungen durch den
Streit mit dem
DiktatorLopez von
Paraguay, in dem Mitre die Bundesgenossenschaft
Brasiliens und
Uruguays gewann und 1865 zum
Generalissimus
der alliiertenTruppen ernannt wurde. Er leitete den
Feldzug bis 1867, aber ohne große Erfolge. Nach
Ablauf
[* 16] seiner
Präsidentschaft wurde er im
Oktober 1868 trotz aller seiner Bemühungen nicht wieder gewählt. Er begab sich ins
Ausland
und machte 1874, als bei der neuen Präsidentenwahl wieder nicht er, sondern
Avellaneda gewählt wurde, vonMontevideo
[* 17] aus einen
Versuch, diesen zu stürzen, wurde aber bei La
Verde von den Regierungstruppen geschlagen und gefangen
genommen und mußte in das
Ausland gehen. Jetzt
ist erRedakteur der »Nacion« in
Buenos Ayres. Er hat die beste Geschichte Argentiniens
verfaßt.