(engl.
Jeysulmere), ein unter britischem
Schutz stehender Radschputenstaat, zwischen
Dschodhpur,
Bahawalpur,
Bikanir und Sind gelegen, umfaßt 42,586 qkm (774 QM.) mit (1881)
108,143 Einw. (57,484
Hindu, 28,032 Mohammedaner). Das Land macht durchaus den
Eindruck der
Öde. Der
Norden
[* 2] ist
Wüste, der
Süden von einer
Kette dürrer und baumloser
Höhen durchzogen, zwischen denen Weideplätze sich ausbreiten.
Fließende Gewässer fehlen; längs der Karawanenwege durch die
Wüste wird für den nötigen Wasserbedarf mit großen
Kosten
gesorgt. Das Land ist reich an wilden
Tieren, besonders
Wölfen,
Schakalen und
Schlangen;
[* 3]
Haustiere sind:
Dromedar,
Pferd,
[* 4]
Rind,
[* 5]
Schaf.
[* 6] Haupterzeugnis des
Ackerbaues ist
Hirse.
[* 7] Die gleichnamige Hauptstadt, am
Fuß einer der Kalkhöhenketten
gelegen und mit einer
Mauer umgeben, hat (1881) 10,965 Einw., welche rührige Handelsleute
sind.
(engl. Jeysulmere oder Jesalmér), Staat unter einheimischen Fürsten in Ostindien,
[* 8] zwischen 26° 5' und 28° 23' nördl. Br. und 62° 29' und 77° 15' östl. L., der westlichste Teil von Radschputana, nördlich
von dem Tributstaat Bahawalpur der Provinz Pandschab, östlich von Bikanir und Dschodhpur, südlich von der Agentschaft Dschodhpur
und westlich von der Division Sindh im Pandschab begrenzt, hat 42597 qkm, (1891) 115436, (1881) 108143
E., darunter 57484 Hindu, 28032Mohammedaner, 1671 Dschain.
Fast die Hälfte der Hindu sind Bhati-Radschputen, die infolge starken Opiumgenusses körperlich und geistig mehr und mehr
entarten. Außerdem giebt es unter den Hindu (der Kaste nach) 6055 Brahmanen, 7981 Mahadschan, 403 Dschat (s. d.). Dschaisalmir ist eine
weite, dürre, meist sandige und unfruchtbare Ebene, ein in verhältnismäßig neuerer Zeit gehobener
Meeresboden. Dafür spricht auch die Menge des Seesalzes, von dem der sandige Grund allenthalben durchdrungen ist.
Hin und wieder erheben sich (teils einzeln, teils zu Reihen verbunden) Dünen gleichende Sandhügel, zwischen denen sich
Grasflächen befinden. Hier werden Dromedare, Pferde
[* 9] und Schafe
[* 10] gezüchtet. Während der Regenzeit bilden
sich eigentümliche, Sari genannte Ansammlungen von Salzwasser, die teilweise jahrelang gefüllt bleiben, so der an der südl.
Grenze gelegene Kanod-Sar, aus dessen Wasser die Bevölkerung ihren Bedarf an Salz
[* 11] bereitet, was eine Einnahmequelle des Fürsten
bildet. An süßem Trinkwasser ist allenthalben Mangel, dasselbe findet sich erst in 75 bis 118 m Tiefe.
– Die gleichnamige Hauptstadt von Dschaisalmir, unter 26° 55' nördl. Br. und 70° 57' östl. L., wurde 1156 von Dschaißal, einem
Bhati, an Stelle der frühern Hauptstadt Lodhoroa gegründet, ist Residenz des Mahā-Rāwāl oder Fürsten und hat (1891) 10509 E.
und mehrere schöne Dschaintempel.