mehr
nur durch Oxydation vollständig entfernt werden kann, zu befreien. Organische Substanzen und schwefelsaure Magnesia entfernt man bisweilen durch Fällung mit Kalkmilch, wobei man darauf zu achten hat, daß kein überschüssiger Ätzkalk in der Sole bleibe.
Die hinreichend konzentrierte und gereinigte
Sole wird bei Kochhitze in
Salinen (Salzsud-
oder Salzsiedewerken) versotten
oder verdunstet. In ersterm
Fall bildet sich kleinkörniges, im letztern grobkörniges S. Dieses besteht zum großen Teil
aus hohlen vierseitigen
Pyramiden mit treppenförmigen
Wänden, die aus einzelnen
Würfeln zusammengesetzt sind (Textfig. 1).
Da das
Kochsalz in manchen Gegenden von den
Konsumenten in solcher Form verlangt wird, so sind viele
Salinen
genötigt, die Salz
ausscheidung durch
Verdunstung zu bewirken, obgleich die Versiedung, bei welcher Brennmaterial erspart
und viel rascher produziert wird, vorteilhafter sein würde.
Rohprotein - Röhren

* 1
Röhren.Die Siedepfannen sind flach, gewöhnlich aus Eisenblech konstruiert, dann mit einer Feuerung unter dem Boden versehen (unterschlächtige Feuerung) und mit einem hölzernen Brodemfang bedeckt, dessen unterster Teil aus Klappen besteht, die man nach Erfordernis entweder auf dem Borde der Pfanne aufliegen läßt oder zurückschlägt. Zuweilen heizt man die Pfannen mit Wasserdampf (Dampfpfannen), oder man läßt, die Feuergase bei gemauerten Pfannen über die Oberfläche der Flüssigkeit streichen (oberschlächtige Feuerung) oder durch Röhren [* 1] ziehen, die in der Flüssigkeit liegen (Rohrpfannen).
Salz (Salinen oder Sal

* 2
Salz (Salinen oder Salzsiedewerke).Gewöhnlich hat man für das Stören und Soggen besondere Pfannen, welche nebeneinander so aufgestellt sind, daß die gestörte Sole in die zum Soggen bestimmte Pfanne leicht abgelassen werden kann. Die Größe der Pfannen wechselt von 45-100, selbst 280 qm. Die [* 2] Fig. 3-7 erläutern einige Konstruktionen der Siedevorrichtungen. [* 2] Fig. 3, vollständige Siedeeinrichtung mit Planrostfeuerung: a Siedepfanne;
b Planroste;
c Züge unter der Pfanne (Zirkulierherd);
d Aschenfall;
e Luftzuführungskanäle;
f hölzerner Dampfmantel, dessen Geviere g an dem Gebälk h aufgehängt ist;
i Deckplatten oder Laden, am Mantelgerinne mit Bändern befestigt und mit ihrer Unterkante in einem rinnenartigen Falz k [* 3] stehend;
m Dampfdach. [* 2] Fig. 4, Treppenrostfeuerung für Braunkohlen: a Treppenrost, nach weggenommener Klappe m von oben mit Brennmaterial zu versehen;
b horizontaler Rost und darunter ein zweiter solcher g, aber mit enger zusammengelegten Roststäben, auf welchem die durchgefallenen kleinern Kohlenteilchen verglimmen;
c Gewölbe, [* 4] nach der Pfanne f zu geneigt, welches sich stark erhitzt sowie auch die nach demselben zuströmenden brennbaren Gase [* 5] und die Luft;
d Feuerbrücke;
e Flammenloch, durch welches die Flamme [* 6] unter die Pfanne gelangt;
h Eisenplatte, auf- und niederzuklappen, zur Aufnahme der Asche aus dem Treppenrost;
i bewegliche Klappe zur Aufnahme der Asche vom Rost g und zur Entlassung derselben in das Gewölbe k. [* 2] Fig. 5 und 6, Rohrpfanne: A Pfanne;
a Röhren aus Eisenblech, auf der einen Seite mit dem Treppenrost b, auf der andern mit dem Gassammelraum c in Kommunikation;
d Dunsthut. [* 2] Fig. 7, Rundpfanne mit Rührwerk: a Pfannenrand (Bord);
b kegelförmiger Mantel auf demselben;
c Schlitz, durch welchen das Pfanneninnere mit dem Kasten d kommuniziert, in welchen und dadurch auch in die Pfanne durch das Hahnrohr e die Sole tritt.
Stolzenau - Stopfbüchs

* 7
Stopfbüchse.Das Rührwerk besteht aus einer vertikalen Welle g in der Stopfbüchse [* 7] h, mit vier gußeisernen Armen m versehen, an denen Blechstücke (Rührkrücken) A mittels beweglicher Bügel befestigt sind; f Zahnrad zur Bewegung der Welle g. Das auf dem Boden abgeschiedene S. wird mittels der Krücken nach der Öffnung c hingeschoben, fällt durch diese in den Kasten d und wird aus diesem ausgekrückt. o Stutzen mit Rohr p zur Abführung der Wasserdämpfe nach einer andern Pfanne.
Beim Beginn der Operation wird die Sole unter lebhaftem Sieden und steter Entfernung von Schaum und Schlamm verdampft und so lange frische Sole zugegeben, bis die Pfanne mit siedend gesättigter Sole gefüllt ist. Nach dieser Arbeit, dem Stören, läßt man die Sole sich klären und in andre Pfannen abfließen, in welchen nun das Soggen beginnt. Man kocht entweder lebhaft weiter, oder ermäßigt zur Erzielung eines mehr oder minder grobkörnigen Salzes die Temperatur auf 90-60°. Das S., welches meist mit Handschaufeln, zuweilen aber auch durch maschinelle Vorrichtungen (Maschinenpfannen) ausgekrückt wird, ist anfangs schön weiß, wird dann aber immer gelber und unreiner, so daß man die Operation endlich unterbrechen und die Mutterlauge ablassen muß.
Giovinazzo - Gips

* 8
Gips.
Der Salz
schlamm brennt zum Teil auf dem Pfannenboden fest und bildet eine Kruste, die man von Zeit zu Zeit herausschlagen
muß. Sie enthält neben
Kochsalz viel
Gips
[* 8] und gewöhnlich auch schwefelsaures
Natron und heißt
Hungerstein, während der
Salzstein
(Pfannenstein), der beim
Soggen aufbrennt, an
Kochsalz viel reicher ist. Das ausgeschiedene
Kochsalz läßt man abtropfen, wäscht
es, wenn es aus unreiner
Lauge kristallisierte, mit reiner heißer Siedesole wiederholt aus und trocknet oder darrt es in
Kammern, welche das
S. in
Körben oder auf
Hürden aufnehmen, im offenen
Feuer bei in konische
Formen gekrücktem
S. (siebenbürgische
Hurmanen), auf Trockenherden, in
Kasten mit erwärmter
Luft, auf mechanischen
Darren mittels Wasserdampfes
oder im geheizten
Magazin.
[* 2]
Fig. 8 zeigt eine mechanische Dampfsalz
darre. Dieselbe besteht aus 6 zwischen 4
Säulen
[* 9] B1, B2,
B3 und B4 ^[B1, B2, B3 und
B4] in Zwischenräumen übereinander befestigten hohlen
Scheiben
A, in deren Hohlraum
Dampf
[* 10] eingelassen
wird. Eine durch die Mitte sämtlicher
Scheiben hindurchgehende stehende
Welle enthält an
Armen Krücken a, welche beim
Rotieren
der
Welle das S. abwechselnd nach der
Peripherie und Mitte hinschieben. Hier befinden sich passende Öffnungen, so daß das
S. allmählich von einer
Scheibe auf die andre gelangt und von der untersten zwischen
Walzen gestrichen
wird, welche etwanige Klümpchen zerkleinern sollen.
[* 2]
Fig. 9 ist eine Darrkammer
(Dörrpfiesel), wie sie im
Salzkammergut
[* 11] üblich ist. A Pfiesel mit
Pultfeuerung B für
Holz
[* 12] b, welches
auf gemauerten
Bänken a liegt. Die nach unten schlagende
Flamme steigt im
Raum c hinter der Scheidewand
d empor, und die Feuergase ziehen durch den
Fuchs
[* 13] e in den
Schornstein f. Das in Form von abgestumpften
Kegeln (Fuderl) zusammengepreßte
S. ruht auf
Gestellen in der
Kammer A. In neuerer Zeit hat das
Verdampfen der Salz
lösungen einen bedeutenden Fortschritt gemacht,
indem man die
Pfannen mit
Gasfeuerung
[* 14] versah und auch den aus der verdampfenden
Sole entweichenden
Dampf
benutzte. Namentlich hat der Piccardsche
Apparat sich gut bewährt, wo Wasserkraft zu seinem Betrieb vorhanden ist. Über
das
Prinzip desselben s.
Abdampfen, S. 21.