Dionysius
(Diniz der
Gerechte), König von
Portugal,
[* 2] Sohn König
Alfons' III. und der
Beatrix von
Aragonien,
geb. gelangte zur
Regierung.
Als er dieselbe mit dem
Widerruf aller von seinem
Vater der
Geistlichkeit bewilligten
Zugeständnisse eröffnete und auch dem
Papst den jährlichen Lehnszins verweigerte, belegte der
Papst ihn mit dem
Bann und
das
Reich mit dem
Interdikt; Dionysius
ließ sich aber dadurch nicht einschüchtern und setzte es in dem 1289 mit
dem
Papst geschlossenen
Konkordat durch, daß ein Amortisationsgesetz den Portugiesen verbot,
Grundstücke auf irgend eine
Weise
der
Toten Hand zu übergeben.
Bei der Aufhebung des Templerordens nahm er die großen Besitzungen desselben in seine
Hand
[* 3] und überwies
sie dem neugebildeten
Christusorden. Daneben verbesserte er die
Rechtspflege, begünstigte den
Ackerbau, die
Wissenschaften und
schönen
Künste und hob den Bürgerstand durch freie
Städteordnungen. 1290 stiftete er die
Universität
Lissabon,
[* 4] die er 1308 nach
Coimbra verlegte. Seine
Regierung erhob
so den
Staat auf eine hohe
Stufe des Wohlstandes und der Macht. In
seinen letzten Lebensjahren entstand ein langer Streit zwischen seinen beiden
Söhnen, indem der rechtmäßige Thronerbe Alfonso
mit der angeblichen Bevorzugung des Alfonso
Sanchez, eines natürlichen
Sohns des
Königs, unzufrieden war. Der
Krieg, der infolgedessen
zwischen
Vater und Sohn entstand, wurde erst kurz vor dem
Tode des Dionysius
, besonders durch die Bemühungen
der
Königin
Isabella, beigelegt. Dionysius
starb und hinterließ den
Ruhm des Begründers der
Größe
Portugals.