es sich, ohne daß deswegen die Untersuchung der äußern Teile vernachlässigt würde, in der
Mehrzahl der
Fälle um die kunstgemäße
Eröffnung der drei Haupthöhlen des menschlichen
Körpers, des
Kopfes, der
Brust und des
Unterleibs. Am
Kopf werden die denselben
bedeckenden weichen Teile durch einen Kreuzschnitt gespalten, worauf der entblößteHirnschädel rundum
abgesägt und das obere
Stück
(Kalotte) abgehoben wird. Auf der
Brust werden
Fleisch und
Haut
[* 2] bis auf die
Knochen
[* 3] durchschnitten,
letztere bloßgelegt und die Rippenknorpel von den
Rippen getrennt, worauf sich das dadurch gelöste
Brustbein abheben läßt.
Der
Unterleib wird mittels eines Kreuzschnittes, der aber den
Nabel nicht treffen darf, oder durch einen
um die vordere Hälfte des
Unterleibs herumlaufenden
Schnitt geöffnet. Über die gerichtliche
S. s.
Totenschau.
Vgl.
Virchow,
Die Sektionstechnik (2. Aufl., Berl. 1877).
(lat.), einem Ersten nachstehend oder ihm beigefügt, in zweiter
Reihe, die zweite
Stelle
einnehmend, untergeordnet, im
Gegensatz zu primär (s. d.). - In der
Geologie
[* 5] heißen sekundäre
Bildungen alle
Mineralien
[* 6] und
Gesteine, welche aus den Zerstörungsprodukten schon vorhanden gewesener Mineralkörper entstanden sind. In diesem
Sinn sind
alle petrefaktenführende Sedimentärformationen sekundäre
Bildungen. Innerhalb derselben unterscheidet man dem
Alter nach
sekundäre
Formationen (mesozoische, mesolithische) und rechnet zu diesen
Trias,
Jura und
Kreide,
[* 7] indem man
sie den ältern (primären, paläozoischen) und den jüngern (känozoischen, neolithischen, tertiären und quartären)
entgegenstellt. Über sekundäre Lagerstätten s.
Seifengebirge und
Sand. - In der
Medizin sind solche krankhafte
Prozesse s.,
welche erst durch einen andern vorausgegangenen bedingt sind, insbesondere dann, wenn die neue
Krankheit
einen andern Sitz als die erste im
Körper aufschlägt, wie z. B. die
Syphilis im
Hals als nicht ansteckende s. heißt im
Gegensatz
zu der impfbaren an den
Genitalien.
Batterie, s.
Galvanische Batterie, ^[= Säule oder Kette. Legt man auf eine isolierte Kupferplatte (Fig. 1) eine mit verdünnter Schwefels ...]
[* 8] S. 873.
(lat.), der 60. Teil einer
Minute (eigentlich der »zweite«, d. h.
Unterteil der
Minute, daher ital. minuto secondo),
bei
Winkel- oder Bogeneinteilung durch
'', bei Zeiteinteilung durch s
bezeichnet: 15'' = 15 Bogensekunden, 15s = 15 Zeitsekunden. - In der
Musik ist S. die »zweite«
Stufe in diatonischer
Folge.
Dieselbe kann sein: groß, klein oder übermäßig: (vgl.
Intervall).
(Selachii,Quermäuler,
Plagiostomen, Plagiostomi),
Ordnung der
Knorpelfische, charakterisiert durch ein knorpeliges
Skelett,
[* 10] den auf der Unterseite des
Kopfes angebrachten
Mund in Form einer weiten Querspalte, durch sackförmige
Kiemen und noch
viele minder hervortretende anatomische Merkmale.
IhreHaut ist mit kleinen Knochenkörnern (Plakoidschuppen) bedeckt, rauh
(Chagrin); vielfach sind außerdem noch größere Knochenschilde mit
Stacheln vorhanden.
Die
Brust- und Bauchflossen sind groß. Erstere hängen entweder frei herab
(Haie), oder sind horizontal ausgebreitet und geben,
indem sie vorn bis zur Schnauze, hinten bis zu den Bauchflossen reichen, dem
Körper die Gestalt einer breiten
Scheibe
(Rochen).
Die Bauchflossen befinden sich stets in der
Nähe des
Afters und sind beim Männchen mit eigentümlichen
knorpeligen Anhängen, welche bei der
Begattung als Hilfswerkzeuge dienen, versehen. Von unpaaren
Flossen sind eine oder zwei
Rückenflossen vorhanden, die Afterflosse kann fehlen; die Schwanzflosse ist äußerlich stark heterocerk (s.
Flossen).
Selachoidei - Selam
* 13 Seite 14.842.
Das
Skelett ist knorpelig. Von
Rippen existieren nur Rudimente. Die
Zähne
[* 11] sind bei einigen
Formen noch den
Knochenkörnern der
Haut sehr ähnlich und bedecken alsdann einfach die ganze Mundhöhle
[* 12] bis zum Anfang der
Speiseröhre. Überhaupt
stecken sie immer nur in der
Haut, nie in den
Kiefern selbst; meist sind sie entweder dolchförmig oder sägeförmig mit gezähneltem
Rand
(Haie) oder pflasterförmig
(Rochen). Die
Kiemen sind an die
Wände von meist 5 (selten 6 oder 7)
Paar
hintereinander befindlichen Kiemensäcken, von denen jeder mit einer besondern äußern Öffnung versehen ist, angewachsen.
Besondere Kiemendeckel fehlen; vor den echten
Kiemen liegt gewöhnlich noch ein
Paar sogen. Spritzkiemen, deren äußere Öffnungen
Spritzlöcher heißen. Eine
Schwimmblase fehlt gänzlich oder ist höchstens als eine unbedeutende Ausstülpung
des
Schlundes vorhanden. Der
Darmkanal ist sehr kurz; der
¶
mehr
Dünndarm enthält die sogen. Spiralklappe, d. h. eine wie eine Wendeltreppe im Innern verlaufende Hautfalte, welche
den Durchgang der Nahrungsstoffe verlangsamt und zugleich die resorbierende Oberfläche der Darmhaut vergrößert. Das Gehirn,
[* 14] von dem knorpeligen Schädel beschützt, ist verhältnismäßig groß. Die Augen sind durch bewegliche Lider verschließbar;
die Nase
[* 15] wird durch zwei große Öffnungen, über welche sich Hautklappen legen, dargestellt; ein äußeres
Ohr
[* 16] fehlt.
Die Befruchtung der
[* 17] Eier
[* 18] geschieht im Innern des Körpers. Die Eier werden entweder abgelegt und dann oft mittels Schnüren an
Seepflanzen befestigt (Seemäuse, s. Tafel »Fische
[* 19] II«,
[* 20] Fig. 21), oder innerhalb des zu einem Uterus erweiterten Eileiters entwickelt.
Im letztern Fall findet eine Ernährung des Eies seitens des mütterlichen Körpers, zum Teil durch eine Art von Placenta, statt.
Die Embryonen haben eine Zeitlang äußere Kiemen in Gestalt verzweigter Fäden, welche aus den Kiemenspalten hervorragen.
Erhalten sind von den meisten dieser Fossilien nur Zähne u. Rückenstacheln (Ichthyodorulithen),
doch ist namentlich
bei letztern die Klassifizierung sehr unsicher (z. B. bei Tristychius, s. Tafel »Steinkohlenformation I«).
[* 23] Man teilt die S.
in die zwei großen Gruppen der Haifische (Selachoidei oder Squalidae) und Rochen (Batoidei oder Rajae) ein. Die erstern sind mehr
oder weniger langgestreckt, schwimmen meist vortrefflich und sind gefürchtete Raubfische. Zu ihnen gehören
die Meerengel (Squatinidae), welche durch ihre großen Brustflossen und platte Gestalt den Übergang zu den Rochen (s. d.)
bilden. Diese sind scheibenförmig verbreitert, halten sich mehr auf dem Grunde des Meers auf und nähren sich meist von kleinern
Tieren, wie Krebsen, Schnecken
[* 26] etc.