Salvador, 1) Hauptstadt des mittelamerikan. StaatsSalvador, 640 m ü. M., am Fuß des 2550 m
hohen erloschenen Vulkans von S., wurde 1528 auf der Stelle der alten Stadt Cuscutlan erbaut, in der Osternacht (16.-17. April) 1854 aber
samt ihrer schönen Kathedrale, dem Universitätsgebäude etc. durch ein Erdbeben
[* 5] fast völlig zerstört. Eine neue Stadt (Nueva
S.) wurde hierauf 20 km im SW. in 1005 m ü. M. nach großartigem Plan angefangen, auch 1855 eingeweiht,
aber nicht vollendet, da die Regierung wieder nach der notdürftig hergestellten alten Hauptstadt übersiedelte.
S. hatte früher 25,000 Einw., 1886 aber nur 13,274. In denJahren 1860, 1873 und 1879 ist sie abermals von Erdbeben heimgesucht
worden. - 2) (Banza Congo, das alte Ambassi) Residenz des Königs von Congo (Südafrika),
[* 6] auf einer Hochebene
südlich vom Congostrom, in der portugies. ProvinzAngola, im Lande der Muschicongo, besteht in einer Ansammlung von 212 Hütten,
[* 7] einigen europäischen Faktoreien, der von Hecken umgebenen Residenz des Königs, Ruinen der alten portugiesischen Festung
[* 8] und mehrerer
Kirchen,
den einzigen Anzeichen der frühern Bedeutung der Stadt unter portugiesischer Herrschaft im 16.-17.
Jahrh. Die Bevölkerung
[* 9] besteht aus 700 Eingebornen und 9 Europäern (3 Missionären, 6 Kaufleuten); von den erstern ist indes
stets die Hälfte als Träger
[* 10] abwesend. Den jetzt zu einem elenden Negerdorf heruntergekommenen Ort besuchten 1857 Bastian, 1873 Grandy, 1879 Monteiro, 1882 Comber, 1884 Schulze,
Wolf, Büttner, 1885 Chavanne.