Knoll
,
Konrad, Bildhauer, geb. zu Bergzabern in der bayrischen Pfalz, bildete sich seit 1845 in Karlsruhe [* 2] und Stuttgart, [* 3] dann in München [* 4] bei Halbig und besuchte 1848-52 die Akademie daselbst. Seine ersten hervorragenden Werke waren ein Tannhäuserschild (1856) und eine Statue Wolframs von Eschenbach für des Dichters Geburtsstadt in Form eines Brunnens. 1860 schuf er das Modell einer Statue der Sappho, welches er später für König Ludwig II. von Bayern [* 5] in Marmor ausführte.
In den beiden nächsten
Jahren entstanden die Kolossalstatuen
Heinrichs des Löwen und
Ludwigs des
Bayern am Alten
Rathaus zu
München.
Unmittelbar nach deren Vollendung begann Knoll
die
Arbeiten für den Fischbrunnen vor dem
Neuen
Rathaus daselbst,
nicht nur seine bedeutendste Leistung, sondern auch eins der schönsten öffentlichen
Denkmäler der Neuzeit (1865). Es bringt
den altherkömmlichen Brunnensprung der
Münchener Metzgerlehrlinge in lebendigster
Weise zur
Darstellung.
Dazwischen schuf Knoll
das
Modell zum Denkmal J.
Ph.
^[Johann
Philipp]
Palms in
Braunau, das, wie der Fischbrunnen, von
Miller
in
Erz gegossen ward. Aus der Zeit unmittelbar danach datiert eine tief empfundene lebensgroße
Gruppe: die heil.
Elisabeth,
mit ihren drei
Kindern aus der
Wartburg verstoßen, und 1868 modellierte Knoll
die Kolossalbüste des Geschichtschreibers
Häusser
für den
Friedhof in
Heidelberg.
[* 6] Es folgten eine Kolossalbüste
Beethovens, das
Denkmal für Melchior
Meyr
in
Nördlingen
[* 7] und eine
Büste des deutschen
Kaisers. Er ist
Professor an der technischen
Hochschule zu
München.