mehr
knapper Form, aber vortrefflich behandelt von Ari dem Weisen (gest. 1148) in seiner »Islendingabók« (hrsg. von Möbius, Leipz. 1869, und F. Jonsson, Kopenh. 1887),
Iskanderieh - Island

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Island.sodann ausführliche in der »Landnámabók«, Bericht über die Landnahme, d. h. Besiedelung (hrsg. am besten in »Islendingasögur«, Bd. 1, 1843). Die andern Sagas knüpfen sich an einzelne Persönlichkeiten oder Geschlechter, sie zerfallen in Islendinga-sögur weltlichen und kirchlichen Inhalts (biskupa-sögur, auch Legenden: heilagra manna-sögur) und norwegische Königsgeschichten. Unter letztern ist die sogen. Heimskringla des Snorri Sturluson (s. d.) von höchster Bedeutung (geschrieben um 1230). Gegen Ende des 13. Jahrh. dringen auch fremde (romantische) Stoffe südlicher Völker nach dem Norden [* 1] und werden in den Riddara-sögur bearbeitet (vgl. Kölbing, Riddara-sögur, Straßb. 1872), und ebendiese Stoffe werden in den Rímur in Verse gebracht. Auch die Novellen- und Märchenlitteratur der südlichen Völker wurde um diese Zeit nach Island [* 2] verpflanzt; eine Sammlung dieser Erzählungen gab Gering heraus (»Islenzk äventyri«, Halle [* 3] 1882-83, 2 Bde.). - Eine Art didaktischer Prosa repräsentiert einerseits die sogen. jüngere oder Snorra Edda, das berühmte Lehrbuch der altnordischen Kunstpoesie, auch in ihrem grammatischen Anhang, anderseits der Königsspiegel (»Konungs-skuggsjá«, hrsg. von Keyser, Munch und Ungar, Christ. 1848, und O. Brenner, Münch. 1881; »Lucídarius«, hrsg. Kopenh. 1849),
Regeln für das Verhalten am Königshof enthaltend. Hierher gehören auch die zahlreichen Homilien, z. B. die nach einer Handschrift des 12. Jahrh. von Wisén herausgegebenen (»Homiliubók«, Lund 1872) und die altnorwegischen, herausgegeben von Unger (»Gammel norsk Homiliebog«, Christ. 1862-64). Eine Paraphrase eines großen Teils des Alten Testaments ist unter dem Titel: »Stjórn« erhalten (hrsg. von Unger, Christ. 1853-62). Schließlich sind hier die Gesetzaufzeichnungen zu erwähnen, für Island: die »Haflidhaskrá«, 1117, das alte christliche Kirchenrecht (»Kristinréttr inn gamli«),
1123, und das berühmte Gesetzbuch, »Grágás« (»Graugans«) genannt (hrsg. von Finsen, Kopenh. 1850 u. 1879),
unter norwegischer Herrschaft ersetzt durch die »Jarnsídha«, später »Jónsbók« genannt (Gesamtausgabe: »Lovsamling for Island«, von Stephensen und Sigurdsson, das. 1853 ff.). Die altnorwegischen Gesetze, unter denen besonders die »Gulathings-lög« und »Frostuthings-lög« Anführung verdienen, sind in einer Gesamtausgabe (»Norges gamle Love«, Christ. 1846-85, 4 Bde.) vereinigt, die von Keyser und Munch begonnen und von G. Storm vollendet ward. - Die wichtigsten Hilfsmittel sind: Köppen, Litterarische Einleitung in die nordische Mythologie (Berl. 1837);
Rosselet, Isländische Litteratur (in Ersch und Grubers »Encyklopädie«, II, Bd. 31);
Petersen, Bidrag til den oldnordiske Literaturs Historie (Kopenh. 1866);
Keyser, Nordmändenes Videnskabelighed og Literatur i Middelalderen (Christ. 1866);
Grundtvig, Udsigt over den nordiske Oldtids heroiske Digtning (Kopenh. 1867);
Gudbr. Vigfusson, Prolegomena zur Sturlunga-Saga (Oxf. 1878);
ferner Ettmüller, Handbuch der deutschen Litteraturgeschichte (Leipz. 1847);
die Lesebücher von Dietrich (2. Aufl., das. 1864), Fr. Pfeiffer (das. 1860) und Ettmüller (Zür. 1861);
Möbius, Catalogus librorum islandicorum et norvegicorum etc. (Leipz. 1856);
Spottiswoode - Sprache

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Sprache.Derselbe, Verzeichnis der auf dem Gebiet der altnordischen Sprache [* 4] etc. erschienenen Schriften (das. 1881).