die geschmolzene
Masse siedet bei 245°. Das Exalgin besitzt antiseptische und temperaturerniedrigende
Eigenschaften und wirkt in hervorragender
Weise auf die Sensibilität, weshalb es neuerdings (in Einzelgaben von 0,1-25 g)
als schmerzstillendes
Mittel gegen
Migräne, Neuralgien und
Gelenkrheumatismus verwendet wird.
(span.), seit der Revolution von 1820 Bezeichnung der extrem
liberalen Partei in
Spanien,
[* 2] im Gegensatze zu den Moderados, Gemäßigten, und den zwischen beiden stehenden Progressisten;
1822 hatten
sie in den Cortes das Übergewicht, doch dauerte die Herrschaft ihres
Terrorismus nur kurze Zeit.
Nach der Eroberung von
Cadiz
[* 3] durch die franz. Invasionsarmee hatte ihre Macht ein Ende.
(lat.), die
Steigerung der Gefühls- und Willensthätigkeit zur Höhe des
Affekts und der Leidenschaft. Entsteht
die Exaltation wie gewöhnlich im Anschluß an entsprechende äußere Einflüsse oder motivierbare
Gedanken, so kann sie mit einer
Steigerung der intellektuellen Leistungen wie der planvollen Willensenergie einhergehen; in höherm
Grade leidet
die Besonnenheit, und das
Handeln wird dem entsprechend ziel- und zwecklos. Letzteres findet sich ganz besonders bei jenen
Exaltationsformen, die als Teilerscheinungen von
Geisteskrankheit auftreten. Die Exaltation entsteht hier entweder selbständig (primär),
d. h. ohne nachweisbare innere und äußere Vorgänge, durch organische Hirnerregung, z. B.
bei der maniakalischen Exaltation, oder im Anschluß an
Wahnideen und
Sinnestäuschungen erregenden
Inhalts, z. B.
bei der exaltierten Verrücktheit mit
Größenwahn (s. d.).
(lat.), auf
Universitäten ein
Kolleg zum Zweck einer Repetition über gehörte Vorlesungen und einer
Vorbereitung auf das
Examen, gewöhnlich von jüngern
Docenten (Repetenten) gehalten.
Exanthēsis,Ausbruch eines
Hautausschlags. - Exanthem nannte man früher auch einige
durch
Pilze
[* 6] hervorgerufene Pflanzenkrankheiten
[* 7] wegen der bei der Sporenbildung der betreffenden
Pilze auf der Oberfläche in
Form von Pusteln auftretenden Sporenhäufchen.
(grch.), das Gebiet eines
Exarchen (s. d.), eine
Provinz im byzant.
Reich. Besonders versteht man darunter das
Exarchat von Ravenna, das anfangs nach der Vernichtung des Ostgotenreichs durch
Justinians Feldherrn
Belisar und Narses (555) das ganze
Italien
[* 8] umfaßte, bald aber durch die Eroberungen der Langobarden (seit 568) sehr verkleinert
und in mehrere
Teile zerrissen wurde. Bei
AlboinsTode (573) bestand es aus dem Küstenstrich von Rimini bis
Ancona,
[* 9] aus der
spätern
Romagna mit Ravenna, wo derExarch seinen Sitz hatte, aus
Rom und
[* 10] seiner Umgebung, aus dem Gebiet
von Genua
[* 11] und aus Unteritalien.
Der erste
Exarch war Narses, der die neu eroberte ital.
Provinz 555-567 kraftvoll und einsichtig regierte, dann aber abberufen
ward und noch in demselben Jahre starb. Sein Nachfolger
Flavius Longinus (567-584) konnte sich der eindringenden
Langobarden nicht erwehren und ihre immer weiter greifenden Eroberungen nicht hindern. 592 stellte der
ExarchRomanos durch
die Eroberung von Sutrium, Horta,
Ameria,
Perusia und andern
Städten die
Verbindung zwischen dem röm. und ravennatischen Gebiet
wieder her, doch blieb der
Besitz dieses Landstrichs immer streitig. Um 610 suchte sich der
Exarch Eleutherios
selbständig zu machen und ließ sich zum
Kaiser des Occidents ausrufen, wurde aber bald darauf ermordet.
Der Langobardenkönig Rothari (636-652) eroberte Genua mit Ligurien; als gefährlichster Feind der byzant. Herrschaft zeigte
sich aber König
Liutprand (712-744), der die letzten griech. Besitzungen in
Italien seinem
Reiche einzuverleiben suchte.
Wesentlich unterstützt wurde er in seinen Bestrebungen durch den beginnenden
Bilderstreit (s.
Bilderdienst und
Bilderverehrung),
in dem die
Italiener auf Seiten des Papstes und der Bilderverehrer standen und sich gegen die bilderstürmenden
Byzantiner
empörten. In
Rom wurde der byzant.
Dux verjagt, und
Gregor II. riß die weltliche Herrschaft der Stadt
an sich. Ravenna fiel 728 bei Gelegenheit
eines
Aufstandes in
LiutprandsHände, doch gelang es dem
Exarchen Eutychios im folgenden Jahre noch einmal, mit Hilfe
Venedigs,
das schon seit 697 einen eigenen Dux gewählt hatte und nur noch nominell unter byzant. Hoheit stand, die Langobarden zu
besiegen und ihnen Ravenna wieder zu entreißen. Erst König
Aistulf (749-756) verdrängte die
Byzantiner
gänzlich aus Mittelitalien.
Schon 750 besaß er den größten
Teil des Exarchat und 751 bemächtigte er sich auch Ravennas und vertrieb den
Exarchen Eutychios.
Die
Exarchen mußten fortan ihren Sitz in Neapel
[* 12] oder
Syrakus
[* 13] nehmen, bis die Saracenen sie aus
Sicilien
und endlich die
Normannen im 11. Jahrh. den an die
Stelle der
Exarchen getretene Katapan auch aus Unteritalien endgültig verdrängten.
Den letzten Rest bvzant. Hoheit über
Rom hatte schon Pippin der
Kleine vernichtet, der 754 und 756, von Papst
Stephan II. gerufen,
in
Italien erschien und
Aistulf zwang, seine Eroberungen herauszugeben, die durch die sog. Pippinische
Schenkung in den
Besitz des Papstes gelangten und den
Grund zum Kirchenstaat legten. (S.
Pentapolis.) -
Statthalter in Ober- und Mittelitalien, 540-751 (Berl. 1888);
Hartmann, Untersuchungen zur Geschichte der byzant.
Verwaltung in
Italien, 540-750 (Lpz. 1889); Diehl, Études sur l'administration byzantine
dans l'exarchat de Ravenne, 568-751 (Par. 1889); Grudenzi,
Sui rapporti tra l'Italia e l'imperio del
Oriente, 476-554
(Bologna
1888).
Exarthrōma, Exarthrōsis (grch.), soviel wie
Exartikulation (s. d.). ^[= (lat.), die Ablösung eines Gliedes in einem Gelenke durch Eröffnung und Durchtrennung der ...]¶