Goldbache wurden die Défilés von Telnitz und Sokolnitz von der
Vorhut und den drei russ.
Kolonnen genommnen, Kutusow aber
hielt die vierte
Kolonne noch zurück und ließ sie erst auf
Befehl des
Kaisers antreten. Diese Zögerung gab Napoleon Zeit,
die Angrifssmassen seines Centrums (unter
Soult) zum Durchbrechen der feindlichen Schlachtordnung gegen
Pratzen vorgehen zu lassen, während
Davout mit seinen frisch ankommenden
Truppen und der von den Défilés zurückweichenden
Division des Soultschen Korps eine Flankenstellung ans den
Höhen zwischen Kleinraigern und Kobelnitz einnahm und diese gegen
die drei
Kolonnen des linken Flügels der Verbündeten behauptete.
Unterdessen stieß die eben aus Pratzen vorrückende vierte
Kolonne auf den Feind. Es kam hier zu einem
langen Kampfe, der um 11
Uhr
[* 2] mit der
Niederlage der Verbündeten endigte. An der
Brünn-OlmützerStraße hatte der Kampf zwischen
Lannes, der den linken Flügel befehligte, und
Bagration mit großer Heftigkeit begonnen; er schloß damit, daß auch
Bagration zum Rückzug gezwungen wurde. Napoleon hatte während dieses Kampfes seine Reserve nach den
Höhen von
Pratzen vorgeführt und ließ nun die
Truppen, welche dieselben erstürmt hatten, den noch jenseit des Goldbachs kämpfenden
Feind im Rücken angreifen, während
Davout in der Front vorging. Die dritte
Kolonne der Verbündeten wurde fast ganz vernichtet,
die andern retteten sich teilweise. Noch am
Abende des 2. Dez. trug Fürst Liechtenstein
[* 3] auf Waffenstillstand an, der am folgenden
Tage abgeschlossen wurde, worauf der Friede zu
Preßburg
[* 4] (s. d.) folgte. (S.
Französisch-Österreichischer Krieg von 1805.)
(Haematopus ostralegusL.) oder
Austerndieb, schöner, zu den
Regenpfeifern (s. d.) gehöriger Strandvogel
von der
Größe einer Haustaube, der unten weiß, am Rücken und an den Flügeln schwarz ist, eine weiße
Binde über den
Flügeln,
roten Schnabel und rote
Beine hat und überall an den Gestaden der Nord- und Ostsee und weiter ostwärts
bis nach
Sibirien hin sowie auf den dem
Meere benachbarten Pinnenseen häufig zu finden ist. Der Schnabel ist etwa kopflang,
ziemlich dick und scharf, die
Beine kurz und kräftig. Er läuft am Wasser umher, sucht
Würmer,
[* 8] Schnecken,
[* 9] Muscheln,
[* 10] dreht
Steine um, unter denen er Meertiere sucht, schwimmt und fliegt gut und schnell und ist scheuer als
andere Strandvögel. Stets findet man ihn paarweise, oft zu
Hunderten in Gesellschaft. Das Weibchen legt drei vortrefflich
schmeckende große gelbbraune, dunkel gefleckte und gestrichelte
Eier
[* 11] in ein kunstloses
Nest und brütet abwechselnd mit dem
Männchen. Das Fleisch ist schlecht, thranig, zähe. (S.Tafel:
Stelzvögel II,
[* 1]
Fig. 8.)
Sie bestehen aus kohlensaurem Kalk und
geringen Mengen organischer
Substanz (Conchiolin) und werden, gereinigt und gemahlen, teils als Putzpulver, teils in den
Apotheken
unter dem
Namen präparierte Austernschalen (Conchae praeparatae) zu Zahnpulver sowie gegen Magensäure verwendet.
(AgaricusostreatusJacq.),
Buchenpilz,
Drehling, ein
Pilz
[* 13] aus der Familie derHymenomyceten
(s. d.), mit saftigem, weichfleischigem
Hut,
[* 14] der oft muschel- oder trichterförmig und von grauer oder brauner
Farbe ist. Er
kommt in größern
Büscheln vor und zwar meistens am
Grunde alter
Bäume, wird in manchen Gegenden gegessen, ist aber nicht
sonderlich schmackhaft.