Kolonne
(frz.), diejenige
Aufstellung einer Truppenabteilung, bei der die gleichnamigen Unterabteilungen hintereinander
stehen. Eine Kolonne
heißt geöffnet, wenn der Abstand der hintereinander stehenden
Abteilungen vom ersten bis wieder
zum ersten
Glied
[* 2] gleich ihrer Frontbreite ist; bei geringerm Abstand heißt die Kolonne
geschlossen. Je nachdem eine
Abteilung vom
rechten oder vom linken Flügel oder aus der Mitte der Normalaufstellung die vorderste
Staffel der Kolonne
bildet, heißt dieselbe
rechts, links oder aus der Mitte abmarschiert. Je nach dem
Namen der hintereinander befindlichen
Abteilungen
unterscheidet man Reihen (Rotten), Sektionskolonnen
,
Zugkolonnen. Stehen die Compagnien eines
Bataillons in Linie hintereinander,
so hat man die Compagniefrontkolonne.
Die Normalaufstellung der deutschen Infanterie ist die Compagniekolonne
(s. d.);
durch verschiedenartige Zusammenstellung der vier Compagniekolonnen
eines
Bataillons entstehen drei verschiedene Bataillonskolonnen:
Tiefkolonne
(alle vier Compagnien hintereinander), Breitkolonne (alle vier Compagnien nebeneinander),
Doppelkolonne
(je zwei Compagnien neben- und hintereinander). Die Regimentskolonne (alle
Bataillone in Tiefkolonne
nebeneinander)
dient nur zu Paradezwecken. Die sog. Angriffskolonne
oder Kolonne nach der Mitte, d. h.
eine Bataillonsdoppelkolonne
, deren rechte Hälfte links und deren linke Hälfte rechts abmarschiert war, war von den
Befreiungskriegen
an bis nach dem
Kriege von 1870/71 die Normalformation der preuß. Infanterie, ist aber jetzt nicht mehr
im Gebrauch. (S.
Kolonnentaktik.)
Die deutsche
Kavallerie hat für die Eskadron außer der
Zugkolonne die eigentümliche Formation der Halbkolonne.
Für das
Regiment giebt es
zwei Kolonne
nformationen, die sich beide aus Eskadronszugkolonnen zusammensetzen; stehen diese mit Zwischenräumen
von je drei Zugbreiten nebeneinander, so steht das Regiment in Eskadronskolonne, stehen sie ohne Zwischenraum nebeneinander,
so bilden sie die Regimentskolonne.