forlaufend
99
Muscardme, eine eigentümliche Krankheit der Seidenraupen, die sich mit weißem Schimmel [* 1] be- decken und bald sterben.
Die mikroskopische Unter- suchung hat gelehrt, daß dieser Pilz [* 2] (Zotr^tig Lg.8- 8ilM3. ^3a?6.) ein echter Schmarotzer ist, und zwar die Conidienform eines noch nicht vollständig be- kannten, zu den Ascomyceten (s. d.) gehörigen Schlauchpilzes.
Die Muscheln [* 3] kann unter den Seidenrau- pen große Verheerungen anrichten.
Nasse Witterung begünstigt die Entwicklung des Pilzes.
Ähnliche Pilz- krankheiten kennt man bei den Raupen des Kiefern- spinners, der Kieferneule u. a.;
eine schwarze Muscheln fand Cohn auf den Raupen der schädlichen Saat- eule; der Pilz, der diese verursacht, gehört jedoch in die Gruppe der Entomophthoreen (s. d.);
wegen der schwarzen Farbe seiner Sporen heißt er ^ai-jekiuiu lilusoaräinus, Nagetier, [* 4] s. Siebenschläfer.
Nlusoäri M7/., Traubenhyacinthe, Pflan- zengattung aus der Familie der Liliaceen (s. d.) mit etwa 40 Arten, die besonders in den Mittelmeer- gegenden vorkommen, schön blühende, niedrige Zwiebelgewächse.
Die bekannteste und beliebteste Art ist N. ni08c1iHtuin Il^7/H., deren bescheidene, grünlichgelbe Blüten einen sehr angenehmen, mo- schusartigen Duft aushauchen.
Sie stehen in ge- drängten, walzenförmigen Trauben, wie auch die dunkelblauen, nach Pflaumen duftenden Blüten des HI. lÄc6M03um I^"A Bei ^1. dotr'oi(i68 MN stehen die Blüten weniger gedrängt, sind himmel- blau, weißlich bereift und geruchlos. U. inonzti-uo- Lum MA. ist eine Abart des in Süddeutschland einheimischen N. comoZuin ^. Diese reizende Pflanze trägt auf dem 30 - 40 ciu hohen Schafte die Blumen in großen eiförmigen Trauben, welche aus gehäuften, hin und her gebogenen, krausen Fä- den zu bestehen scheinen und einem violettblauen oder amethystfarbigen Federbusche ähnlich sehen. Noch feiner zerteilt ist das Perigon bei var. pwmo- Rum, der Federhyacinthe. Blütezeit Mai und Juni, die der erstgenannten Arten März und April. Muscat ^pr. müßkah), s. Muskatellerweine.
Muscatme (spr. mößketihn), Hauptort des County Muscheln im nordamerik.
Deutsche Altertümer -

* 5
Deutsche.Staate Iowa am Mis- sissippi, 42 km unterhalb Davenport in ackerbauen- der Gegend, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 11454 E., darunter viele Deutsche, [* 5] Fluhhafen; Handel mit Obst (Melonen), Gemüse, süßen Kar- toffeln, Holz [* 6] und Vieh. Muschelbänke, s. Bank (geogr.). Muschelblume, s. I^tik Ltratioteg.
Muschelgift, s. Muschelvergistung.
Muschelgold, Malergold, Goldbronze, eine Wasserfarbe, die durch Verreiben von Abfällen von Blattgold (s. d.) mit Gummischleim dargestellt wird und in Muschelschalen eingetrocknet in denHan- del kommt.
Auf gleiche Weise wird auch aus den AbfällenvonBlattsilberMuschelsilb erdargestellt.
Mnschelhuhn, holländisches, s. Bredahuhn. Muschelkalk, die mittlere Abteilung der Trias- formation in Deutschland, [* 7] in der das herrschende Gestein ein dichter, meist grauer Kalkstein ist, der oft eine große Zahl von Individuen von wenig Arten versteinerter Armfüßer (s. d.) enthält. (Vgl. die Abbildungen einiger Leitfossilien auf der Tafel: PetrefaktenderMefozoischenFormations - qruppel, [* 3] Fig. 6-13, beim Artikel Mesozoische Formationsgruppe.) Der Muscheln zerfüllt in drei Haupt- glieder oder Stufen: a. unterer Muscheln oder Wellen- kalk (s.d.);
Giovinazzo - Gips

* 8
Gips.Ii. mittlerer Muscheln oder Anhydritgruppe, enthält zwischen dolomitischen Kalksteinschiefern Einlagerungen von Anhydrit und daraus hervor- gegangenem Gips, [* 8] sowie sehr gewöhnlich von Stein- salz, das durch die schwäb.Salinen in der Gegend von Wimpffen und durch die thüringischen von Buff- leben, Stotternheim, Kosen und Sulza ausgebeutet wird;
c. oberer Muscheln oder Hauptmuschelkalk (s. d.), auch Kalkstein von Friedrichshall genannt. In Ober- schlesien bei Tarnowitz [* 9] und in Baden [* 10] bei Wiesloch finden sich im M. unregelmäßige Massen von Zink-, Blei- und Eisenerzen, über die Ausbildungsweise des in den Alpen [* 11] s.Triassormation. In Deutsch- land bildet der Muscheln ausgedehnte Areale in Ober- schlesicn, im nordwestl.
Deutschland, in Thüringen, Hessen, [* 12] Franken, Schwaben, Elsaß-Lothringen. [* 13]
Muschelkrebse (Ostracoäk), eine aus kleinen, das süße Wasser und das Meer bewohnenden For- men bestehende Ordnung der niedern Krebse, die seitlich stark zusammengedrückt erscheinen, eine zwei- klappige, muschelähnliche Schale und sieben Paar von Ertremitätenanhängen haben;
sie nähren sich von animalischen Stoffen, besonders von den Leichen verendeter Wassertiere, und finden sich fossil schon in den ältesten Versteinerungen führenden Schichten. Hierher gehört ^owäroniuZ niouackus (s. Tafel: Krustentiere I, [* 3] Fig. 10), ein fast 2 min langer Rückenschwimmer unserer süßen Wasser und vor allem die gleichfalls im süßen Wasser lebende arten- uno individuenreiche Gattung (^priZ, kleine Tiere mit einem unpaarigen Doppelauge. Muschellmie, s. Konchoide. [* 14] Muschelmilben (^tax), Gattung der wasser- bewohnenden Nymphen mit eiförmigem, weichem Körper und mit Schwimmhaaren an den hintern Beinen.
Die fünf deutschen Arten leben entweder zeitlebens oder mindestens in der Jugend auf den Kiemen unserer großen Süßwassermuscheln.
Am be- kanntesten ist ^tax ^P3i1op1i0i-u3 Zcm. (s. Tafel: Spinnentiere [* 15] und Tausendfüßer II, [* 3] Fig. 5), 1,5 mm lang, gelbweiß mit großen braunen, meist zusammentretenden Flecken und mit gelber Vför- miger Rückenzeichnung.
Mufchelnoder Muscheltiere, Vlattkiemer, VivalvenoderAkephalen (I^inEiiidrNncliiatH, ^oucliifera), Klasse der Weichtiere (s. d.), die durch symmetrischen Körper, einen beiderseits weit vom Rücken herabhängenden Mantel und eine von diesem abgesonderte, zweiklappige Schale sowie durch den Mangel eines gesonderten Kopses und einer Nadula oder Reibplatte im Munde gekennzeich- net ist.
Stets sind zwei Schalen (s. ne- benstehende Abbil- dung) vorhanden. Oben über derStelle, wo sich beide Scha- len verbinden, liegt der Wirbel, Buckel ^ oder Scheitel (ä). Zur Befestigung der beidenSchalen dient ein scharnierartiges Schloß (a) mitZähnen und Gru- ben, die ineinander greifen.- Die Ansatzstellen der Schließmuskeln markieren sich auf der Innenseite der Schale durch meist in Zweizahl vorhandene, mehr oder weniger rauhe Eindrücke (ZF).
Wirken diese Muskeln [* 16] nicht, so klaffen die Schalen durch die ¶