vom Bahnhof
Biel. Telephon. 9
Häuser, 104 reform. Ew. Kirchgemeinde
Péry. Anschlussgeleise an die Station
La Reuchenette. Zement-
und Kalkfabriken, Holzstofffabrik (Filiale der Papierfabrik
Biberist) und Elektrizitätswerk, das die 35 km entfernte Papierfabrik
Biberist mit einer Kraft von 250-300 PS versorgt. Die Zementwerke benutzen die Argovienmergel
(Saint Sulpice Schichten)
am SO.-Fuss des Gewölbes von
Plagne
(Basse Montagne), in die ein Stollennetz hineingetrieben worden ist, und die an der jenseitigen
Abdachung der von der
Schüss durchschnittenen Kette auch von den Werken von
La Reuchenette abgebaut werden. Es zeigt sich
hier ein schönes Beispiel einer epigenetischen Laufverschiebung der
Schüss infolge Auffüllung des alten
Flussbettes mit Glazialschutt und Sturzschutt.
Vor der Eiszeit floss die
Schüss genau unter der Stelle durch, wo heute die Holzstofffabrik steht. Als dann dieses ursprüngliche
Thal durch eine Moräne zugedeckt wurde, auf die nachher noch beträchtliche
Bergstürze niedergegangen sind, musste sich
die
Schüss neben diesem Hindernis einenneuen Weg suchen. Sie bildet nun an der Stelle, wo sie wieder
auf ihr altes
Bett einmündet, einen schönen
Wasserfall. Auf einer Anhöhe stehen die Reste der
alten Burg Rondchâtel, über
deren Entstehung die Urkunden schweigen.
Sie gehörte zuerst den Edeln von
Biel und kam dann an die Edeln
Seen aus Münzingen, die dem Bistum Basel
einen
Bischof (Johann II.
Seen 1335) und der Stadt
Biel einen Bürgermeister (Ritter Konrad
Seen 1344) gaben und sich den Namen von
Rondchâtel beilegten. Nach ihrem Aussterben im 14. Jahrhundert erwarben die Edeln von
Nant aus der Freigrafschaft die Burg.
Jean de
Nant, Neffe des Fürsten
Jean de Vienne, schlug anlässlich des Streites um den Besitz der
GrafschaftNidau gegen Ende des 14. Jahrhunderts bei
Schwadernau die Truppen der
Grafen von
Kiburg und von
Thierstein. 1393 erbten die Burg
die
Herren von Orsan, die Sie bis 1767 besassen, worauf Burg und
Herrschaft vom Fürstbischof von Basel
dem Nikolaus
Heilmann aus
Biel zu
Lehen gegeben wurden. An die Burg knüpft sich die
Sage vom Raubritter Enguerrand de Rondchâtel, der sie
nach den Kreuzzügen bewohnt haben und sich durch seine Grausamkeit besonders ausgezeichnet haben soll.
Zusammen mit seinen aus dem
Orient mitgebrachten sarazenischen Dienern überfiel er nachts alle
Dörfer
und Gehöfte dieser Gegend, plünderte sie, brannte sie nieder und schändete Frauen und
Jungfrauen. Eines Tages schlug er
einen mit seiner Braut aus
Vauffelin heimkehrenden jungen Mann aus
Bözingen, namens Gautier, nieder und wollte sich eben des
Mädchens bemächtigen, als sich dieses in die Schüssschlucht stürzte, aus der dann seine
Seele in Gestalt
einer
Taube zum Himmel aufflog. Seit dieser Zeit heisst die
Schlucht das
«Taubenloch» (diese reine Volksetymologie ist natürlich
wissenschaftlich gänzlich unhaltbar). Nun aber hätten sich die in Wut versetzten Bauern erhoben, den Ritter und seine Genossen
erschlagen und seine Raubburg zerstört.
(La) (Kt. Neuenburg,
Bez. La Chaux de Fonds).
995-965 m. Unbedeutender Bach im Hochthal von
La Chaux de Fonds; entspringt in
dieser Stadt selbst, die ihre Abwasser in ihn leitet, und verschwindet im obern Abschnitt der
Combe du Valanvronim Boden,
um dann unterirdisch von rechts dem
Doubs zuzufliessen. Früher verlor sich das
Wasser in einem nahe dem
Schlachthaus sich öffnenden
Trichter, wo sich eine
Mühle von dem Fall treiben liess. Dann aber verstopfte das stets schlammiger
und kotiger werdende
Wasser diesen Ablauf und floss gegen die
Combe du Valanvron, wo sich der Schlamm als eine Reihe von sumpfigen
Lachen absetzt. Jahrhunderte lang war die Ronde das einzige bekannte fliessende Gewässer des Hochthales.
Man darf vermuten, dass
das Vorhandensein dieser
Fontaine Ronde (wie der Bach damals hiess) den direkten Anlass zum Bau eines
herrschaftlichen Jagdhauses (15. Jahrhundert) in dieser wilden und einsamen Gegend gegeben hat.
Vom 17. bis gegen das Ende des 19. Jahrhunderts trieb die Ronde neben der schon genannten
Mühle auch
noch eine am Eingang in die
Combe duMoulin stehende
Säge. Dieser kleine Bach hat der Stadtverwaltung von
La Chaux de Fonds,
die ihn und sein Ufergelände 1857 käuflich erwarb und dann kanalisierte, zu allen Zeiten viel Verdruss bereitet. Die
Folge der Verbauung und Kanalisation war, dass die natürlichen unterirdischen Abflusswege sich allmählig verstopften und
das schmutzige
Wasser heute immer mehr in die
Combe du Valanvron hineindringt. Vergl. Jeanmaire, Ed. Histoire d'un ruisseau
(im MuséeNeuchâtelois. 1895 und 1896); Mathys, Hans. Les industries d'utilité publique de la commune: eau,gaz,électricité (im Werk:
La Chaux de Fonds; son passé et son présent.La Chaux de Fonds 1894).
(Les) (Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Delsberg).
414 m. Grosse Eisengiesserei mit Backsteinfabrik, Filiale der Eisenwerke
von
Choindez; am linken Ufer der
Birs und 800 m ö. der Station
Delsberg der Linie
Biel-Delsberg-Basel. Herstellung von Spezialartikeln.
Beträchtliche eigene Wasserkraft, die bei
Courrendlin in der
Birs gefasst wird. 2
Häuser, 35 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Delsberg.
Der frühere Hochofen ist eingegangen und der ehemalige Förderschacht für Bohnerz zugeschüttet worden.