Rigas
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Konstantinos, neugriech. Freiheitssänger und Freiheitsmärtyrer, geboren um 1754 zu Velestinos, dem alten Pherä, in Thessalien (daher der Pheräer genannt), stand bis 1790 im Dienste [* 2] des Hospodars der Walachei zu Bukarest [* 3] erwarb sich eine gründliche Kenntnis der lateinischen, französischen, italienischen und deutschen Sprache [* 4] und Litteratur, beschäftigte sich daneben mit Poesie und Musik und besonders mit Geographie. Früh entwarf er den Plan, einen großen Bund aller Patrioten zu stiften, um durch denselben Griechenland [* 5] gegen die Pforte aufzuwiegeln und zu bewaffnen, und begab sich nach Wien, [* 6] um von dort aus einen geheimen Briefwechsel mit den bedeutendsten Mitgliedern des Vereins zu unterhalten und durch litterarische Arbeiten, besonders Abfassung kriegerischer Gesänge in neugriechischer Volkssprache, den Patriotismus seines Volkes zu heben.
Auch entwarf er eine Karte von Griechenland mit neuen und alten Ortsnamen, die in 12 Blättern in Wien gestochen wurde. Um Bonaparte für seine Zwecke zu gewinnen, ging er 1796 zu demselben nach Venedig, [* 7] wurde auf der Rückreise in Triest [* 8] von der österreichischen Regierung verhaftet, nach einem verunglückten Selbstmordversuch der türkischen Regierung ausgeliefert und trotz aller Versuche seiner Freunde, ihn zu retten, in Belgrad [* 9] erschossen. Seine Lieder erschienen gesammelt ¶
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in Jassy 1814; die sogen. griechische Marseillaise (Δεῦτε παῖδες τῶν Ἑλλήνων etc.) ist wahrscheinlich auch von ihm. Seine Biographie schrieb Christoph Perrhävos (Athen [* 11] 1860).