Buhne
,
[* 2] auch
Abweiser, Höfte,
Kribbe, Schlechte,
Schlenge,
Spickdamm,
Stacken, Schlickfang, Schlickzaun und
Traverse, bei
einem
Fluß ein vom Ufer aus in das Wasser hineingebauter Dammkörper, der durch seine Ausführung das
Wasser zur
Veränderung seines Laufes zwingt. Nach dem Zwecke ihrer
Anlage unterscheidet man: Schutzbuhnen
, die
ein bedrohtes
Ufer
vor der Gewalt der
Fluten schützen;
Treibbuhnen, die durch den Angriff der Strömung den Abtrag einer Sandbank, einer Insel u. s. w. bewirken;
Pfahlbuhnen
oder Ankerbuhnen, welche
Inseln stromaufwärts verlängern;
Schöpfbuhnen
, die Wasser
sammeln sollen, um durch die Strömung die Vertiefung eines
Kanals, eines verschlammten
Flußbettes u. s. w. zu veranlassen.
Da das Wasser des
Flusses bei
Niedrig- und Mittelwasserstand nicht bis zur Oberfläche oder dem Rücken der Buhne
hinaufreicht,
also alles Wasser vor dem Buhne
nende vorbeizufließen genötigt ist, wird die
Geschwindigkeit des Wassers im
Flusse vergrößert und kann derartig gesteigert werden, daß eine Austiefung des
Flußbettes erzeugt wird. So vermag man durch
Anlage von in gleichmäßigen Abständen eine bestimmte Fahrstraße für die Schifffahrt herzustellen, und der Buhnenbau
wird dadurch zu einem wirksamen
Mittel der
Flußregulierung. (S.
Flußbau.) Andererseits vermag das
Hochwasser über die
nur bis zum Mittelwasser hoch reichenden Buhne
hinweg zu strömen und bewirkt dort eine mehr oder weniger kräftige
Verlandung, d. h.
Ablagerung von Sinkstoffen.
Das ins Ufer eingreifende Ende der Buhne
heißt ihre
Wurzel,
[* 3] das entgegengesetzte
der
Kopf der Buhne
, die stromaufwärts gerichtete Seite die Strichseite, die andere die Rückseite der
Buhne.
Nach dem Material unterscheidet man Faschinenbuhnen aus Reisigbündeln, Steinbuhnen,
Erdbuhnen aus Erde mit hölzernen
Umfassungen, Holzbuhnen
u. s. w. Während in früherer Zeit häufig die Buhne
als
Mittel zur Erreichung der verschiedensten Zwecke galten und oft nicht nur erfolglos, sondern sogar schädlich waren,
wendet man sie in der Neuzeit vorsichtiger an. Einer erfolgreichen
Anlage von Buhne
muß eine genaue Untersuchung
der Verhältnisse des
Stroms, seiner Ablagerungsfähigkeit, der Beschaffenheit der Stromsohle vorausgehen. Bis zum Jahre 1878 waren
in der preuß.
Elbe allein 4720 Buhne
bereits erbaut, deren Zahl sich inzwischen noch vermehrt hat. Ebenso finden sie sich zahlreich
an der Oder, Weichsel und Memel,
[* 4] im
Mittel- und Niederrhein.