Titel
Peyron
(spr. päróng), 1) Vittore Amadeo, ital. Sprachforscher und Koptolog, geb. zu Turin, [* 2] wurde Professor der orientalische Sprachen am Athenäum und Sekretär [* 3] der Akademie daselbst und machte sich besonders um die koptische Sprache hochverdient. Sein Hauptwerk ist das »Lexicon linguae copticae« (Turin 1835),
wozu später noch ein
Supplement
in seiner »Grammatica linguae copticae« (das.
1841) erschien. Eine Abhandlung Peyrons
über koptische Worttrennung edierte sein
Neffe
Bernardino Peyron
in dem »Sahidischen
Psalterium«
(Turin 1875). Seine
Arbeiten über griechisch-ägyptische
Papyrusrollen etc. finden sich in
den »Memorie« der
Turiner
Akademie und in dem Werk
»Papyri graeci Musei Taurinensis«
(Turin 1826-27). Als
Früchte seiner Durchforschung
der
Palimpseste der
Turiner Universitätsbibliothek gab er unter anderm: »Fragmenta Ciceronis orationum« (Stuttg. 1824),
»Empedoclis et Parmenidis fragmenta« (Leipz. 1810) sowie »Leges ineditae codicis Theodosiani« ¶
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(in den »Memorie« der Akademie) heraus. Seit 1848 Mitglied des Senats, starb er in Turin.
2) Franz. Marineminister, geb. trat 1839 in den Dienst der Marine und machte in derselben eine ungewöhnlich rasche Karriere, indem er 1841 Aspirant, 1845 Schiffsfähnrich, 1852 Schiffsleutnant, 1861 Fregattenkapitän, 1867 Schiffskapitän, 1877 Konteradmiral, 1881 Vizeadmiral und Großoffizier der Ehrenlegion wurde. Er machte die Kampagnen in der Ostsee, in der Krim, [* 5] von Italien, [* 6] Kotschinchina und Mexiko [* 7] mit und kannte namentlich letzteres genau, wo er für seine glänzende Tapferkeit den Grad des Fregattenkapitäns erhielt. Ferry berief ihn im Herbst 1883 in das Ministerium, nachdem er schon seit 1880 den wichtigen Posten des Generalstabschefs der Marine innegehabt. 1885 trat er mit Ferry zurück. Seit 1884 ist er Senator.