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verdankt ihren Ursprung einem im 8. Jahrh. gegründeten Frauenkloster.
Masolino da Panicale -
verdankt ihren Ursprung einem im 8. Jahrh. gegründeten Frauenkloster.
da Panicāle, ital. Maler, so genannt nach seinem Geburtsort im Arnothal, wurde 1383 oder 1384 geboren, ließ sich 1423 in die Malergilde zu Florenz [* 2] aufnehmen, ging bald nach 1426 nach Ungarn, [* 3] wo er sich noch 1427 befand, und war dann nachweislich bis 1435 in Italien [* 4] thätig. Er soll 1447 in Florenz gestorben sein. Masolinos einzig beglaubigtes Werk sind die Fresken aus dem Leben der Maria (um 1425 entstanden) in der Kollegiatkirche zu Castiglione d'Olona (Lombardei); dieselben sind bezeichnet: »Masolinus de Florentia pinsit«.
Sie zeigen noch einen ziemlich altertümlichen Charakter, weiche Gewandung, wenig individuelle Köpfe. Masolino soll auch die von 1435 datierten Fresken aus der Legende der Heiligen Stephanus und Laurentius im Chor und die Fresken aus dem Leben Johannes des Täufers im Baptisterium derselben Kirche gemalt haben, welche einen bedeutenden Fortschritt ins Realistische bezeichnen. Viel erörtert wurde die Frage, ob auch in der Kapelle Brancacci gemalt habe, wie es Vasari angibt; derselbe schreibt ihm darin, abgesehen von jetzt zerstörten Bildern, die Fresken mit der Predigt Petri, der Doppeldarstellung der Erweckung der Tabea und der Heilung des Lahmen zu. Die Mehrzahl der Forscher stimmt jetzt Vasari bei. Auch schreibt man Masolino einen Freskencyklus aus der Legende der heil. Katharina in einer Kapelle der Basilika [* 5] San Elemente in Rom [* 6] zu.
s. Freimauerei. ^[richtig: Freimaurerei.] ^[= (Maurerei, franz. Franc-maçonnerie, engl. Free-masonry), Lebenskunst: nach innen edle ...]
Balten - Baltimore
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Baltimore.und Dixons Linie, so nennt man die 1762 bis 1767 von Charles Mason und Jeremiah Dixon vermessene Grenzlinie, welche 526 km lang, die Besitzungen des Lords Baltimore [* 7] in Maryland von dem Gebiet der Söhne Penns in Delaware und Pennsylvanien trennte.
Später wurde diese Linie Scheidegrenze zwischen den freien und den Sklavenstaaten.
s. Massora. ^[= (hebr., "Überlieferung"), eine zur Feststellung und unverfälschten Erhaltung des ...]
(Massovien, Masovia), ehemals eine der acht Woiwodschaften, in welche 1816 das russische Polen geteilt ward, mit der Hauptstadt Warschau, [* 8] gegenwärtig mit dem vormaligen Gouvernement Kalisch [* 9] das russisch-polnische Gouvernement Warschau bildend, fast ganz auf dem linken Weichselufer gelegen. Masovien soll seinen Namen von Masos haben, dem Mundschenken des polnischen Königs Mieczislaw II., welcher sich nach dem Tode dieses Königs während der Minderjährigkeit Kasimirs I. (1037-1041) des größten Teils der Provinz Plozk bemächtigte.
Preußen
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Preußen.Obwohl nun Masos von dem König Kasimir besiegt und hingerichtet ward, so behielt doch das Land von ihm seinen Namen. Nach dem Tod Boleslaws III. (1138) erhielt dessen zweiter Sohn, Boleslaw, und Kujavien als Herzogtum; ihm folgte 1173 sein Sohn Lesko, der 1183 kinderlos starb, worauf an die Krone Polen zurückfiel. König Kasimir II. vermachte vor seinem Tod (1194) Masovien seinem zweiten Sohn, Konrad, der auch dadurch denkwürdig geworden ist, daß er, um sein Land vor den Verwüstungen durch die heidnischen Preußen [* 10] zu schützen, die Deutschen Ritter nach Preußen zog.
Nach dem Tod seiner beiden Söhne Kasimir und Boleslaw (1262 und 1267) teilten deren Söhne und Enkel das Land, bis es 1333 wieder unter Boleslaw II. vereinigt wurde. Nach dessen Tod (1351) wurde sein Vetter Ziemowit III. mit Masovien belehnt, mußte aber Kujavien an die Krone Polen abtreten. Nachdem 1526 in Masovien die piastische Linie mit Janusz und Siegmund ausgestorben war, ward das Land von dem polnischen König Siegmund I. wieder mit Polen vereinigt, dessen Schicksale es von nun an teilte. 1794, bei der dritten Teilung Polens, fiel an Preußen, von dem es 1807 an das Herzogtum Warschau abgetreten wurde; mit diesem fiel es 1814 an Rußland. Die Einwohner heißen Masuren (s. d.).
(poln. Mazowiec), Kreisstadt im russisch-poln. Gouvernement Lomsha, 7 km von der Petersburg-Warschauer Eisenbahn, mit (1880) 2861 Einw., meist Juden.
Paris
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Paris.Gaston, franz. Ägyptolog, geb. von italienischen Eltern zu Paris, [* 11] wo er auch seine Erziehung erhielt. Seines Lebensunterhalts wegen sah er sich genötigt, nach Montevideo [* 12] zu gehen, von wo er 1868 nach einjährigem Aufenthalt nach Paris zurückkehrte. Hier ward er 1869 zum Répétiteur des Ägyptischen an der École pratique des hautes études ernannt. 1870 nahm er Dienste [* 13] in der Pariser Armee und ward naturalisiert; das Jahr 1873 brachte ihm den Doktorhut und die Ernennung zum Professor am Collège de France an Stelle de Rougés.
Die Bestätigung erfolgte indes wegen der Jugend des Gelehrten erst nach dem Wechsel des Ministeriums 1874. Maspero begründete 1881 eine Schule für ägyptische Archäologie in Kairo [* 14] und wurde nach Mariettes Tod zum Direktor der Ausgrabungen und des ägyptischen Museums in Bulak bei Kairo ernannt. In dieser Stellung hat er der Wissenschaft große Dienste geleistet, legte sie aber schon 1886 wieder nieder und lebt seitdem als Professor und Mitglied des Instituts in Paris. Maspero trieb die orientalischen Studien ganz autodidaktisch.
Noch auf der Normalschule schrieb er: »Sur l'inscription dédicatoire du temple d'Abydos«. Es folgten: »Du genre épistolaire chez les Égyptiens« (1872);
»Sur quelques papyrus du Louvre« (1875);
»Études égyptiennes« (1879-82);
»L'archéologie égyptienne« (1887);
Spottiswoode - Sprache
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Sprache.»Le [* 15] papyrus de Berlin [* 16] Nr. 1« und zahlreiche Artikel in archäologischen und sprachwissenschaftlichen Zeitschriften. In einer Reihe von Artikeln, welche er in der »Zeitschrift für ägyptische Sprache« [* 17] 1877-1880 veröffentlichte, suchte er die Entstehung der demotischen Schrift aus der hieroglyphischen und hieratischen im einzelnen zu erklären. In andern (in den »Annuaires de l'association pour l'avancement des études grecques« 1875-78) kommentierte er das zweite Buch Herodots.
Auch gibt er den »Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes« (1870-1887, Bd. 1-7) heraus. Seine »Histoire ancienne des peuples d'Orient« (3. Aufl. 1884) wurde von Pietschmann ins Deutsche [* 18] (Leipz. 1877) übersetzt.
arab. Name für Ägypten. ^[= (hierzu Karte "Ägypten etc."), das Wunderland der Alten Welt, ehemals ein großes ...] [* 19]
Stadt, s. Misrata. ^[= Stadt in Tripolis, östlich von der Hauptstadt, südwestlich vom Kap M. mit Leuchtturm, ...]
Abkürzung für Massachusetts. ^[= (spr. mässätschúhssets, abgekürzt .), einer der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ...]
Maß (Geschichtliches)
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Seite 11.317.jede gegebene Größe, welche, als Einheit oder Norm genommen, zum Messen andrer Größen dient. Die Operation des Messens bezweckt demnach die Feststellung des Größenverhältnisses zwischen der Maßeinheit und der zu messenden Größe. Alle Maße lassen sich auf drei Klassen zurückführen: auf Maße der Zeit, des Raums und des Gewichts oder der Masse. Die Geschichte des Maßes im allgemeinen und bei einzelnen Völkern im besondern läßt einen mit der Kultur des Volkes zusammenhängenden Entwickelungsgang erkennen. In den Anfängen der Kultur haben rohe Annahmen für die Maße genügt: für die Zeit die ungefähre Stellung der Sonne [* 20] und der Gestirne am Himmel, [* 21] für den Raum die Abmessungen, welche durch Teile des menschlichen Körpers etc. ¶
nahegelegt waren. Aber mit der Entwickelung des Verkehrs und gewerblicher Thätigkeit mußte auch das Bedürfnis eines geordneten Maßwesens hervortreten. Man war stets bemüht, eine durch die Natur gegebene Maßeinheit als Norm festzusetzen. Aber das Problem, ein solches Maß zu finden, das zu allen Zeiten unveränderlich dasselbe bleibt, so daß man im stande wäre, von ihm jederzeit die Größe des Urmaßes wieder zu entlehnen, ist auch heute noch ungelöst. Ein Maßsystem ist um so besser, je vollständiger und einfacher der Zusammenhang aller Maße untereinander ist.
Gefäße, prähistorische
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Gefäß.Dies Postulat war schon von den Chaldäern in sehr befriedigender Weise gelöst worden. Durch Böckh ist nachgewiesen, daß aus dem alten chaldäischen Reich Babylon, nicht aus Ägypten, die Maßsysteme der alten Völker hervorgegangen sind. Die uralten Bauwerke der Babylonier und Ägypter setzen sehr sorgfältig bestimmte Maße und Gewichte in einer für jetzt noch unbestimmbar frühen Zeit voraus. Die Chaldäer teilten Tag und Nacht in je zwölf Stunden und bedienten sich zur Zeitmessung als Stundenmaß des Wassers, welches aus einem ehernen Gefäß [* 23] abfloß.
Diese Wassermengen wurden nicht allein abgemessen, sondern auch durch Wägen verglichen. Das ältestbekannte Gewicht ist das babylonische Talent, durch welches das Gewicht eines bestimmten Kubus Wasser ausgedrückt wurde, das aus einem besondern Gefäß in bestimmter Zeit abfloß. In diesem System war daher das Maß der Zeit mit dem des Raums und der Masse unmittelbar verknüpft. Die Länge einer Kante dieses Ur(Zeit)gefäßes diente als Längenmaß, aus ihm gingen die alte heilige Elle, die Elle des Nilmessers als größeres, der griechische, olympische und römische Fuß als kleineres Maß hervor. Es sei noch erwähnt, daß das Talent dieses merkwürdigen Maßsystems als Gewicht gleichzeitig die Grundlage für das Geld- und Münzwesen [* 24] bildete.
Bregthalbahn - Bremen
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Breite.Bei andern Völkern und in spätern Zeiten finden wir kein so durchgebildetes Maßsystem wie bei den Chaldäern. Als von der Natur gegebene Maße wurden die Länge des Fußes, Arms, der Spanne, der ausgebreiteten Arme bis zu den Fingerspitzen (Klafter), des Maultierhaars, der Durchmesser von Früchten, wie der Datteln, die Breite [* 25] der Hand, [* 26] Finger, Gerstenkörner etc. angenommen. Von den Gewichten weist das Gran [* 27] oder Korn auf die Schwere der Getreidekörner hin. Wie unsicher bei der unendlich mannigfaltigen Ausbildung der Organismen dieses Maßwesen war, liegt auf der Hand, und doch finden wir jahrhundertelang keine Maßnahmen, die Festsetzung von Grundmaßen auf eine sichere Basis zu bringen.
König Heinrich I. von England ersetzte 1101 die damals übliche Elle (gyrd) durch die Länge seines Arms bis zur Spitze des Mittelfingers (yard). Wie primitiv in Deutschland [* 28] in Bezug auf und Gewicht verfahren wurde, beweist das von König Ottokar II. (1253-78) von Böhmen [* 29] befolgte Verfahren: »Vier der Breite nach nebeneinander gelegte Gerstenkörner gelten gleich einem Querfinger, zehn Querfinger gleich einer Spanne; ein Becher [* 30] Weizen, so viel man mit beiden Händen fassen konnte, etc.« Paucton und Bailly bemühten sich vergebens, aus den alten historischen Maßen eine allgemeine Norm herzuleiten.
Weidler schlug 1727 den Abstand der Pupillen bei erwachsenen Menschen als Normallänge vor, Andreas Böhm 1771 den Fallraum eines Körpers in der ersten Sekunde, John Herschel den zehnmillionten Teil der polaren Erdachse. Der Vorschlag, die Länge des Sekundenpendels als Maßeinheit zu benutzen, wurde zuerst 1672 von Huygens gemacht, der dieselbe noch überall für gleich hielt. Durch die von Richer 1673 in Cayenne gemachte Beobachtung der verschiedenen Pendellängen erhielt jener Vorschlag eine Einschränkung.
Peru, Ecuador, Kolumbi
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Peru.Bouguer wollte 1749 die Pendellänge unter dem 45. Breitengrad und Condamine die am Äquator als Maßeinheit angewendet wissen. Letzterer ließ dieselbe in Peru [* 31] auf ein Denkmal mit den Worten: »Mensurae naturalis exemplar, utinam et universalis« eingraben. Nachdem es als unwahrscheinlich erwiesen ist, daß die alten Ägypter ihr Maßsystem auf den Umfang der Erde gestützt haben, muß der Astronom Gabriel Mouton zu Lyon [* 32] als Begründer der Herleitung des Maßsystems von der Größe der Erde angesehen werden. Er schlug 1670 die Länge des Meridianbogens von einer Minute bei kugelförmiger Gestalt der Erde als Normaleinheit unter dem Namen Milliare vor.
Gradl - Gradmessung
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Gradmessung.Bei dem in Frankreich bestehenden Maßwirrwarr fand Talleyrands Antrag auf eine Maßregulierung in der Nationalversammlung 1790 lebhafte Unterstützung. Die aus Borda, Lagrange, Laplace, Monge und Condorcet bestehende Kommission entschied sich, entgegen der Nationalversammlung, welche für die Pendellänge war, für den zehnmillionten Teil des Erdquadranten unter dem Namen Meter (mètre) als Maßeinheit. Zur praktischen Ermittelung desselben begannen Méchain und Delambre 1792 die Gradmessung [* 33] von Dünkirchen [* 34] nach Barcelona [* 35] (9 ⅔ Grad), welche von Biot und Arago bis zur Insel Formentera fortgesetzt wurde. Unter Annahme einer Polarabplattung von 1/334 des Äquatordurchmessers ergab sich das Meter zu 443,295936 alten Pariser Linien und wurde durch Dekret vom 19. Frimaire VIII endgültig auf 443,296 Pariser Linien der eisernen Toise von Peru bei 13° R. festgesetzt und eingeführt.
Mit dieser gesetzlichen Bestimmung fällt die ursprügliche ^[richtig: ursprüngliche] Definition des Meters als des zehnmillionten Teils des Erdquadranten und als ein natürliches Maß fort, weil damit eine Berichtigung seiner Länge durch spätere genauere Messungen ausgeschlossen ist. Nach jetzigen Berechnungen mußte er 443,299 Linien lang sein. Um dieselbe Zeit (1790) entschied man sich in England für die Länge des Sekundenpendels in der Breite von London [* 36] am Meeresspiegel bei einer Temperatur von 13 ⅓° R. als Maßeinheit. 1824 wurde die Länge der Maßeinheit, des Yard, zur Pendellänge ermittelt und letztere auf 39,1393 engl. Zoll festgesetzt.
Belgien und Luxemburg
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Belgien.Das französische Metersystem wurde 1803 in Italien, 1821 in Holland und Belgien, [* 37] 1836 in Griechenland, [* 38] 1859 in Spanien, [* 39] durch Gesetz vom mit in Deutschland und mit in Österreich-Ungarn [* 40] eingeführt. Es ist gegenwärtig mit Ausnahme von Rußland und den unter englischer Herrschaft stehenden Gebieten in ganz Europa, [* 41] in Mexiko [* 42] und den meisten südamerikanischen Staaten, in der asiatischen Türkei, [* 43] in Algerien [* 44] und Französisch-Kotschinchina eingeführt, seit 1864 in Großbritannien [* 45] und seit 1866 in den Vereinigten Staaten [* 46] von Nordamerika [* 47] erlaubt. Im April und Mai 1875 ist in Paris eine Konferenz (die sogen. Meterkonferenz) von Abgeordneten einer Anzahl Staaten abgehalten worden, welche eine Übereinkunft, betreffend die Feststellung des Metermaßes und die Einrichtung eines internationalen Büreaus der Maße und Gewichte auf gemeinschaftliche Kosten, bezweckte. Die Konvention ist durch die Bevollmächtigten von Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien, der Niederlande, [* 48] von Italien, Spanien, Portugal, Rußland, Schweden [* 49] und Norwegen, Dänemark, [* 50] ¶